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Hintergrund

58 Schläge für 18 Löcher

Seit 1954 wird hier eingelocht. 18 Mal hintereinander. Zu Besuch auf der ältesten Minigolfanlage der Welt in Ascona.

Und schon daneben. Es muss heissen: zu Besuch auf der ältesten normierten Minigolfanlage der Welt. In Ascona empfängt mich der Betreiber der Anlage, Alfred Graf. Eigentlich startet die Minigolfsaison erst am Palmsonntag. Für uns macht er eine Ausnahme und befreit die 18 Bahnen mit dem Laubbläser fein säuberlich von den Überresten Petras. Das Sturmtief hat in der Nacht im Tessin seine Spuren hinterlassen.

Wer hat’s erfunden?

Theorie und Praxis

Alfred Graf zeigt mir die Grundtechnik des Minigolfs. Schultern nach vorne, den Schwung sauber auf einer Linie durchziehen. Und ganz wichtig: Dem Ball nicht zu früh nachschauen. Wenn die Technik stimmt, findet der seinen Weg ins Ziel alleine.

Kaum haben wir einige Bahnen gespielt, steht eine vierköpfige Familie im Eingang. Ob offen sei, will die Mutter wissen. «Warum seid ihr denn nicht beim Skifahren», kommt Alfreds Gegenfrage. Das Wetter sei schuld. Man ist schlagfertig auf dem Minigolfplatz. Und grosszügig. Denn obwohl eigentlich geschlossen wäre, lässt Alfred Graf die Familie auf die Anlage. Kostenlos. Ab jetzt schwingen vier strahlende Gesichter ihre Schläger einige Bahnen hinter uns.

Apropos einlochen. Das gelingt mir zu Beginn recht gut. Die ersten vier Bahnen schaffe ich in neun Schlägen. Alfred Graf braucht dafür zwölf. Er sei ein wenig eingerostet und ausser Übung. Sagt’s und macht den Rückstand auf den nächsten vier Bahnen wett. Nach dem achten Loch sind wir gleich auf. Schultern nach vorne, sauber durchziehen und nicht dem Ball nachschauen. Scheint zu funktionieren.

Vom Metzger zum Minigolfer

Der Vater der Weltmeisterin hat mich unterdessen auf der Scorecard gnadenlos abgehängt. In der Regel braucht er nicht mehr als zwei Schläge. Dafür gelingt mir ein Zwass. Ein was? So nennt man in Minigolferkreisen ein Ass mit dem zweiten Versuch. Also quasi ein Hole-in-One im zweiten Anlauf. Das gibt ein wenig Mumm für den Schluss.

Dritte Generation übernimmt

Vor dem 18. und letzten Loch frage ich Alfred Graf nach der Zukunft. Immerhin geht er langsam auf die 80 zu. «Die Nachfolge ist schon geregelt und in naher Zukunft plant eines meiner Kinder nach Ascona zu kommen, um mich hier abzulösen.» Nach 65 Jahren geht die Minigolftradition in Ascona also weiter.

«Wie sieht es mit dem Hunger aus», fragt Alfred Graf unseren Fotografen Thomas und mich. Ein Blick auf die Uhr, Mittagszeit. Ja, was zu Essen wäre nicht schlecht. Also stellt sich der gelernte Metzger kurzerhand an den Grill und brutzelt uns drei herrliche Kalbsbratwürste. Die vierköpfige Familie hat die Runde unterdessen auch beendet und verabschiedet sich. Um mich herum sehe ich lauter glückliche Gesichter.

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Vom Radiojournalisten zum Produkttester und Geschichtenerzähler. Vom Jogger zum Gravelbike-Novizen und Fitness-Enthusiasten mit Lang- und Kurzhantel. Bin gespannt, wohin die Reise noch führt.


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Interessantes aus der Welt der Produkte, Blicke hinter die Kulissen von Herstellern und Portraits von interessanten Menschen.

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