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Hintergrund

Zu groß, zu klein, zu krumm: Was gegen Lebensmittelverschwendung hilft

330 Kilogramm Lebensmittelmüll versursacht jeder Schweizer und jede Schweizerin im Jahr. Noch eine krasse Zahl: Wäre die Lebensmittelverschwendung ein Staat, würde sie auf Platz drei der größten CO2-Emittenten rangieren, direkt hinter China und den USA. Doch jeder einzelne von uns kann mit ein paar Hacks seinen Beitrag leisten.

Eine Entwicklung, die nicht nur in der Schweiz zu beobachten ist: Laut Angaben des Statistikamtes der Europäischen Union entfallen 53 Prozent aller Lebensmittelabfälle in der EU auf private Haushalte.

Die etwas ambivalente Nachricht ist: Lebensmittelverschwendung beginnt am Esstisch von jedem und jeder Einzelnen – sie kann aber auch genau dort enden. Wie das geht, liest du weiter unten. Vorher klären wir noch die Frage, wie die Überproduktion und das Klima zusammenhängen.

Reste essen ist Umweltschutz

Und dieser Lebensmittelmüll hat eine enorme Klimawirkung. Lebensmittelverluste in der EU verursachen im Jahr dieselbe Menge klimaschädlicher Gase wie die gesamten Niederlande. Eine Studie der FAO zeichnet global ein noch düstereres Bild: Vermeidbarer Lebensmittelmüll emittiert weltweit im Jahr 4,4 Gigatonnen CO2.

Wäre die Lebensmittelverschwendung ein Staat, würde sie auf Platz drei der größten CO2-Emittenten rangieren, direkt hinter China und den USA.

Vermeidbarer und nicht-vermeidbarer Lebensmittelmüll

Wie der Begriff «Verschwendung» bereits suggeriert, ist Lebensmittelmüll großenteils vermeidbar. Es handelt sich also um Lebensmittel, die zum Zeitpunkt ihrer Entsorgung noch genießbar gewesen wären. Zum Beispiel das ungeöffnete Joghurt, dessen Mindesthaltbarkeitsdatum vor zwei Tagen abgelaufen ist: Aller Wahrscheinlichkeit nach ist es noch genießbar und du solltest zumindest einmal daran riechen, um festzustellen, ob es wirklich schon reif für den Müll ist.

Niemand muss sich nun durch die verdorbenen Reste des Kühlschranks arbeiten. Oft hilft beim Verringern von Lebensmittelmüll schon ein wenig Umsicht beim Einkauf oder beim Kochen. Augen, Nase und Mund offen zu halten kann bei der Bewertung vermeidbarer Lebensmittelabfälle helfen – und zwar genau in dieser Reihenfolge: Sieht das Produkt noch frisch aus? Riecht es frisch? Schmeckt es frisch? Ja? Dann muss es nicht in den Müll. Punkt.

Tipps für den Alltag: So gehst du die Lebensmittelverschwendung an

Dieser Test ist selbstverständlich nur die Spitze des Eisbergs. Nachdem in Europa ein Großteil der Lebensmittelabfälle auf die Kosten privater Haushalte geht, gibt es ein paar simple Regeln im Lebensmittel-Management, denen du zuhause bei der kulinarischen Wochenplanung folgen kannst.

1. Plane deinen Einkauf, um weniger Essen zu verschwenden

Hilfreich ist es außerdem eine Einkaufsliste zu führen, um Impulskäufe zu vermeiden: Was an Lebensmitteln brauchst du in den kommenden Tagen und welche Reste müssen bald gegessen werden? So gehst du sicher, dass du nichts doppelt und dreifach kaufst, während andere Produkte verderben.

2. Stopp Lebensmittelverschwendung: Lagere deine Lebensmittel richtig

Die richtige Lagerung ist der Schlüssel zur längeren Haltbarkeit. Zum Beispiel müssen nicht alle Lebensmittel in den Kühlschrank: Während sich Pilze dort länger halten, tut die Kälte Tomaten oder Auberginen nicht gut – also ab damit bei Raumtemperatur in Vorratskammer oder auf Küchenablage. Auch Karotten, Kartoffeln und Zwiebeln müssen nicht in den Kühlschrank, sie halten am besten an einem kühlen, dunklen Ort und lagern im Idealfall im Keller.

Zudem verspricht eine Ordnung im Kühlschrank eine längere Haltbarkeit: Fleisch und leicht Verderbliches sollte möglichst weit hinten und unten gelagert werden (da es dort besonders kalt ist), Milchprodukte in die Mitte des Kühlschranks und offene, verarbeitete Speisen in die oberen Fächer.

Außerdem gibt es Obst- und Gemüsesorten, die besser nicht nebeneinander gelagert werden sollten. Zum Beispiel Äpfel und Bananen: Äpfel sondern ein Gas ab, das den Reifungsprozess von Bananen beschleunigt und sie schnell matschig werden lässt. Dasselbe gilt übrigens für die Lagerung von Äpfeln neben Birnen, Zitronen oder Tomaten.

Als kleinen Lagerungs-Trick kannst du dir außerdem angewöhnen, Neugekauftes im Kühlschrank nach hinten zu sortieren. So isst du dich quasi von alt nach neu und vermeidest Lebensmittelabfälle.

3. Hinterfrage das MHD

4. Einkochen und Einfrieren

Diesen Tipp kannst du sehr einfach befolgen, um Lebensmittel länger haltbar zu machen: Ein Laib Brot oder Gebäck zum Beispiel kann im Gefrierfach monatelang konserviert werden und bei Gelegenheit aufgetaut und ohne großen Geschmacksverlust genossen werden. Das gilt natürlich auch für andere Lebensmittel wie Fleisch oder bereits verarbeitete Speisen wie Eintöpfe oder Kuchen. Aber auch Milch im Tetrapack kann mühelos im Gefrierfach haltbar gemacht werden.

Eine andere Möglichkeit ist, Lebensmittel einzukochen: Die überreifen Tomaten kannst du zum Beispiel zu einer Tomatensauce verkochen und zur nächsten Pasta servieren. Und aus den Äpfeln, die den Herbst ihres Lebens bereits hinter sich haben, kannst du ein Apfelmus zaubern oder sie in einem Apfelstrudel verarbeiten.

5. Unterstütze die Industrie, damit weniger Essen weggeworfen wird

Andere Start-Ups wie «Rettergut» bewahren Lebensmittel entlang der gesamten Wertschöpfungskette – vom Feld bis zum Einzelhandel – vor der Entsorgung und verkaufen sie in Form von Pestos, Suppen oder Süßigkeiten. Ihr erstes Produkt war übrigens die eingangs erwähnte Mixschokolade aus Chargentrennmasse, ein Abfallprodukt der industriellen Schokoladenproduktion.

Titelfoto: shutterstock

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Ich liebe blumige Formulierungen und sinnbildliche Sprache. Kluge Metaphern sind mein Kryptonit, auch wenn es manchmal besser ist, einfach auf den Punkt zu kommen. Alle meine Texte werden von meinen Katzen redigiert: Das ist keine Metapher, sondern ich glaube «Vermenschlichung des Haustiers». Abseits des Schreibtisches gehe ich gerne wandern, musiziere am Lagerfeuer oder schleppe meinen müden Körper zum Sport oder manchmal auch auf eine Party. 


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