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Michelle Brändle
Produkttest

Viwoods AiPaper: endlich ein E-Ink-Tablet, bei dem ich nicht fast einschlafe

KI-Funktionen sind hoch im Kurs und nun auch auf E-Ink-Tablets gelandet. Komplexe Skizzen sind für das AiPaper kein Problem, bei der KI gibt es allerdings einen Haken.

E-Ink-Tablets sind ausdauernd, aber langsam. Viwoods wirkt diesem Problem beim AiPaper mit einem guten Prozessor entgegen und bietet zudem eine KI-Hilfestellung an. Die Frage ist, wie gut diese tatsächlich funktioniert.

Das Gerät hat mir Viwoods zum Testen ausgeliehen und wird bisher nur über die eigene Webseite vertrieben. Ein Blick darauf hat sich absolut gelohnt.

Design und Display: edel, edel!

Bereits beim Öffnen der Verpackung entweicht mir ein Schmunzeln: Sie lässt sich wie ein Buch öffnen und passt damit perfekt zu dem, was ich darin finde. Das knapp 11 Zoll grosse E-Ink-Tablet wird nämlich in einer schicken Hülle geliefert, die sich ebenfalls wie ein Buch aufklappen lässt. Sie wirkt sehr wertig durch das abwischbare Textil und die samtweiche Innenseite. Für den mitgelieferten Stylus befindet sich an der Aussenkante eine Schlaufe.

Das AiPaper ist ebenfalls schick und besitzt eine schimmernde Rückseite und einen abgerundeten Alurahmen. Dieser macht das Gerät auch ohne Hülle angenehm griffig in den Händen. Es wiegt zudem nur 370 Gramm (keine zwei Smartphones) und ist lediglich 4,5 Millimeter dick.

Das Carta1300-Display mit Auflösung von 2560 × 1920 Pixeln (300 PPI) erzeugt ein scharfes Graustufenbild und ist angenehm ablesbar. Die feine Mattierung beugt Reflexionen vor und gibt mehr Grip beim Schreiben.

Die drei permanenten Touch-Buttons unten sind eine clevere Designentscheidung des Herstellers. Sie beschleunigen die Bedienung, da die übliche Verzögerung von E-Ink-Geräten und das zusätzliche Einblenden von Touch-Menüs entfallen. Viwoods löst damit zwei typische E-Ink-Probleme auf einmal.

Hardware und Zubehör: auf gutem Kurs

Das Viwoods AiPaper läuft mit einem nicht näher erläuterten Zwei-Gigahertz-Octa-Core -Prozessor. Im Vergleich zu anderen E-Ink-Geräten ist es deutlich schneller und die Bewegungen sind flüssiger. Das ermöglicht ein rasches Wechseln zwischen Dokumenten und komplexeren Skizzen.

Mit vier Gigabyte RAM und 128 GB internem Speicher bin ich gut bedient. Ein microSD-Slot fehlt, sodass ich bei grösserem Bedarf auf Cloud-Dienste zurückgreifen muss. Wi-Fi 5 und Bluetooth 5.0 sind ausreichend.

Der 4100-mAh-Akku hält bis zu zwei Wochen durch, wenn ich das Tablet täglich eine Stunde nutze. Im Standby-Modus läuft es bis zu vier Wochen. Das ist vergleichbar mit dem Remarkable Paper Pro. Angenehm finde ich, dass das E-Ink-Tablet im Standby-Modus nicht ganz herunterfährt. Somit ist es auch nach längerer Nichtnutzung schnell einsatzbereit.

Software und Einrichtung: auch mit Android unkompliziert

Das AiPaper basiert auf Android 13, was zwar nicht die neueste, aber für die Anforderung dieses Geräts locker ausreicht. Bisher versorgt Viwoods das Gerät zudem alle zwei Monate mit einem Software-Update. Die angepasste Benutzeroberfläche ist aufgeräumt, mit Schnellzugriff auf Notizen, Apps und Kalender. Die Seitenleiste mit allen Apps und Einstellungen kann ich bei Bedarf einblenden, egal in welcher App ich gerade bin.

Ein wichtiger Punkt bei einem E-Ink-Tablet ist der Datentransfer. Nur mit meinen Büchern, Dateien und Notizen ergibt das Gerät richtig Sinn. Viwoods bietet folgende Möglichkeiten, um diese hochzuladen:

  1. ViTransfer
  2. WLAN-Transfer, auch via QR-Code
  3. Synchronisierung via Google Drive, Dropbox oder One Drive
  4. USB-Übertragung
  5. E-Mail-Synchronisierung
  6. Bluetooth

Die WLAN-Variante hat bei mir nicht geklappt. Mit den restlichen Möglichkeiten fand ich mich besser aufgehoben. Die sind selbsterklärend und funktionieren so, wie du es möglicherweise auch bei deinem Smartphone gewohnt bist.

Schreiben und Lesen: eine runde Sache

Das E-Ink-Tablet kann folgende Dateitypen lesen: PDF, EPUB, AZW/AZW3, MOBI und Bilddateien wie JPEG und PNG.

Meine hochgeladenen EPUB-Dateien lassen sich auf dem Viwood AiPaper wunderbar lesen und anpassen. Dafür habe ich verschiedene Schriftgrössen und Schriftarten direkt in der Datei zur Verfügung. Auch den Zeilenabstand und die Seitenränder kann ich verändern. Praktisch ist auch, dass ich die Einstellung nach Wunsch auf alle meine Bücher übertragen kann.

Wichtig ist bei nachträglichen Einstellungen, dass meine Notizen und Markierungen dann nicht mehr sichtbar sind im Dokument. Ich kann sie allerdings im Verzeichnis anzeigen lassen, sie verschwinden also zum Glück nicht ganz.

Für Notizen steht mir neben Randbemerkungen und Markierungen in den Dokumenten auch eine eigene Notiz-App zur Verfügung. Mit verschiedenen Werkzeugen und Farben (auf dem Tablet nur in Graustufen angezeigt) visualisiere ich hier meine Gedanken. Auch mit mehreren Ebenen auf einer Notizseite hat das Tablet keine Probleme und lädt zügig.

Sogar das Skizzieren macht Spass und fühlt sich mit dem Stylus von Viwoods gut an. Dieser hat ein gutes Gewicht, eine ähnliche – angenehme – Form wie der Apple Pencil und eine austauschbare Spitze. Ersatzspitzen sind ebenfalls im Lieferumfang. Praktisch ist auch der zusätzliche Button am Pen, dem ich eine Funktion zuteilen kann. Beispielsweise als Radiergummi oder Marker.

Der Kalender: einfach gut gemacht!

Der Kalender ist äusserst praktisch gelöst und verdient ein eigenes kleines Kapitel. Er ist sehr übersichtlich und dennoch vielseitig. Zudem lässt er sich mit einem Outlook oder Google Kalender verknüpfen.

Im Kalender notiere ich tägliche Tasks und Notizen in den dafür vorgesehenen Feldern. Die sind jeweils mit dem ausgewählten Tag verknüpft, ich kann sie aber auch in einer Gesamtübersicht anzeigen lassen. Dort sind sie mit Datum sortiert. Falls ich eine bestimmte Notiz suche, finde ich sie so rasch wieder und springe beim Anklicken direkt zur jeweiligen Tagesübersicht.

Ich lege sogar bestimmte Dokumente auf den jeweiligen Kalendertagen ab. So kann ich beispielsweise am besagten Tag auf meine To-Do-Liste zurückgreifen, die ich dann erledigen sollte.

Ein zusätzliches, aufmunterndes Detail befindet sich am unteren Rand des Kalenders: ein täglicher Kalenderspruch. Beispielsweise: «He who thanks for the little finds blessing in everything.» Wer sich also an Kleinigkeiten erfreut, kommt besser durchs Leben. Und ich freue mich wie blöd über diese kitschigen Sprüche.

KI-Funktionen: von ChatGPT bis Gemini

Viwoods wirbt mit einigen KI-Funktionen auf dem Gerät. Zusammenfassend sollen folgende Dinge möglich sein:

  • Inhalt analysieren, zusammenfassen und umschreiben
  • E-Mails generieren oder in spezifische Formate umformulieren
  • Texte übersetzen und verbessern
  • KI-Assistent

Für die Zusammenfassung eines fünfseitigen PDF-Artikels warte ich zwischen 10 und 20 Sekunden auf ein Ergebnis der KI. Das ist zwar relativ kurz, das Ergebnis allerdings auch. Mit der gleichen KI warte ich am Computer übrigens doppelt so lange, erhalte aber auch sehr viel ausführlichere Ergebnisse.

Komplexe Anfragen sind also eher ungeeignet. Ansonsten kann ich die KI-Assistenz ganz passabel nutzen. Aus einer handschriftlichen Notiz übertrage ich beispielsweise direkt eine Mailvorlage in die Mail-App für eine Überarbeitung und anschliessenden Versand. Auch die Transkription einer Sprachmemo klappt ganz ordentlich.

Fazit

Jetzt noch in bunt, dann passt das

Das Viwoods AiPaper ist ein sehr gelungenes E-Ink-Tablet, das sich als starke Alternative zu Geräten wie Remarkable positioniert. Es besticht durch ein edles, dünnes Design, ein scharfes Carta1300-Display und eine für E-Ink-Verhältnisse ungewohnt zügige Performance. Dafür basiert das Gerät auf einer älteren Android-Version und zeigt nur Graustufen an.

Die drei permanenten Touch-Buttons und die flexiblen Möglichkeiten für den Datentransfer bieten einen echten Mehrwert und lösen typische Probleme von E-Ink-Geräten. Die beworbenen KI-Funktionen sind zwar keine Eigenentwicklung, sondern Verknüpfungen zu Modellen wie GPT-4o und Gemini, erweisen sich aber als nützliche Hilfestellung direkt auf dem Gerät. Dank schneller Performance leidet die Akkulaufzeit ein wenig und ein microSD-Slot fehlt leider.

Möchtest du ein buntes Display, und dennoch starke Performance und ein übersichtliches Design, wäre das Remarkable Paper Pro ebenfalls ein Kandidat. Auch dieser Hersteller vertreibt seine Geräte nur über die eigene Plattform.

Pro

  • schickes Design
  • aufgeräumte Benutzeroberfläche
  • gute Bedienung dank Touch-Buttons
  • rasche Reaktion für E-Ink-Geräte

Contra

  • kein microSD-Slot
  • KI-Funktionen sind nur webbasierte Verknüpfungen
  • Akkulaufzeit etwas kürzer als bei der Konkurrenz
  • Android 13 schon etwas älter
Titelbild: Michelle Brändle

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Seit ich einen Stift halten kann, kritzel ich die Welt bunt. Dank iPad kommt auch die digitale Kunst nicht zu kurz. Daher teste ich am liebsten Tablets – für die Grafik und normale. Will ich meine Kreativität mit leichtem Gepäck ausleben, schnappe ich mir die neuesten Smartphones und knippse drauf los. 


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