Streaming-Highlights im Februar: Diese Filme und Serien darfst du nicht verpassen
Ratgeber

Streaming-Highlights im Februar: Diese Filme und Serien darfst du nicht verpassen

Luca Fontana
1.2.2024

Neuer Monat, neue Streaming-Tipps. Ob Netflix, Sky, Disney+, Prime Video oder Apple TV+: Hier erfährst du, welche Serien und Filme diesen Februar auf den Streaming-Diensten laufen.

Meine Frau fragte mich letztens, was wir am Valentinstag machen würden. Ich fragte sie, ob ihr München gefällt. Ihre Augen begannen zu strahlen. Dann fragte ich sie, was sie von Rom halte. Noch mehr Strahlen. «Abgemacht», sagte ich, «dann gucken wir Bayern gegen Lazio!» Das fand sie nicht so lustig. Vielleicht hätte ich ihr doch lieber was aus meinen Serien- und Film-Tipps für den Februar vorgeschlagen.

Mr. & Mrs. Smith (Serie)

Das waren Zeiten, als 2005 die wohl glamouröseste, aber auch kontroverseste Promi-Romanze aller Zeiten begann: Brangelina. Begonnen hatte sie am Set von «Mr. & Mrs. Smith». Brad Pitt war eigentlich mit Jennifer Aniston verheiratet, konnte sich aber den unwiderstehlichen Reizen Angelina Jolies nicht entziehen. Es folgte eine Scheidung mit Aniston, Pitt und Jolie wurden zu Hollywoods neuem Traumpaar und der Rest ist Geschichte. Ob’s zwischen Donald Glover und Maya Erskine am Set der Serien-Adaption von «Mr. & Mrs. Smith» wohl auch so stark gefunkt hat?

Die Story in der Serie ist zumindest etwas anders als im Film. Dort sind Pitt und Jolie ja ein echtes Ehepaar mit voneinander geheim gehaltenen Doppelleben als Spezialagenten. Dem werden sie sich erst bewusst, als sie eines Tages von ihren konkurrierenden Agencies aufeinander gehetzt werden – ausgerechnet. Die Ironie dabei: Ihre Ehe ist längst in einer Sackgasse gelandet, aber der Auftrag, sich gegenseitig umzubringen, gibt ihr den dringend benötigten Kick. Haha.

In der Serie hingegen arbeiten Glover und Erskine für dieselbe Agentur. Ihre Ehe ist nur eine Tarnung. Und obwohl sie sich nicht besonders mögen, müssen sie Woche für Woche als verliebte Turteltäubchen gemeinsam Missionen erfüllen. Und dann nähern sie sich natürlich an. Ganz ehrlich? Die Prämisse des Films gefällt mir deutlich besser.

Start: 2. Februar
Wo: Prime Video

The New Look (Mini-Serie)

Erst letzten Monat startete auf Disney+ eine in Spanien produzierte Serie über Cristóbal Balenciaga, einen der einflussreichsten Modeschöpfer aller Zeiten. Zusammen mit vom Volk verehrten, ja geradezu angebeteten Namen wie Gabrielle «Coco» Chanel, Christian Dior und Hubert de Givenchy setzte er im Paris der 1940er-Jahren neue Massstäbe für die Haute Couture – den neuen Look.

«The New Look», die Serie, findet in der exakt gleichen Zeitperiode statt, dreht sich aber nicht direkt um Balenciaga, sondern um seine Konkurrenten Chanel (Juliette Binoche) und Dior (Ben Mendelsohn). Apples Version zeigt die beiden gar als erbitterte Rivalin und erbitterten Rivalen, die ruchlos um die Vorherrschaft in der mondänen Pariser Modewelt kämpfen. Klingt spannend. Vor allem, weil die Serie von Apple produziert wird, das im Film- und Seriengeschäft langsam aber sicher zur qualitativen Grösse heranwächst.

Start: 14. Februar
Wo: Apple TV+

The Bad Batch (Serie, finale Staffel)

Die Klonkriege sind vorbei. Das Töten nicht. In «The Bad Batch» rückt die aus «The Clone Wars» bekannte und nunmehr rebellierende Elite-Truppe ins Zentrum einer Geschichte über Bürgerkriege, Verrat und den freien Willen. Und zwar zum letzten Mal: Staffel 3 ist nämlich die finale Staffel der Animationsserie.

Schade. Den Mix aus locker-flapsigen und ernsten, gefühlvollen Geschichten hat «The Bad Batch» nämlich genauso gut drauf wie ihre Mutterserie. Zuletzt mussten sich Fans von Tech trennen, der sich opferte, um seinem Team die Flucht aus einer ausweglos erscheinenden Situation zu ermöglichen. Derweil stellt der vom Imperium verblendete Crosshair seine Loyalität zum Regime in Frage, das ihn und seine Klon-Brüder wie Dreck behandelt. Und Omega, ein Klon, der anders als seine Geschwister normalschnell altert und darum noch ein Kind ist, scheint in seinen Genen den Schlüssel zu irgendeinem grossen Plan des gefürchteten Imperators Palpatine zu tragen.

Wir dürfen gespannt sein.

Start: 21. Februar
Wo: Disney+

Constellation (Mini-Serie)

Wow. Starker Trailer. Bei klaustrophobischer Weltraum-Action à la «Gravity» oder «LIFE» – letzteres übrigens brutal unterschätzt und verstörend – bin ich eh immer dabei. «Constellation» scheint aber so ein Zwischending aus Weltraum-Action und Psychothriller auf der Erde zu sein. Sie zeigt «Prometheus»-Darstellerin Noomi Rapace als Jo, eine Astronautin, die nach einer Katastrophe im Weltraum auf die Erde zurückkehrt – nur um festzustellen, dass wichtige Teile ihres Lebens zu fehlen scheinen.

Wie gesagt: Wo Apple am Werk ist, bin ich zuversichtlich. Dazu bin ich ein närrischer Fan von Mystery-Box-Geschichten. Das ist, wenn die Spannung dadurch entsteht, dass wir Zuschauende hinter ein uns verborgenes Geheimnis kommen wollen. Manche Kritikerinnen und Kritiker halten das für einen eher billigen erzählerischen Kniff: Es braucht deutlich weniger Charakter- und Handlungsentwicklung, um uns Zuschauende bei der Stange zu halten. Ein bisschen à la: Dir fallen keine spannenden Figuren ein, mit denen es sich lohnt, mitzufiebern? Bau eine Mystery Box in die Handlung ein, deren Inhalt erst zum Schluss enthüllt wird. Voilà, Spannungsproblem gelöst.

Mir egal. Ich bin einfach gestrickt. Dazu muss eine Mystery Box nicht zwangsweise bedeuten, dass eine solche Serie keine gute Story oder sympathische Figuren schreiben kann. Paradebeispiel dafür: «Severance», übrigens auch auf Apple TV+, falls ihr noch einen richtig guten Serien-Tipp braucht.

Start: 21. Februar
Wo: Apple TV+

Avatar: The Last Airbender (Serie)

Zwei Jahre lang arbeiteten die «Avatar: The Last Airbender»-Schöpfer Bryan Konietzko und Michael Dante DiMartino an einer Live-Action-Adaption des Zeichentrick-Klassikers für Netflix. Dann das grosse Beben: Konietzko und DiMartino verliessen das Projekt. «Zu viele kreative Differenzen», sagten sie. Und: «Egal welche Version am Ende erscheint, es wird nicht das sein, was Bryan und ich uns vorgestellt haben.»

Das war 2020. Ein Schock. Die Nickelodeon-Zeichentrickserie begleitete mich in meiner frühen Jugend jahrelang. Und weil ja bald die Live-Action-Adaption erscheint, habe ich beschlossen, das Original auf Paramount+ erneut durchzuschauen. Was soll ich sagen? Die Zeichentrickserie ist sogar besser, als ich sie in Erinnerung hatte. Vor allem witziger. Aber auch tiefgründiger und bewegender. Keine Episode ist einfach nur zum Spass da. Alle haben einen tieferen Sinn. Eine Lektion, die Avatar Aang und seine Freunde auf ihrer Reise lernen müssen, ehe sie die unterjochte Welt von der Feuernation befreien können.

Ein bisschen mulmig ist mir deshalb schon dabei, wenn sich die Macher genau jenes Meisterwerks so sehr mit Netflix überworfen haben, dass sie das Projekt nach zwei Jahren Zusammenarbeit freiwillig verliessen. Sicher, 21 Episoden à 23 Minuten in acht Episoden à etwa 50 Minuten zu erzählen, erfordert nunmal einiges an Änderungen und Umstellungen. Ich hoffe einfach, dass dabei der Geist der Serie nicht verloren ging – auch ohne Konietzko und DiMartino. Vor allem den unübertroffenen Mix aus alberner Komik, bedeutsamen Lebensweisheiten und nuancierten Charakterzeichnungen will ich in der Live-Action-Adaption nicht vermissen müssen.

  • Meinung

    «Avatar»: Netflix streicht Sokkas Sexismus – und begeht damit einen schweren Fehler

    von Luca Fontana

Start: 22. Februar
Wo: Netflix

The Walking Dead: The Ones Who Live (Mini-Serie)

Ich hatte einst nach der siebten Staffel von «The Walking Dead» abgehängt. Glaube ich. Vielleicht war ich auch schon mitten in Staffel 8. Irgendwann wurde mir die Serie einfach zu repetitiv und die Charaktere darin zu doof. Ich bekam noch halbwegs mit, dass Hauptcharakter Rick Grimes in Staffel 9 starb, weil sein Darsteller Andrew Lincoln keinen Bock mehr aufs Franchise hatte. Dann war die Rede von einem überraschenden Comeback in einer Filmtrilogie. Beim Serienfinale nach elf Staffeln «The Walking Dead» kam die Gewissheit: Rick lebt tatsächlich noch – und seine Geschichte ist noch nicht zu Ende erzählt.

Die Filmtrilogie wurde mittlerweile verworfen. Stattdessen entschied man sich für eine sechsteilige Mini-Serie mit sichtbar aufgestocktem Budget. Und ja, das im Trailer gezeigte Material sieht wirklich sehr cineastisch aus. Mir gefällt’s. Ob das Hardcore-Fans auch so sehen? Die Original-Serie wurde bewusst auf 16mm-Film aufgenommen, um mit einer altmodischen Körnung samt Bildrauschen das Gefühl einer kaputten, postapokalyptischen Welt zu erzeugen. Entsprechend billig sah sie manchmal aus. «The Ones Who Live», so die Mini-Serie, wirkt deutlich aufpolierter. Was denkt ihr?

Start: 25. Februar
Wo: Sky Show (Entertainment-Pass)

Shōgun (Mini-Serie)

Shōgun. Zu deutsch: barbarischer General. Im feudalen Japan gebührte der Titel dem höchsten militärischen Befehlshaber. Eigentlich sogar dem Führer des ganzen Landes. Denn die Zeit der Shōgunate war eine Ära, in der Japan von einem Militärregime beherrscht wurde. In dieser Periode, auch als Edo-Zeit bekannt, war der Shōgun der eigentliche Machthaber, während der Kaiser eher eine zeremonielle Rolle innehatte. Schliesslich endete das Shōgunat mit der Meiji-Restauration im Jahr 1868, als den einst ehrenvollen Samurai ihr privilegierter Status aberkannt wurde, die politische Macht wieder auf Kaiser Meiji zurückkehrte und Japan eine Modernisierung und Öffnung gegenüber dem Westen begann.

Falls dir das bekannt vorkommt: Jep, «The Last Samurai» spielt genau während der Meiji-Restauration. Ebenfalls im Film dabei: Hiroyuki Sanada als unerbittlicher Samurai-Schwertmeister Ujio. Heute, 20 Jahre später, übernimmt er in «Shōgun» die Rolle des Lord Yoshii Toranaga. Sein Aufstieg vom Lord und Regenten bis zum späteren Shōgun im Japan der frühen 1600er-Jahre sehen wir durch die Augen des englischen Seefahrers John Blackthorne. Ein spannender Ansatz. Der Trailer sieht vielversprechend aus. Ich kann den Start der Mini-Serie kaum abwarten. Und falls du nicht genug von Samurai kriegen kannst: Schau dir unbedngt «Blue Eye Samurai» auf Netflix an!

Start: 27. Februar
Wo: Disney+ (Star)

Titelfoto: «Shōgun», Disney+ (Star)

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Abenteuer in der Natur zu erleben und mit Sport an meine Grenzen zu gehen, bis der eigene Puls zum Beat wird — das ist meine Komfortzone. Zum Ausgleich geniesse ich auch die ruhigen Momente mit einem guten Buch über gefährliche Intrigen und finstere Königsmörder. Manchmal schwärme ich für Filmmusik, minutenlang. Hängt wohl mit meiner ausgeprägten Leidenschaft fürs Kino zusammen. Was ich immer schon sagen wollte: «Ich bin Groot.» 


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