Teilübernahme Sennheisers steht fest
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Teilübernahme Sennheisers steht fest

Livia Gamper
11.5.2021

Sonova wird Eigentümer des Consumer-Electronics-Geschäfts von Sennheiser. Die Schweizer Firma übernimmt diese Sparte des Deutschen Audiospezialisten komplett.

Sonova und Sennheiser haben letzte Woche ihre zukünftige Zusammenarbeit bekannt gegeben. In einer Pressemitteilung teilten die beiden Firmen mit, dass die Sonova Holding und Sennheiser zukünftig zusammenarbeiten wollen. Sonova ist ein Anbieter für medizinische Hörleistungen mit Hauptsitz in Stäfa, Zürich. Von dort agiert Sonova weltweit. Sennheiser hat seinen Hauptsitz in Wedemark bei Hannover. Der Standort Sennheisers mit 600 Mitarbeitenden soll auch nach der Übernahme erhalten bleiben.

Autonom, aber Synergien nutzen

Explizit übernimmt Sonova von Sennheiser die Produktsparten Kopfhörer und Soundbars. Diese Geräte sollen aber wie bis anhin unter der Marke Sennheiser vertrieben werden. Für die Konsumenten ändert sich also nicht viel. Gemäss Pressemitteilung ist ein Lizenzvertrag über die künftige Markennutzung vereinbart worden.

Synergien sollen aber genutzt werden. In einer Botschaft teilen die beiden Co-CEOs Andreas und Daniel Sennheiser mit, dass die Expertisen und jahrelangen Erfahrungen sich in Zukunft ergänzen werden. Aus der Zusammenarbeit sollen neue Produkte entstehen. Mutmasslich könnte das heissen, dass Sonova beispielsweise mit Batterien aus dem Hörgerätebereich die True-Wireless-Kopfhörer Sennheisers verbessert. Hörgeräte unter der Marke Sennheiser seien aber nicht geplant.

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Sennheiser will Ressourcen bündeln

Im Februar dieses Jahres kündigte Sennheiser erstmals an, sich auf den Professional-Bereich konzentrieren zu wollen und sich für die Aufspaltung einen Partner zu suchen. Laut dem Unternehmen sollen die Ressourcen in die Geschäftsfelder Pro Audio, Business Communications und Neumann fliessen. Neumann stellt Lösungen für Kunden aus den Anwendungsgebieten Broadcast, Recording, Live-Sound und Postproduction her.

Der Bereich der Gaming-Headsets Sennheisers wurde bereits zu einem früheren Zeitpunkt an Demant veräussert. Demant stellt ebenfalls Hörhilfen her. Gerüchte, dass der US-Hardwarehersteller Corsair übernimmt, erwiesen sich damals als falsch. Die Consumer-Sparte Sennheisers war seit Februar zum Verkauf ausgeschrieben.

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Arnd Kaldowski, CEO von Sonova erhofft sich mit der Übernahme, die Menschen für gutes Hören frühzeitig zu erreichen – mit der Aussage wird eine höhere Akzeptanz für den Einsatz von Hörgeräten gemeint sein. So soll eine Basis für zukünftiges Wachstum geschaffen werden.

Laut der Medienmitteilung ist auch Sennheiser zufrieden: «Wir hätten uns keinen besseren Partner als Sonova für unser Consumer Electronics Business wünschen können», wird der Co-Chef von Sennheiser Daniel Sennheiser zitiert. Wenn die Zustimmung der Aufsichtsbehörden erfolgt, soll der Übergang des Sennheiser-Geschäftsbereichs bis Ende Jahr abgeschlossen sein.

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Experimentieren und Neues entdecken gehört zu meinen Leidenschaften. Manchmal läuft dabei etwas nicht wie es soll und im schlimmsten Fall geht etwas kaputt. Ansonsten bin ich seriensüchtig und kann deshalb nicht mehr auf Netflix verzichten. Im Sommer findet man mich aber draussen an der Sonne – am See oder an einem Musikfestival. 


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