

Wie weit sind wir von der Oasis aus «Ready Player One» entfernt?

Steht uns eine VR-beherrschte Zukunft wie in «Ready Player One» und der Oasis bevor? Falls ja, wann? In 10, 20 oder 50 Jahren? Die dystopische Zukunft ist vielleicht näher als wir denken.
Im aktuellen Kinofilm «Ready Player One» verbringt die Weltbevölkerung die meiste Zeit in einem virtuellen Universum namens Oasis. Mit Headsets, Handschuhen und Laufband ausgerüstet, können sich die Menschen darin frei bewegen und praktisch alles tun, was sie wollen. Zocken, in die Schule gehen, arbeiten, Liebesdienste in Anspruch nehmen, ferne Länder besuchen, die Liste ist unendlich. Wie weit sind wir von dieser Fantasie entfernt?
Trotz Verkaufserfolgen von PS VR, HTC Vive und Co. ist der Grossteil der Menschen noch nicht dem VR-Hype verfallen. Dennoch sind die meisten Voraussetzungen für die Oasis bereits gegeben. Ich sage euch, was ihr braucht, um das nächstbeste Oasis-Erlebnis zu schaffen und frage einen Experten, wie lange wir noch auf die Vollversion warten müssen.
VR-Brille
Anzug
Diejenigen, die es sich in der Welt von «Ready Player One» leisten können, besitzen den Shaptic Bootsuit. Im Buch als Exoskeleton beschrieben, das Bewegungen des Trägers erkennt und sie ins Spiel überträgt. Umgekehrt spürt der Träger jegliche Berührungen, die ihm im Spiel widerfahren. Wenn ihr also von einem Projektil getroffen werdet, eine Waffe abfeuert oder einen Stoss abkriegt, dann fühlt ihr das auch in echt.
Der Synesthesia Suit, der für «Rez Infinity» entwickelt wurde, deckt zumindest den zweiten Teil ab. Mittels 26 integrierter Vibratoren spürt ihr den Klang der verschiedenen Instrumente des Spiels.
Vollständiger soll der Teslasuit sein, der haptisches Feedback, Bewegungstracking und sogar biometrisches Feedback beherrscht. Der Anzug soll bereits nächstes Jahr in den Handel kommen.
Laufband/Sitz
Auch interessant ist das Infinadeck, das fast gleich aussieht wie das Laufband, das Hauptfigur Wade im Film benutzt. Ganz so hektische Bewegungen sind damit allerdings noch nicht möglich.
Im Buch wird als Nonplusultra ein Sitz (Shaptic Technologies HC5000) beschrieben, der an zwei Roboterarmen befestigt ist und so selbst Kopfüberbewegungen ermöglicht oder Fallen simulieren kann. Auch haptisches Feedback beherrscht dieser fiktive Sessel.
Handschuhe
Gehen wir einen Schritt zurück. In «Ready Player One» hat schliesslich auch nicht jeder eine teure Highend-Ausrüstung rumstehen. Nebst der Brille zum Standardequipment gehören Daten-Handschuhe. Die heutigen VR-Lösungen setzen noch auf traditionelle Controller. Allerdings sind schon einige vielversprechende Alternativen in Entwicklung mit unterschiedlicher Marktreife.
Noch ein bisschen an eine Terminator-Mörderhand erinnern die HaptX Gloves, die das Gefühl von Greifen, Drücken und Berührungen simulieren können. Ermöglicht wird dies durch über 100 Druckpunkte und bis zu 2.5 kg Widerstand pro Finger. Natürlich werden damit auch einzelne Fingerbewegungen erkannt und ins Spiel übertragen.
Software
Beschränken wir uns auf den Game-Part, dann kommen mir Spiele wie «Star Citizen» oder «Worlds Adrift» in den Sinn. Sie wollen möglichst viele Spieler gleichzeitig ein Universum bewohnen und diese dort frei wirken lassen. An die Millionen gleichzeitiger User wie in «Ready Player One» und die komplexen Interaktionsmöglichkeiten kommen sie aber längst nicht ran. Auch die Grafik ist noch nicht soweit, dass wir Spiele nicht von der Realität unterscheiden könnten.
«VRChat» oder auch «Altspace» dürfen nicht unerwähnt bleiben. Beide haben eigene kleine VR-Welten geschaffen, in welchen Menschen miteinander interagieren können. «Altspace» bot sogar richtige Jobs an.
Und wie lange müssen wir noch auf den Spass warten?
Der Knackpunkt wird die eigentliche Oasis


Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken.
Interessantes aus der Welt der Produkte, Blicke hinter die Kulissen von Herstellern und Portraits von interessanten Menschen.
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