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Produkttest

Acer Swift 3 im Test: AMD vs. Intel

Jan Johannsen
12.11.2020

Das Acer Swift 3 gibt es in zwei Varianten. Die Notebooks sehen identisch aus, unterscheiden sich aber im Inneren an einem wichtigen Punkt: beim Prozessor. Der stammt entweder von Intel oder AMD. Welche Variante du nehmen solltest, kläre ich hier.

Die wichtigsten Specs der beiden Geräte im Überblick:

Der Blick auf die Tabelle macht klar: Abgesehen von Motherboard und SoC sind das zwei identische Notebooks. Dass die AMD-Variante geringfügig größer und schwerer ist, spielt für die Bewertung der Hardware keine Rolle.

Gehäuse, Display und Anschlüsse

Die Anschluss-Ausstattung ist fast identisch, auch wenn sie unterschiedlich angeordnet ist. Dich erwarten je ein USB-2.0-Type A-, USB-3-Type-A-, USB-3.1-Type-C-Gen-2-, HDMI- und ein 3,5-mm-Anschluss. Damit sind alle wichtigen Standardanschlüsse vorhanden. Der Unterschied findet sich bei der USB-C-Buchse, die beim Intel-Swift Thunderbolt unterstützt und bei der AMD-Version nicht.

Was wirklich zählt: Die inneren Werte

Genug Äußerlichkeiten, hier soll es ja hauptsächlich um die inneren Werte gehen. Und da treten vor allem zwei unterschiedlichen SoC gegeneinander an: AMD Ryzen 5 4500U vs. Intel Core i5-1035G1.

Prozessor und Grafikchip: Je kleiner, desto besser

Jeder der SoC bringt seinen integrierten Grafikchip mit. Hier kann der AMD Radeon 6 Graphics ebenfalls mit einem 7-Nanometer-Verfahren gegenüber dem 10-Nanometer-Verfahren beim Intel UHD Graphics (Ice Lake G1) punkten. Dazu kommt mit bis zu 1,5 GHz noch eine deutlich höhere Taktfrequenz bei der AMD-Grafikeinheit. Intels Chip hat nur 0,3 GHz und bis zu 1,05 GHz, wenn der Turbo aktiv ist.

Benchmarks

Genug Theorie. Jetzt geht es an die Praxis – oder zumindest die simulierte Praxis. Ich lasse mehrere Testprogramme auf beiden Acer Swift 3 laufen.

Geekbench

Geekbench lässt sowohl den Prozessor als auch den Grafikchip verschiedene Berechnungen durchführen und gibt am Ende einen Zahlenwert aus, der für die Leistungsfähigkeit des Systems steht. Während beim Prozessor die Leistung mit einem oder mehreren Rechenkernen gemessen wird, stehen beim Grafikbenchmark die ältere «OpenCL»- und die neuere «Vulkan»-Schnittstelle zur Auswahl.

Der CPU-Benchmark bringt noch kein eindeutiges Ergebnis. Im Single-Modus liegt das Swift 3 mit Intel-CPU vorne. 1192 Punkte sind ein kleiner Vorsprung auf die AMD-CPU mit 1078 Punkten. Im Multi-Modus sieht es anders aus. Der AMD-Chipsatz lässt den Core i5 mit 4152 Punkten gegenüber 3495 Punkten hinter sich.

Noch deutlicher werden die Leistungsunterschiede bei den Grafikchips. Sowohl mit OpenCL – 10.867 gegen 5749 Punkte – und Vulkan – 12.684 gegen 4985 Punkte – dominiert der AMD-Grafikchip die Intel-GPU.

Cinebench R20

Cinebench R20 ist ein Benchmark, der auf einem Programm zur Erstellung von 3D-Inhalten und Formen namens «Cinema 4D Suite» basiert. Im Multi-Core-Modus greift Cinebench auf alle CPU-Kerne zu und zieht einen großen Nutzen aus Hyperthreading. Im Single-Modus spielt das keine Rolle. Das Ergebnis ist eindeutig: Egal ob einer oder alle Rechenkerne gefordert sind, die AMD-Variante liegt vorne.

Mit einem Rechenkern steht es 424 zu 399 Punkte und bei Nutzung aller Rechenkerne vergrößert sich der Vorsprung des AMD Ryzen auf 1947 zu 1103 Punkten – und das obwohl der Intel Core i5 mit Hyperthreading hier eigentlich einen Vorteil haben müsste.

PCMark 10

PCMark prüft die Notebooks mit einem breiten Spektrum an Aufgaben. Am Ende stehen das Gesamtergebnis und drei Teilergebnisse. Zu den «Essentials» gehören Dinge wie Anwendungen starten, Videocalls und Web-Browsing. Bei der «Produktivität» prüft das Tool unter anderem Tabellenkalkulation und Texte schreiben. Der Bereich «Digital Content Creation» umfasst beispielsweise Foto- und Video-Bearbeitung sowie Rendering.

Bei den Essentials liegen beide Versionen des Swift 3 noch gleichauf. Vereinfacht gesagt: In der Freizeit merkst du keinen Unterschied. Geht es dagegen an die Arbeit, kommst du mit der AMD-Variante des Notebooks schneller voran – zumindest, wenn du seine Rechenkraft benötigst. Sowohl bei der Produktivität als auch der Erschaffung von Inhalten, schneidet die Intel-Version schlechter ab.

SiSoftware Sandra

Sandra von SiSoftware ist eine Analyse-Tool für PCs und vergibt auch Indexwerte für Systeme. Beim Swift 3 stützt Sandra die Ergebnisse der anderen Benchmark-Tests. Insgesamt ist die AMD-Variante besser. Bei der CPU ist der Vorsprung gering, dafür bei der Grafik-Hardware umso deutlicher. Beim Computer-Leistungsindex steht es 2,39 kPT zu 1,95 kPT, beim Prozessor-Leistungsindex 3,56 kPT zu 3,34 kPT und beim Hardwarebeschleuniger-Leistungsindex 2,58 kPT zu 1,61 kPT.

Die Resultate der Benchmarks sind nicht nur graue Theorie, sondern haben spürbare Auswirkungen im Alltag. Zwar noch nicht beim Hochfahren der Rechner, aber bereits beim Starten von Programmen. Was beim Firefox-Browser nur etwa eine Sekunde Unterschied sind, summiert sich bei anderen Programmen schnell zu mehreren Sekunden Wartezeit. Diese Zeitersparnis durch die AMD-Variante setzt sich fort, wenn diese Programme aufwändigere Berechnungen vornehmen müssen.

Gleicher Akku, unterschiedliche Laufzeiten

In beiden Swift 3 steckt der gleiche Lithium-Ionen-Akku mit einer Kapazität von 48 Wattstunden. Nur die Hardware von AMD und Intel sorgt für unterschiedliche Akkulaufzeiten. Also Bildschirmhelligkeit hochdrehen, Stromspareinstellungen ausschalten und ein langes Youtube-Video starten – schließlich will ich nicht ewig warten. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass du mit stromsparendem Verhalten noch längere Akkulaufzeiten erhältst.

Das Ergebnis ist eindeutig: Während beim Swift 3 mit Intel-CPU bereits nach 5:40 Stunden der Bildschirm ausging, lief die AMD-Variante deutlich länger. Erst nach 9:09 Stunden war Schluss. Fast genau 3,5 Stunden mehr Akkulaufzeit nur durch den Chipsatz.

Fazit: AMD gewinnt

Wenn du die Wahl hast, solltest du aktuell zu Hardware von AMD greifen. Mehr Leistung, niedrigerer Preis und längere Akkulaufzeit. Mehr gibt es da nicht zu sagen. Das sollte nicht nur beim Swift 3 von Acer gelten, sondern auch bei Notebooks anderer Hersteller. Mir ist kein einziger Nachteil der AMD-Chips gegenüber den Intel-Chips aufgefallen. Falls du welche kennst, schreib sie mir in die Kommentare.

Im Herbst 2020 hat Intel zwar schon seine elfte Prozessor-Generation vorgestellt, hier wurde ein Prozessor der zehnten getestet. Doch auch die neuen Tiger-Lake-Chips sind immer noch im 10-Nanometer-Verfahren gefertigt. Es sieht also nicht danach aus, als würden die Vorteile AMDs kurzfristig verschwinden. Erst wenn Intel auch auf 7 Nanometer umstellt, dürfte das Rennen wieder spannend werden.

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Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Galaxus.de. 


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