
Warum die Firma Knog nicht will, dass du ihre Velolichter kaufst

Kauf nichts von uns, fordert Knog auf Instagram. Es geht um Aufmerksamkeit – und um die Hilfsorganisation «World Bicycle Relief», die Menschen in Entwicklungsländern mit Velos mobil macht.
Okay, sie haben mich. Eine Mail mit dem Betreff «Don’t Open This Email» und den ersten Worten «Don’t Buy Knog» ist zu verlockend, um sie direkt zu löschen. Denn sie stammt von Knog selbst. Der australischen Firma, die vor allem für Velolichter steht. Und die es versteht, ihre Themen ins Scheinwerferlicht zu rücken. Für einmal sind neue Kunden angeblich egal. Dafür spendet das Unternehmen für jeden Kommentar unter diesem Instagram-Post fünf Dollar an «World Bicycle Relief», bis ein Maximalbetrag von 10 000 Dollar erreicht ist.
Während wir uns im Corona-Bike-Boom über ungewisse Lieferfristen unseres neuesten Wunschmodells ärgern, macht in Entwicklungsländern ein Velo mehr oder weniger wirklich einen Unterschied. Die Hilfsorganisation produziert robuste Bikes und verteilt sie dort, wo sie besonders dringend gebraucht werden.
Das ist eine Möglichkeit, mit Rädern zu helfen. Bei uns in der Schweiz stehen dagegen viele Velos in Kellern, die niemals das Tageslicht sehen. Dafür gibt es eine Win-Win-Lösung von Velafrica. Die Organisation hat sich zur Aufgabe gemacht, ausrangierten Fahrrädern ein zweites Leben und Menschen in afrikanischen Ländern mehr Mobilität zu schenken. An rund 400 Sammelstellen im Land kannst du dein altes Bike abgeben und gegen ein gutes Gefühl eintauschen.
Doch zurück zu Knog. Ganz kaufe ich ihnen den Aufruf «Don’t Buy Knog» nicht ab, aber der Zweck heiligt das Clickbaiting. Ihre Black-Friday-Aktion gefällt mir.


Einfacher Schreiber, zweifacher Papi. Ist gerne in Bewegung, hangelt sich durch den Familienalltag, jongliert mit mehreren Bällen und lässt ab und zu etwas fallen. Einen Ball. Oder eine Bemerkung. Oder beides.