Deine Daten. Deine Wahl.

Wenn du nur das Nötigste wählst, erfassen wir mit Cookies und ähnlichen Technologien Informationen zu deinem Gerät und deinem Nutzungsverhalten auf unserer Website. Diese brauchen wir, um dir bspw. ein sicheres Login und Basisfunktionen wie den Warenkorb zu ermöglichen.

Wenn du allem zustimmst, können wir diese Daten darüber hinaus nutzen, um dir personalisierte Angebote zu zeigen, unsere Webseite zu verbessern und gezielte Werbung auf unseren und anderen Webseiten oder Apps anzuzeigen. Dazu können bestimmte Daten auch an Dritte und Werbepartner weitergegeben werden.

Jan Johannsen
Produkttest

Xiaomi 14T im Test: Viel KI, ein schickes Display und zu viel Gelb

Jan Johannsen
26.9.2024

Das 14T spielt bei Xiaomi nur die zweite Geige, dem Smartphone fehlt aber nichts. Im Test überzeugt es mit seiner Ausstattung, enttäuscht allerdings mit den Fotos.

Das Xiaomi 14T hat ein Schwestermodell, dem es zum Verwechseln ähnlich sieht. Das teurere 14T Pro hebt sich vor allem durch seinen Prozessor und Kameradetails ab. Die neuen KI-Funktionen gibt es für beide.

Schlichtes Design und schickes Display

Die Kunststoff-Rückseite des Xiaomi 14T ist schlicht und einfarbig gehalten. Prägendes Element ist der Kamerabuckel mit vier Kreisen für Linsen und Blitzlicht. Das Gehäuse liegt angenehm in der Hand und ich mag den schraffierten Power-Button. Da hat der Daumen etwas zum Fühlen.

Das Smartphone ist zudem nach IP68 staub- und wasserdicht. Es hat in Tests also 30 Minuten in 1,5 Meter Wassertiefe – sauberes Süßwasser wohlgemerkt – unbeschadet überstanden. Für die Nutzung unter Wasser ist es trotzdem nicht gedacht, aber Regen und ein kurzes ungewolltes Bad sollten ihm nichts anhaben können.

HyperOS bekommt viel KI

Auf dem Xiaomi 14T ist ab Werk Android 14 installiert. Xiaomi baut es mit seiner Benutzeroberfläche zu HyperOS aus. Das Smartphone soll vier Jahre lang Google-Updates – also bis Android 18 – und fünf Jahre lang Sicherheitsaktualisierungen erhalten. Da bieten andere mehr, aber für die durchschnittliche Nutzungszeit eines Smartphones scheint das passend.

Mit der T-Serie pusht Xiaomi KI auf seinen Smartphones. So löst Gemini von Google den Google Assistant ab und Circle-to-search gibt es nun nicht mehr nur bei Samsung und Google.

Aber Xiaomi hat auch eigene KI-Funktionen zu bieten. Dazu gehören ein Live-Übersetzer, eine Notizen-App, die Inhalte zusammenfasst sowie bei Layout, Korrekturen und Übersetzungen hilft oder ein Rekorder, der verschiedene Personen in Transkripten unterscheiden kann und ebenfalls Übersetzungen anfertigt. KI-Untertitel sollen die gesamte Tonausgabe des Smartphones – unabhängig von Apps – übersetzen.

Bei Videos und Fotos hilft die KI bei der Bearbeitung und macht für Filme sogar Vorschläge für Komposition und Musik. Vom Xiaomi 14 übernimmt die T-Serie die «AI Portrait»-Funktion. Diese erstellt aus einem Porträtfoto einen Avatar, der sich in Bilder einsetzen lässt. Alle KI-Tools benötigen eine Verbindung zum Internet und verarbeiten Daten in der Cloud.

Wenn die KI Untertitel erstellt

Das Tool bietet Englisch, Deutsch, Italienisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Indonesisch, Hindi, Russisch, Persisch, Türkisch, Burmesisch, Chinesisch, Japanisch und Koreanisch als Sprachen für die Untertitel an. Dabei kann von allen in alle Sprachen übersetzt werden.

Wenn die KI Videos schneidet

Ich kann zusätzliche Filter und Musik herunterladen und auswählen, was ich beim Video des Handballspiels auch gemacht habe, da es sonst identisch mit dem Fußballspiel gewesen wäre. Ich hoffe, das liegt an meinem fast identischen Prompt und nicht an der Faulheit der KI.

Perfekt sind beide Videos nicht, teilweise kommt genau dann ein Schnitt, wenn es spannend wird und der Ball geschossen oder geworfen wird. Deswegen ist es gut, dass ich in einem Editor die Videos weiter bearbeiten kann. Das KI-Tool ist aber hilfreich, um in kurzer Zeit einen ersten Entwurf für ein Video zu haben.

Die Rekorder-App liefert beim Ausprobieren gute Transkriptionen und stimmig wirkende Zusammenfassungen. In der Notizen-App suche ich die KI-Funktionen immer noch und bei der Bildbearbeitung weiß ich nicht, ob sich hinter «Automatisch» noch die alte Automatik oder die neue KI versteckt. Die Übersetzer-App fehlt noch auf dem 14T. Das könnte sich aber noch schnell ändern, da ich das Smartphone bereits vor seinem Release ausprobieren konnte.

Die vielen vorinstallierten Werbe-Apps von Drittanbietern auf den Smartphones von Xiaomi stören mich weiterhin. Zum Glück lassen sie sich mit wenig Aufwand deinstallieren und sind nach wenigen Minuten kein Ärgernis mehr.

Genug Leistung für den Alltag

Xiaomi stattet seine T-Serie schon seit mehreren Jahren mit Chipsätzen von Mediatek aus. Für das 14T ist die Wahl auf den Dimensity 8300 Ultra gefallen. Der im 4-Nanometer-Verfahren gefertigte 8-Kern-Prozessor mit bis zu 3,35 Gigahertz gehört bei seinem Hersteller ebenfalls zur zweiten Reihe und wirkt auch deswegen für das 14T passend. Er hat genug Power, um die KI-Funktionen von Google und Xiaomi laufen zu lassen, beziehungsweise an die Cloud weiterzugeben.

Wenn die KI für mich ein Video zusammenstellt, ist die Wartezeit überschaubar. Es dauert keine Minute. Aber ich glaube, mit anderen Chipsätzen könnte das noch schneller gehen.

Dem Dimensity 8300 Ultra stehen zwölf Gigabyte Arbeitsspeicher zur Seite. Der Prozessor sorgt zudem dafür, dass das 14T über LTE, Wi-Fi 6E und Bluetooth 5.4 verfügt. Xiaomi bietet das Smartphone mit 256 oder 512 Gigabyte internem Speicher an, der sich nicht erweitern lässt.

Durchschnittliche Akkulaufzeit

Der Akku des Xiaomi 14T weist mit 5000 mAh eine unter Smartphones weit verbreitete Kapazität auf. Der Hersteller weist ihn für 1600 Ladezyklen aus, was sich als neuer Standard etabliert, nachdem jahrelang 800 Zyklen normal waren. Über Xiaomis Schnellladetechnologie HyperCharge nimmt die Batterie beim Laden bis zu 67 Watt entgegen. Damit bekomme ich den Akku in etwa einer Dreiviertelstunde voll – wenn er komplett leer war.

Für die Akkulaufzeit ermittelt PCMark Work 3.0, das alltägliche Aufgaben ausführt und den Akku bis auf 20 Prozent sinken lässt, eine Laufzeit von 8:33 Stunden. Wohlgemerkt bei maximaler Displayhelligkeit. Das ist ein durchschnittlicher Wert. Hole ich die drei Smartphones aus dem Benchmark-Vergleich heran, schneidet das 14T am schlechtesten ab.

Das Kamera-Setup überzeugt nicht

Xiaomi setzt beim 14T seine Kooperation mit Leica fort. Aus dieser stammen die Linsen und die zwei zur Auswahl stehenden Aufnahmemodi «Leica Vibrant» und «Leica Authentic». Meine Testfotos habe ich mit Authentic aufgenommen. Vibrant soll die Farben noch intensiver machen.

Die Ultraweitwinkelkamera verfügt ebenfalls über eine f/2.2-Blende. Ihre Brennweite liegt bei 15 Millimetern und ihr Sensor hat eine Auflösung von 12 Megapixeln. Die Frontkamera kommt auf 32 Megapixel und hat ebenfalls ein f/2.2-Blende.

Viel Gelb und Probleme mit Kontrasten

Xiaomi mag Gelb. Zumindest mischt die Kamera des 14T viel davon mit ins Bild rein. Dadurch wirken die Aufnahmen wärmer. Allerdings ist mir das bei einem Teil der Motive zu viel. Das sieht dann nicht mehr natürlich aus.

Die Detailgenauigkeit ist hoch. Aber mit starken Kontrasten kommt die Kamera nicht gut zurecht. Trotz HDR-Modus sind die schattigen und sonnigen Bereiche nicht gut ausgeglichen.

Weitwinkel und Zoom sind in Ordnung

Im Vergleich zur Hauptkamera hat die Ultraweitwinkelkamera eine geringere Detailgenauigkeit. Farblich bleibt auch hier Gelb dominant, bei diesem Motiv aber etwas weniger.

Der zwei- und der vierfache Zoom sind durchaus nutzbar, entlocken mir mit ihrer Detailgenauigkeit allerdings keine Freudensprünge. Für kleine Displays reicht die Qualität problemlos aus – falls dich der Gelbstich nicht stört.

Schöne Porträtaufnahmen

Schalte ich den Porträtmodus ein, kann ich zwischen vier Brennweiten wählen: 23, 50, 75 und 90 Millimeter. Die hohe Detailgenauigkeit der Hauptkamera bringt alle Details meines Gesichts zur Geltung. Die Unschärfe wirkt natürlich und nicht so ausgeschnitten wie bei anderen Smartphones. Damit bin ich sehr zufrieden.

Der Nachtmodus ist besser

Der Nachtmodus erhöht die Detailgenauigkeit ein wenig und sorgt vor allem für eine bessere Ausleuchtung. Lichtquellen fransen weniger aus und Überbelichtungen verschwinden nahezu vollständig.

Enttäuschende Selfies

Die Frontkamera schafft es trotz ihrer hohen Auflösung nicht, an die Detailgenauigkeit der Hauptkamera heranzukommen. Auf dem Smartphone selber fällt das nicht so stark auf, aber sobald ich die Aufnahme vergrößere, wirkt mein Gesicht wie Pixelbrei. Da empfehle ich lieber, mit der Hauptkamera und ohne Sucherbild Selfies aufzunehmen.

Sobald es dunkel wird, ist der Nachtmodus auch bei Selfies die bessere Option.

Fazit

Durchschnittliches Smartphone mit einigen Highlights

Mit seinem Preis von 649 oder 699 Franken/Euro – je nach Speichergröße – sortiert sich das Xiaomi 14T am oberen Ende der Mittelklasse oder am unteren Ende der Top-Smartphones ein. Als Gesamtpaket hat es gegen andere Smartphones in diesem Preisbereich aber kaum eine Chance.

Das Display ist hervorragend. Die Software trotz kleiner Ärgernisse gut und in Sachen KI holt Xiaomi zur Konkurrenz auf. Allerdings nur mit Internetverbindung. Keines der KI-Tools läuft komplett auf dem Smartphone. Die Leistung reicht für die KI-Anwendungen – und damit auch für den Alltag – aus. Die Akkulaufzeit ist durchschnittlich.

Das Kamera-Setup klingt auf dem Papier verlockend, erweist sich in der Praxis aber als Enttäuschung. Das reicht von zu viel beigemischten Gelb bis zu schlechtem Umgang mit Kontrasten. Die hohe Detailgenauigkeit kann das nicht alleine ausgleichen. Da erwarte ich von einem Smartphone dieser Preisklasse mehr.

Schaue ich auf den Preis des Xiaomi 14T, würde ich das Geld lieber in ein Galaxy S24 investieren. Das kostet derzeit ebenfalls etwa 650 Euro/Franken. Ein verlockendes Preis-Leistungs-Verhältnis haben auch das günstigere Nothing Phone (2a) oder das Pixel 8a von Google.

Pro

  • Hervorragendes Display
  • Genug Power für Alltag und KI

Contra

  • Enttäuschende Kamera mit Gelbstich
  • vorinstallierte Drittanbieter-Apps nerven
  • KI-Tools benötigen allesamt eine Internetverbindung
Titelbild: Jan Johannsen

9 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Digitec und Galaxus. 


Produkttest

Unsere Expertinnen und Experten testen Produkte und deren Anwendungen. Unabhängig und neutral.

Alle anzeigen

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

  • Produkttest

    Xiaomi 14T Pro im Test: Zurück zum alten Preis-Leistungs-Verhältnis

    von Jan Johannsen

  • Produkttest

    Xiaomi 15 Ultra im Test: ein Smartphone, vier sehr gute Kameras

    von Jan Johannsen

  • Produkttest

    Xiaomi 15 im Test: ein kompaktes Top-Smartphone

    von Jan Johannsen