Ratgeber

Streaming-Highlights im März: Diese Filme und Serien darfst du nicht verpassen

Luca Fontana
1.3.2023

Neuer Monat, neue Streaming-Tipps. Ob Netflix, Disney+, Apple TV+ oder Sky Show: Hier erfährst du, was diesen März auf den Streaming-Diensten läuft.

Egal, wie gut du schläfst: Albert schläft wie Einstein. Aber hoffentlich nicht während des Lesens der neuesten Serien- und Film-Tipps, die diesen Monat auf Netflix und Co. erscheinen.

The Mandalorian – Staffel 3

Aus dem Schatten treten zwei Gestalten hervor. Die eine gross. Mit Helm. Komplett in Beskar-Rüstung. Die andere klein, grün und mit langen, spitzen Ohren. Sie schwebt in einer eiförmigen Transportbox. Din Djarin, der Mandalorianer, und Grogu, das Kind.

This is the Way.

In der dritten Staffel der wohl erfolgreichsten Disney+-Serie muss sich Din Djarin (Pedro Pascal) den Respekt seines Clans zurückverdienen. Djarin hat nämlich vor anderen Lebewesen seinen Helm abgenommen und sein Gesicht zu erkennen gegeben – ein grober Verstoss gegen den Weg des Mand'alor, den Kodex der orthodoxen Mandalorianer. «You are a Mandalorian no more», sagte einst die Waffenmeisterin und Anführerin seines Clans. Eine Möglichkeit zur Wiedergutmachung gibt es aber: auf Mandalore, dem während der grossen Säuberung vom Imperium verwüsteten und angeblich unbewohnbar gemachten Heimatplaneten der Mandalorianer. Genau da setzt die dritte Staffel ein.

Start: 1. März
Wo: Disney+

His Dark Materials – Staffel 3

Es gab ihn schon mal, den Versuch, «His Dark Materials» – die Fantasy-Romanreihe – zu verfilmen. Nämlich im Jahr 2007. Damals unter dem Namen «The Golden Compass». Trotz Star-Besetzung – unter anderen waren Nicole Kidman und Daniel Craig dabei – wurde der Film gemischt bis negativ aufgenommen. Gerade, weil entscheidende und düstere Momente der Bücher zwecks kinderfreundlicher Adaption geschnitten wurden. Regisseur Chris Weitz gab später dem Studio die Schuld und bezeichnete das gesamte Erlebnis gar als «schrecklich».

Pläne, die geplante Filmtrilogie fortzusetzen, fielen ins Wasser. Bis HBO sich 2019 erneut am dunklen Material versuchte und das Ganze neu aufrollte – diesmal aber im Serienformat. Die erste Staffel kam bei Kritikern und Publikum zwar ganz gut weg. Aber nicht gut genug, um für weltweites Aufsehen zu sorgen. Das gelang erst der zweiten Staffel. Und wenn es nach den ersten Kritiken geht, dann wird die dritte und finale Staffel sogar noch besser. Wenn das kein Grund zur Vorfreude ist – oder zumindest, um Verpasstes nachzuholen.

Update 1. März, 08:12 Uhr: Die Serie läuft bereits auf Sky Show. Neu ist nur, dass sie ab dem 3. März auch mit deutscher Synchronisation verfügbar ist. Danke an die Kommentarspalte für den Hinweis :-)

Start: 3. März
Wo: Sky Show mit Entertainment Pass

Bullet Train

Das Verdikt in meiner Filmkritik ist eindeutig: «Der geilste Trip des Jahres». Daran halte ich fest. Denn «Bullet Train» von «John Wick»-Regisseur David Leitch ist actionreich, irrwitzig und einfach nur abgefahren (no pun intended).

Worum geht’s? Um Ladybug, gespielt von Brad Pitt. Er ist Auftragskiller. Eigentlich einer der besten. Wenn da nur sein Pech nicht wäre: Seine Jobs sind zwar immer von Erfolg gekürt, aber ständig bricht die Hölle los. Als eines Tages ein Auftrag zu viel schief geht, nimmt sich Ladybug vor, nur noch friedliche Missionen anzunehmen – ganz ohne Waffen, Tod und Mordschlag. Etwa in einen Zug zu steigen, einen Aktenkoffer zu klauen und an der nächsten Station wieder auszusteigen. Einfacher geht’s nicht, oder? Aber das Schicksal hat andere Pläne mit Ladybug. Mal wieder. Denn der neueste Auftrag bringt ihn auf Kollisionskurs mit den tödlichsten Killern aus aller Welt. Und das im schnellsten Zug Japans, einem Bullet Train, der mit 320 Kilometer pro Stunde zwischen Tokyo und Kyoto hin und her donnert.

«Bullet Train» kannst du übrigens schon längst über die gängigsten Video-on-Demand-Dienste kaufen oder leihen. Der Grund, warum er trotzdem in dieser Liste auftaucht, ist, dass er ab März zum ersten Mal auf Sky Show auch gratis angeschaut werden kann – abgesehen von den Abo-Gebühren, versteht sich.

Start: 3. März
Wo: Sky Show mit Cinema Pass

MH370: The Plane That Disappeared – Doku

Ich erinnere mich noch gut an die Berichterstattung über den Malaysia-Airlines-Flug 370, der am 8. März 2014 kurz nach dem Start plötzlich seine Richtung änderte, nach Süden flog und anschliessend von den Radars der Flugverkehrskontrolle Kuala Lumpurs verschwand. Dessen Schicksal? Abgestürzt, vermutlich. Gefunden wurde das Wrack nämlich nie; noch heute wird das Passagierflugzeug vermisst – und gilt als eines der grössten Rätsel der Luftfahrtgeschichte.

Die Netflix-Doku will den Fall in Netflix-typischer Manier aufrollen. Also in einer dreiteiligen Doku-Serie mit «sensationellen» neuen Erkenntnissen, überspitzt dargestellten vermeintlichen Tatsachen und einer Prise Verschwörungstheorie. Wer «Drive to Survive» oder «Harry & Megan» kennt, weiss was ich meine. Trotzdem: Kaum ein anderer Streamingdienst erzählt Dokus als so packende und spannende Geschichten wie Netflix. «Icarus», Netflix’ Serie über die Doping-Skandale während der olympischen Winterspiele in Russland, gehört noch heute zu meinen Lieblings-Dokus und gewann 2018 sogar den Oscar. Selbstredend, dass ich «MH370: The Plane That Disappeared» eine faire Chance geben werde.

Start: 8. März
Wo: Netflix

Christian – Staffel 1

Wenn alle italienischen Sky-Produktionen so gut sind wie Paolo Sorrentinos «The Young Pope», dann können wir von «Christian» Grosses erwarten. Im Mittelpunkt steht Christian, ein unglückseliger Handlanger für die italienische Mafia. Sämtliche Versuche, innerhalb der kriminellen Organisation aufzusteigen, scheitern. Schuld daran sind unsägliche Schmerzen in seinen Händen, die sich je länger je mehr zu zwei blutigen Löchern entwickeln.

Als er eines Tages merkt, dass er mit seinen Händen, die so lange für Leid und Elend sorgten, eigentlich heilende Kräfte hat, gerät Christian erst recht aus den Fugen. Vor allem, als der Vatikan Wind davon bekommt. Denn Wunder sind sein Metier. Nicht das der Mafia. Und schon gar nicht das von Christian.

Start: 9. März
Wo: Sky Show mit Entertainment Pass

Luther: The Fallen Sun

Das Jahr 2010. Die britische und überaus düstere Krimi-Serie «Luther» wird zum ersten Mal ausgestrahlt. In der Hauptrolle: Idris Elba, mittlerweile ein Mega-Star in Hollywood. Vielleicht wurde die Serie deswegen im Jahr 2019 und nach fünf Staffeln vorerst eingestellt – weil Elba schlicht zu wenig Zeit hatte, sich um sein Herzensprojekt zu kümmern. Nun aber kommt endlich die Fortsetzung. Aber nicht als Serie. Sondern als Film.

Falls du «Luther» noch nie gesehen hast: Elba spielt darin den Detective John Luther, der in seiner Einheit bei der Londoner Serious Crime Unit als genialer Ermittler gilt. Seine Stärke: Dass er sich tief in seine Fälle kniet und dabei Wert auf jedes noch so kleine Detail legt. Aber Luther kämpft auch mit seinen eigenen Dämonen. Seine Frau hat ihn längst verlassen, und die einzige Beziehung, die es in seinem Leben noch gibt, ist die zu der hochbegabten Alice. Sie hilft ihm aber nicht nur bei seinen Ermittlungen, sondern hat auch ein dunkles Geheimnis, das keiner seiner Kollegen jemals erfahren darf.

Start: 10. März
Wo: Netflix

Ted Lasso – Staffel 3

Eigentlich ist er nur ein College-Football-Coach aus Kansas. Von Fussball hat er keine Ahnung («Oh ja, richtig, ihr macht ja das Ding mit dem Unentschieden»). Von der schroffen Fankultur Englands schon gar nicht. Trotzdem bekommt Ted Lasso (Jason Sudeikis) ein Jobangebot als Trainer des englischen Premier-League-Vereins AFC Richmond. Natürlich läuft anfangs alles schief. Und wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Lasso lässt sich aber nicht unterkriegen. Mit seiner mal ultra-nervigen, mal ultra-ansteckenden positiven Lebenseinstellung – und etwas emotionaler Unterstützung durch seine rechte Hand, Coach Beard (Brendan Hunt) – geht er unerschütterlich seinen Weg.

Ich sag’s euch, wie’s ist: Keine andere Serie fühlt sich nach einem langen, anstrengenden und frustrierenden Tag so therapeutisch an. Den Machern gelingt nämlich das Kunststück, auf dem hauchdünnen Grat zwischen peinlichem Kitsch und herzerwärmendem Optimismus zu wandern. Dazu die herrlich schrulligen Charaktere, vom eingebildeten Playboy-Youngster über den naiven Jogo-Bonito-Künstler bis hin zum Verteidiger alter Schule, der einst glorreicher Meister war, aber mittlerweile seine Karriere bei einem abstiegsgefährdeten Club ausklingen lässt. Hach, ich liebe «Ted Lasso» einfach. Das geht aber nicht nur mir so: Nur ganz wenige Serien werden aktuell so gefeiert. Falls du sie also noch nicht kennst, unbedingt schauen!

Start: 15. März
Wo: Apple TV+

Boston Strangler

Der erste Mord, der dem «Boston Strangler» zugeschrieben wird, geschah am 14. Juni 1962. Zwölf weitere folgten. Immer Frauen. Immer alleinstehend. Immer erdrosselt. Einbruchsspuren gab es nicht; offenbar hatten die Frauen ihren Mörder freiwillig in die Wohnung gelassen. Bis es zur Anklage des «Boston Strangler» kam, dauerte es lange. Zu lange. Denn die erste, die eine Verbindung zwischen den Mordfällen erkannte, war die Journalistin Loretta McLaughlin, nicht die Polizei. Und selbst als sich der Täter im September 1965 zu den Morden bekannte, wurde er nicht angeklagt – wegen mangelnder Beweislage.

Endlich mal wieder ein True-Crime-Thriller mit Starbesetzung. Die Hauptrolle der Journalistin spielt nämlich Keira Knightley. Dazu Chris Cooper in der Rolle des sexistischen Chefredakteurs, der nichts davon hält, eine Frau in Sachen Totschlag recherchieren zu lassen. Und: Star-Regisseur Ridley Scott inszeniert den Film zwar nicht, aber er produziert ihn. Überhaupt scheint Scott seit seinem grossartigen Film «The Last Duel» – hier meine Filmkritik – im Thema zu sein. Wird geguckt.

Start: 17. März
Wo: Disney+

Extrapolations – eine Anthologie

«Was genau ist ‘Extrapolations’ eigentlich?», habe ich mich nach dem faszinierenden Trailer gefragt. Das zu beantworten ist gar nicht so einfach. Nehmen wir das Wort selbst, Extrapolation. Im Wesentlichen bedeutet es, zukünftige Ereignisse aufgrund von schon bekannten Daten vorherzusagen – in der Annahme einer kontinuierlichen Entwicklung.

Was heisst das für die Serie? Nun, wir kennen die Daten und Fakten über den Klimawandel heute. Darauf basierend können wir uns das Kommende ziemlich gut ausmalen. Im Pressetext ist etwa von der ergreifenden Zukunftsvision vom Autor und Regisseur Scott Z. Burns die Rede, in der die chaotischen Auswirkungen des Klimawandels bereits zum Alltag aller Menschen geworden sind. «Die Menschen gewinnen Energie aus der Sonne. Sie haben Fuss auf den Mars gesetzt. Krebs geheilt. Und doch: Für jede Frage, auf die wir eine Antwort gefunden haben, gibt es eine neue Frage», erzählt ein Rabbi im Trailer, während seine Gemeinschaft knietief im Wasser steht – weil wegen der Erderwärmung die Polkappen geschmolzen sind und der Wasserstand dramatisch gestiegen ist.

«Extrapolations» will in acht miteinander verwobenen Geschichten aus der ganzen Welt von Entscheidungen erzählen, die getroffen werden müssen, wenn sich der Planet schneller verändert als seine Bevölkerung. Jede Geschichte ist anders. Aber der Kampf um die Zukunft bleibt der gleiche. Und die Uhr tickt.

Start: 17. März
Wo: Apple TV+

The Anarchists – Doku

Anarchie. Ein Zustand, der die Abwesenheit von Herrschaft bei maximaler Selbstverantwortung und Selbstbestimmung beschreibt. Oder in den Worten des französischen Frühsozialisten Pierre-Joseph Proudhon: «Anarchie ist Ordnung ohne Herrschaft.» Ordnung. Nicht Chaos. Nur, dass die Ordnung nicht vom Staat oder anderen institutionellen Gewalten erzwungen wird. Stattdessen sollte sich die Gesellschaft selbst regeln. Etwa über Räte, über freie Übereinkunft und, nun ja, vernünftigen Entscheidungen, getroffen mit gesundem Menschenverstand. So die Theorie.

Im Jahr 2015 wollte der kanadische Unternehmer und Werbefachmann Jeff Berwick beweisen, dass Anarchie keine Utopie ist. Also veranstaltete er eine Konferenz in Acapulco, Mexiko, in der Hoffnung, die Anarchie in ihrer reinsten Form zu fördern. Ich meine: Was kann schon schiefgehen, wenn Freiheitsaktivisten in einer der gefährlichsten Städte der Welt zusammenkommen? Einfach alles. Denn was als impulsives, einmaliges Treffen begann, entwickelte sich zu einer stetig wachsenden jährlichen Veranstaltung, die letztlich sogar Todesopfer forderte. HBO hat eine sechsteilige Doku gedreht, die einen Zeitraum von sechs Jahren dokumentiert. Spannend – und hoffentlich nicht zu verstörend.

Start: 17. März
Wo: Sky Show mit Entertainment Pass

Tetris

Was, wenn ich dir sage, dass hinter «Tetris», dem ikonischen Blöckchen-Spiel, das du vermutlich schon in Kindheitstagen auf deinem Gameboy gespielt hast, ein waschechter Spionage-Thriller steckt?

Tatsächlich war es der Geschäftsmann Henk Rogers – im Film von Taron Egerton gespielt –, der das Spiel im Jahr 1988 entdeckt und daraufhin alles riskiert hat, um in die Sowjetunion zu reisen und sich dort mit dem Erfinder des Spiels zusammenzutun: Alexey Pajitnov (Nikita Efremov). Denn die beiden wollten das Spiel an die Öffentlichkeit bringen, aber sie haben die Rechnung ohne das Misstrauen zweier Weltmächte gemacht, die mitten im Kalten Krieg steckten. Klingt zu gut, um nicht gesehen zu werden. Was mir aber am besten gefällt, ist die verspielte und an die Gameboy-Grafik von Tetris erinnernde Inszenierung – sofern der Trailer nicht lügt.

Start: 31. März
Wo: Apple TV+

Titelfoto: «The Mandalorian», Disney / Lucasfilm

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Abenteuer in der Natur zu erleben und mit Sport an meine Grenzen zu gehen, bis der eigene Puls zum Beat wird — das ist meine Komfortzone. Zum Ausgleich geniesse ich auch die ruhigen Momente mit einem guten Buch über gefährliche Intrigen und finstere Königsmörder. Manchmal schwärme ich für Filmmusik, minutenlang. Hängt wohl mit meiner ausgeprägten Leidenschaft fürs Kino zusammen. Was ich immer schon sagen wollte: «Ich bin Groot.» 

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