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/e/OS: Das Fairphone gibt's ohne Google
von Dominik Bärlocher
Veraltete Software sollte kein Grund sein, ein Smartphone zu entsorgen. Das ist das Ziel der Initiative «Android Upcycling». Statt neue Geräte zu kaufen, soll bei vorhandenen die Nutzungsdauer mit freier Software verlängert werden.
1,5 Milliarden Handys werden jedes Jahr produziert – und wahrscheinlich fast so viele aussortiert. Diese Zahl nennt die Free Software Foundation Europe (FSFE) in ihrer Ankündigung von Android Upcycling. Sie will mit Workshops und Lobbying dafür sorgen, dass sich Smartphones länger nutzen lassen und so weniger Elektroschrott entsteht.
Im Rahmen von Android Upcycling will die FSFE in den nächsten Monaten praktische Hilfe schaffen. Zusammen mit lokalen Gruppen will sie Workshops ins Leben rufen. Bei denen können sich Menschen treffen und vernetzten, aber auch Hilfe beim sogenannten Flashen ihre Telefone erhalten. Damit ist das Aufspielen einer neuen Software gemeint.
Zudem will die Initiative sich verstärkt in die inhaltliche Debatte einbringen. Auf europäischer Ebene gibt es mit der «Sustainable Products Initiative» und der «Circular Electronics Initiative» zwei Projekte, in deren Rahmen die FSFE auf Entscheidungsträger*innen zugehen will. Diesen sollen die Vorteile von Freier Software für eine nachhaltigere Nutzung von Produkten erklärt werden.
Das Phänomen, dass die Hardware von Smartphones noch gut ist, sie aber wegen fehlender Softwareupdates aussortiert werden, bezeichnet die FSFE als «Software-Obsoleszenz». Würde beispielsweise nur jedes dritte Smartphone ein Jahr länger genutzt, könnten viele Ressourcen gespart und damit die Umwelt geschont werden.
Vor allem bei teureren Smartphones sind die Zeiträume, in denen Geräte Updates erhalten oder erhalten sollen, länger geworden. Es sind zwar noch lange nicht überall fünf Jahre wie beim Pixel 6 oder Fairphone 4. Doch bereits drei Jahre garantierte Softwareaktualisierungen sind ein Fortschritt, finde ich. Gibt es selbst diese nicht oder das Smartphone ist nach dem offiziellen Support-Ende immer noch gut, sollen alternative Android-Versionen helfen. Die momentan bekanntesten sind LineageOS und /e/OS.
Android Upcycling soll mehr Menschen dazu befähigen, alternative Android-Versionen auf ihren Smartphones zu installieren. Da es diese längst nicht für alle Smartphone-Modelle gibt, ist die Förderung solcher Projekte das zweite Standbein des neuen Projekts der FSFE.
Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Galaxus.de.