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Meinung

«Stranger Things» macht mit Staffel 5 endlich meine liebste Theorie wahr

Der Auftakt zum Finale von «Stranger Things» war einfach nur bombastisch. Vor allem hat es eine langjährige Fantheorie endlich wahr werden lassen.

Fröhlichen «Stranger Things»-Auftakt! Hast du dir die erste Ausgabe der fünften Staffel bereits angeschaut? Hoffentlich, denn dieser Artikel steckt voller Spoiler für die ersten vier Folgen von Staffel fünf!

Am 27. November um 02:00 Uhr nachts war es endlich so weit. Die Nachtschwärmer konnten sich mit dem Rest der Welt gemeinsam die erste Hälfte der finalen Staffel von «Stranger Things» anschauen. Unsere Heldinnen bereiten sich in Hawkins auf die letzte Schlacht gegen den Schurken Vecna vor. Gleichzeitig müssen sie ihr Treiben unter dem Radar halten, weil das Militär die fiktive Kleinstadt besetzt.

Wie schon in früheren Staffeln mischt der Staat mit und steht auf der anderen Seite unserer Helden – trotz gemeinsamem Feind.
Wie schon in früheren Staffeln mischt der Staat mit und steht auf der anderen Seite unserer Helden – trotz gemeinsamem Feind.
Quelle: Netflix

Die ersten vier Folgen beschäftigen sich vor allem mit der Vorbereitung auf das Finale. Kurz vor Ende der ersten Ausgabe kommt der knallharte Cliffhanger: Vecna, dessen Aufenthaltsort die ganze Zeit unklar war, greift die Militärbasis in Hawkins an. Am Ende seines Überfalls schnappt er sich sein allererstes Opfer Will und erzählt ihm, dass die Welt nicht für Köpfe wie die ihren gemacht sei.

Will entspricht nicht der Norm: Er ist ein Nerd und darüber hinaus homosexuell. Für beides droht in den 1980er-Jahren Prügel oder Schlimmeres. Doch anstatt sich dem Hass für die ungerechte Behandlung durch seine Andersartigkeit wie Vecna hinzugeben, nimmt er sich selbst an. So wie er ist.

[Spoiler] hat endlich Superkräfte

Die letzten 15 Minuten der ersten Ausgabe von Staffel fünf zählen zum Besten, was die Serie bisher zu bieten hat. Sie stecken voller Dringlichkeit, weil die Gruppe Kinder aus den Fängen des Militärs befreien muss, damit sie Vecna nicht in die Hände geraten. Vecnas Auftritt kommt mit einer ordentlichen Portion Action und Gewalt daher. Mit neu gewonnener Kraft vernichtet er die Soldaten um sich herum, als wären sie Kleinvieh. Der Schluss hält den emotionalen Höhepunkt bereit: Will scheint sich endlich selbst akzeptiert zu haben.

Selten habe ich mich so gefreut, eine Person mit Nasenbluten zu sehen.
Selten habe ich mich so gefreut, eine Person mit Nasenbluten zu sehen.
Quelle: Netflix

Damit weckt Will die Superkräfte, die seit der Entführung durch den Demogorgon in der allerersten Folge in ihm schlummern.

Behilflich sind ihm die Worte seiner neu gewonnenen Freundin Robin. Als lesbische Person in den 1980er-Jahren weiss sie genau, was er durchmacht. Als sie seine Liebe zu seinem besten Freund bemerkt, nimmt sie Will zur Seite. Anstatt ihn auszuquetschen, berichtet sie von ihrer ersten Liebe zu einer heterosexuellen Mitschülerin.

Robins Liebe wurde damals nicht erwidert. Daraus lernte sie jedoch eine Lektion fürs Leben: Sie lernte, sich selbst sein – und «Rockin’ Robin» ist richtig cool.

Vor der epischen Enthüllung am Ende der Folge erklingen Teile von Robins Rede im Hintergrund ein weiteres Mal:

«Ich hatte die Antworten in jemand anderem gesucht, aber ich hatte die Antworten längst. Letztlich war das Problem nur meine verfluchte Angst. Meine Angst vor der, die ich wirklich war. Als ich das erkannt hatte, fühlte ich mich so frei. Als könnte ich fliegen.»

Die Ansprache wird von Wills Erinnerungen an seine Liebsten untermauert: Seine erste Begegnung mit Mike, seine Zeichnungen, die er seiner Mutter zeigt und der abenteuerliche Bau seines Refugiums Castle Byers. Die gleichen Erinnerungen sind bereits in der achten Folge von Staffel zwei zu sehen als Joyce, Jonathan und Mike probieren, Will vom Einfluss des Mind Flayers loszulösen.

Will erinnert sich daran, wie er seiner Mutter ein Bild einer bunten Rakete zeigte. Sie ist schon von der allerersten Stunde ein Fan.
Will erinnert sich daran, wie er seiner Mutter ein Bild einer bunten Rakete zeigte. Sie ist schon von der allerersten Stunde ein Fan.
Quelle: Netflix

Es ist wunderbar, eine so schöne Nachricht wie «Sei du selbst» mit epischen Superkräften zu kombinieren. Das passt perfekt zu «Stranger Things» und ist auch der Grund, weshalb ich die Serie so liebe.

«Stranger Things» handelt von den Anderen, Merkwürdigen, Komischen – den Ausgestossenen eben. Der nerdige Mittelschüler Mike, der einsame Oberschüler Jonathan oder der ehemalige Grossstadtcop Hopper, der den Tod seiner Tochter nie wirklich überwinden konnte, teilen diese Eigenschaft. Diese Ausgestossenen finden sich immer wieder zusammen und bewirken abgefahrene Dinge. Sie zelebrieren sogar ihr Freak-Sein – der «Hellfire Club» lässt grüssen.

Was bedeutet das für das Finale?

Im Vorfeld zu Staffel fünf habe ich einige offene Fragen notiert, deren Antworten ich gerne in der Serie sehen würde. Dazu gehörte auch Wills offensichtliche Verbindung zu Vecna. Mit Ende der vierten Folge ist nun klar, dass Will nicht nur weiterhin ein Teil von Vecnas Hive Mind ist, sondern über die Verbindung sogar auf seine Kräfte zugreifen kann. Das macht ihn zusammen mit Eleven und vielleicht sogar Kali zu einem der mächtigsten Verbündeten im Kampf gegen Vecna.

Damit drängen sich aber auch zwei Sorgenpunkte in den Vordergrund. Erstens: Im Trailer spricht Vecna die folgenden Worte: «William, du wirst mir helfen. Ein letztes Mal.»

Diese hat er in der ersten Ausgabe noch nicht geäussert. Das heisst, dass er wie in Staffel zwei versuchen wird, Will erneut für seine Zwecke auszunutzen. Es stellt sich nur die Frage, ob Vecna ihn kontrollieren kann – und ob Will dem widersteht.

Diese Szene ist der Höhepunkt des Trailers und der ersten Ausgabe der fünften Staffel. Der dazugehörige Trailer-Satz von Vecna war noch nicht zu hören.
Diese Szene ist der Höhepunkt des Trailers und der ersten Ausgabe der fünften Staffel. Der dazugehörige Trailer-Satz von Vecna war noch nicht zu hören.
Quelle: Netflix

Zweitens: Will ist seit Staffel zwei mit dem Hive Mind verbunden und hat bis zur Austreibung der Mind-Flayer-Partikel aus seinem Körper die Schmerzen der Bösen gespürt. Damit war zwei Staffeln lang Schluss. In Staffel fünf reagiert Will wieder ohne sichtliche Infizierung auf die Angriffe gegen Vecna und die Demogorgons.

Wills Superkräfte kommen also nicht ohne Preis. Der könnte hoch ausfallen: Wenn die Verbindung weiterhin bestehen bleibt, könnte Will gemeinsam mit Vecna sterben. Ich hoffe, dass Will in diesem Fall lediglich seine Kräfte verliert.

Wills Verbindung zu Vecna ist eindeutig und deren Ausmasse dürften in den vier letzten Folgen der Serie zu spüren sein. Ich kann es kaum erwarten, dass es am 26. Dezember respektive 1. Januar endlich weitergeht.

Ein letztes Fragezeichen bleibt bestehen: Im Upside Down ist die Zeit am 6. November 1983 stehengeblieben – an dem Tag, an dem Will vom Demogorgon/Vecna entführt wurde. Was es damit auf sich hat, ist weiterhin unklar.

Hatte Will vielleicht schon vor seiner Entführung durch Vecna das Potenzial zu Superkräften? Hat Vecna das Upside Down nach Wills Vorstellungen von seiner Heimat erschaffen? Oder sind ganz andere Mächte am Werk?

Alles Fragen, auf die hoffentlich noch Antworten folgen.

Titelbild: Netflix

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Meinen ersten Text über Videospiele habe ich mit acht Jahren geschrieben. Seitdem konnte ich nicht mehr damit aufhören. Die Zeit dazwischen verbringe ich mit meiner Liebe für 2D-Husbandos, Monster, meinen Krawallkatzen und Sport.


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