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Produkttest

Watt is love! Sony BRAVIA Theatre Bar 6 im Reality-Check

Luca Fontana
4.4.2025
Bilder: Luca Fontana

Klingt zu gut, um wahr zu sein: Dolby Atmos, Subwoofer und 3D-Sound für unter 500 Franken? Ich habe die neue BRAVIA Theatre Bar 6 getestet – und wurde überrascht.

Ich geb’s zu: Ich war skeptisch. Nicht, weil mir die Sony BRAVIA Theatre Bar 6 auf den ersten Blick nicht gefallen hätte – im Gegenteil. Das Design ist angenehm zurückhaltend und fügt sich nahtlos in mein Schlafzimmer ein (zumindest wenn ich vorher das Wäschestuhl-Chaos beseitige). Nein, meine Skepsis galt dem Versprechen: 3.1.2-Kanäle für 499 Franken? Mit separatem Subwoofer, Dolby Atmos und allem Drum und Dran?

Sony, das klingt zu gut, um wahr zu sein.

Aber weisst du was? Nach ein paar Tagen mit der Theatre Bar 6 hatte ich kurzzeitig das Gefühl, ich müsste mein Schlafzimmer umdekorieren. Luxuriöses Boxspringbett, Samtvorhänge, indirekte Beleuchtung – irgendwas, das dem Klang gerecht wird, der da plötzlich nicht nur aus der Soundbar, sondern gefühlt aus der ganzen Wand vor mir kam.

Bevor ich dir verrate, was genau diesen Effekt auslöst (und warum Sony nicht nur grosse Worte, sondern auch grossen Sound liefert), schauen wir uns die Basics an: Wie sieht das Teil aus, was kann es – und was unterscheidet es von anderen Soundbars im selben Preisbereich?

Schlicht, kompakt, durchdacht

Wer es dezent mag, wird die BRAVIA Theatre Bar 6 lieben. Die Soundbar verzichtet auf Schnickschnack, RGB-Beleuchtung oder glänzendes Plastikgedöns. Stattdessen gibt’s ein mattes Gehäuse mit abgerundeten Ecken, ein feines Lautsprechergitter und eine klar definierte Formensprache – fast ein bisschen wie das schwedische Sideboard, auf dem sie bei mir steht.

Mit 95 Zentimeter Breite und einem Gewicht von knapp drei Kilo ist die Bar weder besonders ausladend noch winzig – also genau richtig für den Einsatz unter einem mittelgrossen bis grossen Fernseher. Der Subwoofer hingegen ist ein anderes Kaliber: 210 × 388 × 388 Millimeter (Breite mal Höhe mal Tiefe) gross, rund 7,7 Kilo schwer und mit einem auffälligen Bassreflex-Schlitz an der Front ausgestattet.

Optisch erinnert er mich ein wenig an eine kleine Getränkebox – nur mit deutlich mehr Druck im Bauch.

Was mir persönlich gefällt: Auch von oben macht die Soundbar etwas her. Die aufwärtsgerichteten Lautsprecher – also die für Dolby Atmos zuständigen Upfiring-Speaker – sind elegant eingelassen und machen sofort klar, dass hier kein 0815-Kanal-Setup zum Einsatz kommt.

Auch technisch lässt sich Sony nicht lumpen:

  • 3.1.2-Kanal-System mit sechs Lautsprechereinheiten
  • 350 Watt Gesamtleistung
  • Dolby Atmos, DTS:X, DTS-HD, High-Resolution Audio
  • HDMI eARC, optischer Eingang, USB (für Updates)
  • Bluetooth 5.3, inklusive AAC und SBC-Codec
  • Vertical Surround Engine + DSEE-Klangoptimierung

Was heisst das übersetzt? Du bekommst hier Dolby Atmos mit nicht ganz so starker digitaler Tonmanipulation dank nach oben gerichteten Treibern – aber nur, wenn du die Vertical Surround Engine auch wirklich aktivierst. Das geht easy per Bravia-Connect-App oder Fernbedienung. Deaktivierst du die oberen Lautsprecher, fällt das System allerdings automatisch auf Dolby Surround zurück, selbst wenn die Quelle Dolby Atmos wiedergibt.

Genau diesen Effekt habe ich mehrfach getestet – und er ist hörbar.

Klingt gut? Klingt richtig gut!

Zeit für das, worauf es wirklich ankommt: den Sound. Getestet habe ich die BRAVIA Theatre Bar 6 dort, wo ich sie auch im Alltag nutzen würde – in meinem Schlafzimmer. Und gerade weil der Raum nicht riesig ist, wirkt die Soundbar fast schon etwas unterfordert. Oder anders gesagt: grösser, voller und raumgreifender, als ich es für diesen Preis erwartet hätte.

Warum stelle ich sie also nicht gleich in mein grosses, offenes Wohnzimmer? Weil ich dort lieber zu einer teureren High-End-Soundbar greife – schliesslich will ich meinen eigenen Ansprüchen gerecht werden. Aber hier, im Schlafzimmer, liefert die Theatre Bar 6 fast schon zu viel. Im positiven Sinne.

Getestet habe ich unter anderem eine brachiale Actionszene aus dem Sci-Fi-Epos «Rebel Moon» – mit allem, was Zack Snyder ausmacht. Also Zeitlupen. Vor allem Zeitlupen.

Darin stürzt sich Kora wie ein Wirbelwind auf eine Gruppe imperiale Soldaten, die ein junges Mädchen gefangen halten. Kora tanzt zwischen ihnen hindurch, wechselt in Sekundenschnelle von Klinge zu Knarre. Knochen brechen. Blutfontänen spritzen. Köpfe bersten. Das Chaos breitet sich weiter aus. Metall scheppert. Energieblitze peitschen durch die Luft. Laut und brutal. Und dank der Theatre Bar 6 so nah, dass ich kurz überlege, ob ich selbst in Deckung gehen sollte.

Keine Sorge: Hier ist die Szene nicht mal im Ansatz so intensiv wie im Director's Cut, den ich oben beschrieben habe.

Genau hier spielt die Theatre Bar 6 ihre Stärken aus. Der Bass fährt in die Magengrube, jedes abgetrennte Gliedmass schmerzt, und die dumpfen Schläge wirken fast körperlich. Dabei hallen Koras Schüsse nicht nur nach vorn, sondern ziehen sich die Wand hoch, als würde der Raum selbst zurückfeuern. Und das alles ganz ohne Deckenlautsprecher. Nur mit einer Soundbar. Und einem guten Subwoofer.

Grosse Bühne im kleinen Raum

Apropos: 350 Watt Ausgangsleistung sind kein reines Marketing-Blabla, auch wenn Watt alleine nichts über die Klangqualität per se aussagt. Die Zahl gibt dir aber zumindest eine Idee davon, ob die Bar genug Power hat, um auch grössere Räume zu füllen. In meinem Schlafzimmer reicht bei der Theatre Bar 6 zum Beispiel schon die halbe Lautstärke, und ich hab’ das Gefühl, ich sitze mitten im Geschehen.

Trotzdem möchte ich dir an dieser Stelle noch etwas Wichtiges mit auf den Weg geben: Hersteller reden ständig von grossartigem, raumfüllendem Sound, der ohne zusätzliche Lautsprecher im Raum auskommt. Dies dank ausgeklügelten 3D-Soundeffekten. Das ist bei Sony natürlich auch nicht anders. Der Hersteller spricht von Vertical Surround Engine (siehe oben), S-Force Pro und weiss der Geier noch was alles.

Sprich: Komplizierte Berechnungen und psychoakustische Algorithmen müssten dafür sorgen, dass du einen Ton hinter oder über dir hörst, obwohl da gar keine Lautsprecher sind – die einzige Tonquelle bleibt in diesem Fall die Soundbar vor dir. Mathematik für deine Ohren, sozusagen. Oder besser: Science-Fiction. Lässt sich zwar wunderbar vermarkten, aber die echten Vorteile von 3D-Audio sind andere.

Fazit

BRAVIA Theatre Bar 6: Bitte nicht unterschätzen!

Eigentlich wollte ich die BRAVIA Theatre Bar 6 ja nur fürs Schlafzimmer. Ein bisschen Dolby Atmos für Netflix im Bett, dachte ich. Gemütlich, unkompliziert, ohne grosse Ansprüche. Aber was Sony hier für 499 Franken abliefert, ist ehrlich gesagt fast schon frech. Im besten Sinn des Wortes.

Denn das hier ist kein Billig-Kompromiss, sondern eine Soundbar mit Ambitionen. Eine, die nicht nur laut kann, sondern auch subtil. Die nicht nur Effekte rausballert, sondern Dialoge klar und verständlich wiedergibt. Natürlich gibt’s Abstriche – die Deckenreflexion funktioniert nicht in jedem Raum gleich gut, und ohne Rear-Speaker (zum Beispiel Sonys Theatre Rear 8) gibt’s auch keinen echten Surround-Sound.

Aber unterm Strich liefert die Theatre Bar 6 mehr als viele andere Soundbars in dieser Preisklasse. Mehr Wumms. Mehr Bühne. Mehr Kino. Kurz gesagt: Wenn du ein kompaktes 3.1.2-System mit echtem Subwoofer suchst, das kein halbes Monatsgehalt kostet – Sony hat da was für dich.

Pro

  • klarer, raumfüllender Klang mit hörbarer Vertikalität
  • solide Ausstattung mit Dolby Atmos, DTS:X und echtem Subwoofer
  • Preis-Leistung für ein 3.1.2-System: schwer zu toppen

Contra

  • nur ein HDMI-Anschluss – andere Zuspielgeräte müssen direkt an den TV

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Ich schreibe über Technik, als wäre sie Kino, und über Filme, als wären sie Realität. Zwischen Bits und Blockbustern suche ich die Geschichten, die Emotionen wecken, nicht nur Klicks. Und ja – manchmal höre ich Filmmusik lauter, als mir guttut.


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