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Xenoblade Chronicles 3 im Test - Das Beste aus zwei Welten

PC Games
29.7.2022

Am 29. Juli 2022 erscheint mit Xenoblade Chronicles 3 der nächste Teil der beliebten JRPG-Reihe. Dieser vereint die Zukunft der beiden Vorgänger, wartet aber trotzdem mit seiner ganz eigenen Geschichte auf. In unserem Test verraten wir euch, ob sich das zeitintensive Abenteuer lohnt.


Dies ist ein Artikel unseres Content-Partners «PC Games». Hier findest du den Original-Artikel von Annika Menzel und Sascha Lohmüller.


Nur der Stärkere überlebt lange genug

Die Handlung ist in der Welt von Aionios angesiedelt, die den beiden Ländern Keves und Agnus eine Heimat bietet. Das klingt jedoch idyllischer, als es in Wirklichkeit ist, denn die beiden Nationen treten sich immer wieder in erbitterten Kämpfen gegenüber.

Dabei geht es beiden Seiten nicht etwa darum, ihr Territorium zu erweitern oder ihre Weltanschauungen durchzusetzen, sondern möglichst viel Lebensenergie zu stehlen. Die brauchen sie nämlich dringend, um selbst weiter existieren zu können.

Grund dafür sind die sogenannten Flammenuhren, die den Alltag in den jeweiligen Kolonien diktieren. Werden die Uhren nicht mit genügend Lebensenergie versorgt, treten die Soldaten schon bald ins Jenseits ab. Dadurch sind die Völker in einem schier endlosen Krieg gefangen, in dem beide Seiten ums Überleben kämpfen.

Die Bewohner der Welt kennen es gar nicht anders, da sie rein zu diesem Zweck ausgebildet werden. Ihnen stehen zehn Intervalle, die jeweils ein Jahr andauern, zur Verfügung, um ihre Pflicht auf dem Schlachtfeld zu erfüllen. Wer überlebt, kehrt in einer Zeremonie zur Königin des jeweiligen Landes zurück. Diese Heimkehr zählt als große Ehre, jedoch schaffen es nicht viele, so lange am Leben zu bleiben.

Während einer der zahllosen Schlachten kommt es zu einem Aufeinandertreffen von jeweils einer kleinen Truppe aus Keves und Agnus. Sie bekämpfen einander und erst mit dem Auftauchen eines bedrohlichen Feindes raufen sich die beiden Gruppen zusammen.

Noah und Mio, die jeweiligen Anführer, verschmelzen dabei zu einer Einheit namens Ouroboros und können so den Gegner in die Flucht schlagen - zumindest fürs Erste.

Der hat noch ein Ass im Ärmel und sorgt mittels einer Art Bann dafür, dass die ganze Welt ihnen nun an den Kragen will. Von da an nimmt die Geschichte einen Lauf, den wir euch nicht vorwegnehmen möchten. Auch wenn uns keiner der Wendepunkte so richtig vom Hocker gerissen hat, wartet Xenoblade Chronicles 3 mit einigen überraschenden Momenten auf und schreckt nicht vor ernsten Themen zurück.

Großer Umfang, langsamer Start

Habt ihr mal eine Zwischensequenz versehentlich übersprungen oder nicht aufgepasst, könnt ihr sie übers Hauptmenü jederzeit erneut ansehen. Dort lassen sich zudem verschiedene Optionen wie Tageszeit und Wetter einstellen. Bei der schieren Menge und Länge der Szenen ist es kein Wunder, wenn ihr auf das Feature zurückgreift, um der Handlung besser folgen zu können.

Um die zu verstehen, müsst ihr die anderen Teile nicht gespielt haben. Es werden euch dann allerdings eine Menge Details entgehen, die den dritten Teil mit den bisherigen Titeln verbinden und einen Teil seines Charmes ausmachen.

Wir empfehlen euch also trotzdem, die JRPGs in der chronologischen Reihenfolge durchzuspielen. Sind sie euch dafür zu lang oder euch interessiert primär das Setting des neuen Spiels, ist es trotzdem möglich, damit in das Franchise einzusteigen. Ein kurzes Abenteuer erwartet euch allerdings nicht.

Selbst wenn ihr euch auf die Haupthandlung fokussiert und nur wenigen Nebenbeschäftigungen nachgeht, werdet ihr zwischen 50 und 60 Stunden beschäftigt sein. Wollt ihr die gesamte Welt entdecken und sämtliche Aufgabe erledigen, kommt noch mal eine ordentliche Menge an Spielzeit obendrauf.

Einfach durchmarschieren ist ohnehin nicht möglich, da ihr die nötigen Levels benötigt, um euch gegen die Gegner zu behaupten. Die Bonus-Erfahrungspunkte, die sich nach Belieben an Rastpunkten verteilen lassen, schaffen eine erste Abhilfe.

Trotzdem solltet ihr nicht vor Gegnern davonlaufen und auch mal die eine oder andere Nebenaufgabe abhaken, um später nicht extra grinden zu müssen. Wenn ihr alles erkundet und euch dementsprechend Zeit lasst, solltet ihr keine Probleme mit der Schwierigkeit bekommen.

Komplexes Kampfsystem: Ketten und Kombos

Die ist auf «Normal» angenehm herausfordernd und fordert taktisches Geschick. Im Zweifelsfall kann bereits eine ungünstige Entscheidung dazu führen, dass ihr den Kampf verliert. Neben den automatischen Angriffen der Figuren stehen euch unterschiedliche Techniken zur Verfügung. Nutzt ihr sie zur richtigen Zeit oder in der richtigen Position, winken zusätzliche Effekte.

Dementsprechend ist es auch keine Garantie, dass ihr siegreich von dannen zieht, nur weil ihr ein paar Levels mehr auf dem Konto habt. Die aus den Vorgängern bekannten Angriffsketten sind ebenfalls mit am Start, allerdings wurde an ihnen geschraubt.

Ihr habt immer die Auswahl aus drei verschiedenen Kommandos, die jeweils unterschiedliche Effekte aufweisen. Dann wählt ihr Angriffe einzelner Charaktere aus, bis die Taktikleiste 100 Punkte überschreitet, wodurch das Kommando ausgeführt wird.

Das macht ihr so lange, bis keine Figuren mehr übrig sind oder ihr erfolgreich ein Ouroboros-Kommando beendet habt, für das ihr zunächst das entsprechende Paar vorgeschickt haben müsst. Welche Charaktere ihr angreifen lasst, spielt eine wichtige Rolle. Angreifer geben Bonuspunkte, wenn sie zuerst zuschlagen.

Heiler werden die Taktikpunkte nie über 99 anheben und wenn ein Verteidiger als Letztes angreift, wird eine bereits verbrauchte Figur zurück ins Gefecht geholt. Dadurch ergeben sich unterschiedlichste Kombinationen, den Gegner zu schwächen und möglichst viel Schaden anzurichten.

Wir haben uns zudem gerne in eine Angriffskette gerettet, wenn die Lebensleisten der Gruppenmitglieder verschwindend gering waren und wir sie so entspannt heilen konnten. Durch die vielen Funktionen benötigt das Kampfsystem einige Zeit, bis es sich entfaltet.

Was am Anfang erst ein wenig unspektakulär und dann aufgrund der Möglichkeiten etwas verwirrend wirkt, wandelt sich schnell zu einem sehr unterhaltsamen Konzept und einer der größten Stärken des Spiels. Das bewahrt es jedoch nicht davor, sich in den späteren Spielstunden etwas eintönig anzufühlen, sobald sich eine gewisse Routine eingependelt hat.

Holding Out For A Hero: Verschiedene Helden, Klassen und Kolonien

Um dem entgegenzuwirken, bietet es sich an, regelmäßig die Klassen der einzelnen Charaktere zu wechseln. Es gibt unterschiedliche Arten der drei übergeordneten Kategorien Angreifer, Verteidiger und Heiler, die von den jeweils anderen Gruppenmitgliedern ebenfalls erlernt werden können.

So habt ihr nicht nur die Möglichkeit, eure Lieblingsfigur mit der für euch spaßigsten Klasse auszustatten, sondern die vertretene Anzahl der drei Kategorien zu verändern. Gegen manche Feinde benötigt ihr vielleicht einen zusätzlichen Heiler, gegen andere müsst ihr mehr Angriffskraft aufbringen.

Zielstrebigkeit anstelle einer endlosen Odyssee

Eine sehr willkommene Neuerung ist die Navigation. In Xenoblade Chronicles 2 wurden wir noch von undurchsichtigen, ellenlangen Umwegen gequält, die es zunächst zu finden galt.

Weder der Kompass noch die Karte waren dabei eine große Hilfe, was zwischenzeitlich für ordentlich Frust gesorgt hat. Diese Zeiten sind nun zum Glück vorbei - Entwicklerstudio Monolith Soft hat sich einen guten Weg überlegt, um euch durchs neue Abenteuer zu führen.

Ihr könnt euch jederzeit anhand einer roten Linie den schnellsten Weg zu eurem aktuellen Ziel anzeigen lassen. Das Spiel warnt euch aber direkt zu Beginn davor, dass dieser nicht unbedingt die beste Variante ist. Dort erwarten euch sehr starke Gegner oder andere Hürden, weshalb es sich meistens lohnt, nach einer optimalen Route zu suchen.

Wenn wir aber einfach schnell zum nächsten Questpunkt wollten oder keinen Plan hatten, durch welche Winkel der Spielwelt wir diesmal müssen, waren wir sehr dankbar für die Orientierung. In bester Xenoblade-Manier sind die Laufwege manchmal recht lang, durch das Schnellreisesystem haben wir uns aber so einige Schritte gespart.

Es lässt sich sogar einstellen, dass euer Charakter automatisch geradeaus läuft, wenn ihr mal wirklich gar keine Lust aufs Wandern, aber noch einen ordentlichen Weg vor euch habt.

Reisen könnt ihr sowohl zu bestimmten Orten als auch zu bereits entdeckten Rastpunkten. Dort habt ihr die Möglichkeit, nützliche Juwelen zu schmieden, Essen zu kochen oder eure Kleidung zu säubern. Schließlich kriegt die im Kampfgetümmel schnell mal etwas ab.

Das äußert sich als nettes Detail in den Zwischensequenzen, in denen die Charaktere dann aussehen, als wären sie auf Tuchfühlung mit dem Boden gegangen.

Ihr werdet außerdem wieder bereits in den Anfangsgebieten auf Monster treffen, die im Vergleich zu euch ein gottgleiches Level aufweisen und euch innerhalb von Sekunden aus der Weltgeschichte tilgen können.

Immerhin ist es uns hier deutlich seltener passiert als im Vorgänger, dass wir so einen Gegner versehentlich auf uns aufmerksam gemacht und es sofort bereut haben. Generell greifen euch die feindlichen Monster nicht mehr an, sobald sie einige Levels unter euch sind, wodurch bereits erkundete Gebiete später zu einem entspannten Spaziergang werden.

Mit einem lachenden und einem zugedrückten Auge

Wir konnten uns mit beidem gut anfreunden, allerdings passen die weniger überdrehten Charaktere besser zum ernsten Ton der Geschichte. Trotzdem dürfen ein paar Figuren mit Katzenohren oder überzogenen Körpermerkmalen natürlich nicht fehlen, es ist immerhin noch ein JRPG.

Bei der Sprachausgabe dürft ihr euch zwischen der englischen und japanischen Sprache entscheiden. Die englische Synchro ist wieder gut gelungen, lediglich in Kombination mit den deutschen Untertiteln sorgt das für Verwirrung, da sie sich nicht immer sinngemäß decken. Das ist vermutlich dem Umstand geschuldet, dass solche Übersetzungen häufig getrennt aus dem Japanischen erfolgen.

Es wird zudem gerne mit Sprichwörtern und Redewendungen gearbeitet, die manchmal fehl am Platz wirken. Geflucht wird zwar viel, aber stets mit kinderfreundlichen Ausdrücken wie "Verfunkt!". Unsere Meinung dazu: Entweder ganz oder gar nicht.

Auch die Gegnernamen sind gewohnt komisch. Wer die bisherigen Spiele gezockt hat, wird sich an einem Illumi-Schmetter oder Piros-Krabberich aber sicher nicht stören. Im Endeffekt ist es zwar egal, wie die Wesen heißen, die wir gerade verprügeln - die Bezeichnungen haben bei uns aber für das eine oder andere Kopfschütteln und Schmunzeln gesorgt.

Glänzen kann das Spiel wie die Vorgänger wieder durch den sehr gelungenen Soundtrack, vor allem die Wegweisermelodien bleiben noch lange im Kopf. Was unseren Ohren dagegen Kummer bereitet hat, ist das altbekannte Kampfgeplärre.

Die Figuren rufen wild durcheinander – alle Angriffe, Kommandos und gegenseitige Ermutigungen müssen umgehend miteinander geteilt werden. Gegen Ende des Spiels haben wir uns selbst dabei erwischt, wie wir bei Kämpfen gegen Standardgegner manchmal den Ton ausgestellt haben.

Ja, das Spiel hat seine Schwächen. Allerdings sind das kleine Kritikpunkte im Hinblick auf die gesamte Spielerfahrung, weshalb wir im Angesicht der Grafik und anderen Mankos ein Auge zudrücken können. Xenoblade Chronicles 3 ist ein sehr gelungenes JRPG geworden, das die beiden Vorgänger miteinander verbindet, ohne Neueinsteiger dadurch auszuschließen.

Wenn ihr Lust auf ein umfangreiches Abenteuer mit einer emotionalen Geschichte und vielschichtigem Kampfsystem habt, solltet ihr euch den neuen Teil nicht entgehen lassen.

Das Beste aus beiden Welten, mit verzeihbaren Schwächen

Pro:

Contra:

  • Mangelnde grafische Qualität und leichte technische Schwierigkeiten
  • Manchmal fühlt es sich künstlich in die Länge gezogen an
  • Nach einiger Zeit werden die normalen Kämpfe zum Alltagstrott

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