Wenn der Grillmeister zum Pizzaiolo wird
Pizza und Grillieren: Zwei Dinge, die immer gehen. Die Kombination aus beidem kann das Ganze nur besser machen, oder?
Nach Fondue vom Grill ist nun Pizza dran. Knuspriger Boden, intensive Tomatensauce, zartschmelzender Mozzarella und ein paar Basilikumblätter. So soll eine gute Margherita in meiner Vorstellung sein. Und genau so soll sie werden, sagt zumindest Weber. Um das zu testen, hole ich mir einen MasterTouch, einen Pizzastein und einen Pizzaschieber.
Und dann geht’s an den Teig. Ich habe mir hierfür ein Rezept von Weber geben lassen. Aus Angst vor Kollege Simon, der zu allem Essbaren eine Meinung hat, frage ich zusätzlich nach seinem Lieblingsrezept. Das kommt von Marcella Hazan. Die zwei Rezepte sehen wie folgt aus:
Weber
350 ml kaltes Wasser
100 ml Bier
50 ml Öl
15 g frische Hefe (min. 5 g Trockenhefe)
2 TL grobes Salz
150 g Hartweizenmehl
500 g Italienisches Mehl (Typ 00)
Marcella Hazan
1 ½ TL Trockenhefe
¼ lauwarmes Wasser
375 g ungebleichtes Mehl
1 EL Olivenöl
½ EL Salz
Auch die Zubereitung unterscheidet sich etwas. Bei Weber wird gleich die gesamte Menge zusammengeschüttet, bei Hazan geschieht dies nach und nach. Ist die Teigkugel fertig geknetet, ruht Variante Weber im Kühlschrank, Variante Hazan an einem warmen Ort. Beide Teige gehen auf und sehen gut aus.
Ein leichter Rückschlag
Beim Anfeuern des Grills treffe ich auf erste Probleme. Die Kohle ist Mist, nichts tut sich. Sie ist viel zu klein und schmal und rutscht durch den unteren Rost. Es muss schleunigst neue her, denn bei meinen Arbeitskollegen knurrt der Bauch. Mit der neuen Holzkohle klappt’s gut, doch ich bin in Verzug. Kollege und Grillexperte Steve Meierhofer kommt wie gerufen und drückt mir eine Gebläsepistole in die Hand. So werden die Kohlen im Nu heiss und ich hole für immer verloren geglaubte Zeit auf.
Sobald die Kohlen richtig glühen, lege ich den Pizzastein auf den Grill. Der muss 15 Minuten bei geschlossenem Deckel richtig aufheizen, bevor die erste Pizza drauf kann. Auf knapp 250 Grad Celsius bringe ich den MasterTouch. «Mehr bringst du mit normaler Holzkohle kaum hin. Mit Kokoko (Kohle aus Kokosfasern) wird der Grill deutlich heisser», klärt mich Steve auf.
Nenn mich Pizzaiola
Die Teigbälle werden à la minute auf dem Pizzaschieber in Form gebracht und belegt. Bei mir gibt’s klassische Margherita mit Tomatensauce, Mozzarella und frischem Basilikum. Mit dem Schieber bugsiere ich die erste Pizza auf den heissen Stein und schliesse den Deckel schnell wieder, damit die Temperatur hoch bleibt. 15 Minuten benötigt eine Pizza laut Weber-Rezept. Bei mir geht’s deutlich schneller. Beim ersten Check nach etwa 7 Minuten kann ich die Pizza schon rausholen. Wie der erste Pfannkuchen ist auch die erste Pizza noch nicht perfekt. Der Teig ist etwas zu dick und der Stein noch ein bisschen zu kalt. Schmecken tut sie trotzdem.
Für die nächsten Exemplare ziehe ich den Teig mehr auseinander. Unterdessen stimmt auch die Hitze. Die Pizzen werden richtig gut. Das bestätigen auch meine Testesser.
Luca meint:
Auch Livia ist von der Pizza überzeugt:
Vanessa wirft sogar ihre Prinzipien über Board:
Kevin hingegen hat ein bisschen etwas an der Grill-Pizza auszusetzen:
Eine Meinung fehlt noch. Und zwar die von Galaxus-Feinschmecker Simon:
Und welcher Teig schmeckt besser? Auch hier sind sich alle einig. Der von Marcella Hazan macht das Rennen, weil er etwas geschmackvoller ist. So oder so kann ich Pizza vom Grill aber für alle empfehlen, die keinen Pizzaofen haben. Der Teig wird deutlich besser als im Backofen. Und schneller geht's auch noch, wenn du die Vorbereitungszeit nicht in Betracht ziehst. Grill-Pizza habe ich nicht zum letzten Mal gemacht. Beim nächsten Mal versuche ich’s aber mit der empfohlenen Kokosfaser-Kohle.
Meinen Horizont erweitern: So einfach lässt sich mein Leben zusammenfassen. Ich liebe es, neue Menschen, Gedanken und Lebenswelten kennenzulernen,. Journalistische Abenteuer lauern überall; ob beim Reisen, Lesen, Kochen, Filme schauen oder Heimwerken.