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Hintergrund

Zugfahren in Europa: Gar nicht so einfach

Ich habe mir zum ersten Mal einen Interrail-Pass gekauft. Mit 31 Jahren. Dadurch habe ich nicht nur einen Teil Europas, sondern auch die Tücken der verschiedenen Bahngesellschaften kennengelernt. Ein Erfahrungsbericht.

Ein Interrail-Pass stellte sich als das günstigste Angebot heraus. Und das, obwohl für den TGV und Eurostar noch einmal Reservationsgebühren fällig wurden. Die App dazu war wunderbar einfach zu bedienen. Jederzeit konnte ich Zugfahrten hinzufügen und entfernen, alle waren in einem einzigen QR-Ticket zusammengefasst.

Etwas komplizierter aber stellte sich das Zugfahren selbst heraus.

Fahrtag 1: Zürich – Paris – London – Reading

Wäre eigentlich kein Problem, würde nicht gerade das englische Bahnpersonal streiken, sodass ein Teil der Züge einfach gestrichen wird. Immerhin bleibt so Zeit für eine kalte Cola. Auch der Zug der Great Western Railway kann mich mit moderner Ausstattung und gekühlten Waggons besänftigen.

Dort beginne ich, über das englische Bahnsystem zu recherchieren. Eine British Railway nach dem Pendant der SBB gibt’s seit 1994, als der «Railways Act 1993» in Kraft trat, nicht mehr. Dank Margaret Thatcher und ihren konservativen Tories wurde die damalige «British Rail» zu Zwecken der Gewinnmaximierung in 100 verschiedene Unternehmen aufgeteilt.

Dadurch wurde das Zugfahren in England zwar nicht günstiger, aber dafür attraktiver. Das zumindest sagen die Zahlen – in den Jahren nach der Privatisierung verdoppelte sich die Passagierzahl.

Und die wurden definitiv angelockt. Zumindest sind die Londoner Bahnhöfe wie auch die Züge voll. Trotzdem komme ich am Ende relativ komfortabel in Reading an. Ich habe aber auch fast nur Hochgeschwindigkeitszüge genommen.

Fahrtag 2: London – Dover– Calais – Lille – Brüssel – Antwerpen

Da ich ohne Kinderwagen und Koffer unterwegs bin, kann ich sogar noch einen Sitzplatz nach Dover ergattern, wo ich schliesslich mit 20-minütiger Verspätung ankomme. Von da an geht’s nur noch bergab.

Dort google ich ewig nach passenden Verbindungen nach Antwerpen. Gebe ich die gesamte Strecke ein, spucken die französische (SNCF) wie auch die belgische (SNCB) Bahn nur einen Bruchteil der Ergebnisse aus, die ich mit der Verbindungssuche der einzelnen Streckenabschnitte (Lille – Brüssel, Brüssel – Antwerpen) erhalte.

Fahrtag 3: Antwerpen – Brüssel – Frankfurt am Main – Zürich

In Frankfurt staune ich dann mehr über die dürftige Essensauswahl (etwa 14 Stände mit beinahe identischer Sandwichauslage, dafür kaum was anderes) als über die läppischen 15 Minuten Verspätung des ICE. Bis Zürich holt er sogar noch drei Minuten auf. Da habe ich mit der DB also schon ganz andere Dinge erlebt, zum Beispiel eine kleine von einem Bahnhofsschnitzelbrot ausgelöste Lebensmittelvergiftung auf der Rückreise von Berlin.

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Meinen Horizont erweitern: So einfach lässt sich mein Leben zusammenfassen. Ich liebe es, neue Menschen, Gedanken und Lebenswelten kennenzulernen,. Journalistische Abenteuer lauern überall; ob beim Reisen, Lesen, Kochen, Filme schauen oder Heimwerken.


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