Deine Daten. Deine Wahl.

Wenn du nur das Nötigste wählst, erfassen wir mit Cookies und ähnlichen Technologien Informationen zu deinem Gerät und deinem Nutzungsverhalten auf unserer Website. Diese brauchen wir, um dir bspw. ein sicheres Login und Basisfunktionen wie den Warenkorb zu ermöglichen.

Wenn du allem zustimmst, können wir diese Daten darüber hinaus nutzen, um dir personalisierte Angebote zu zeigen, unsere Webseite zu verbessern und gezielte Werbung auf unseren und anderen Webseiten oder Apps anzuzeigen. Dazu können bestimmte Daten auch an Dritte und Werbepartner weitergegeben werden.

Kritik

«Atomfall» im Test: Spannendes Konzept, holprige Umsetzung

«Atomfall» bringt die nukleare Apokalypse ins beschauliche englische Hinterland. Die britische «Fallout»-Alternative erzählt eine packende Geschichte, legt mir beim Entdecken aber haufenweise Steine in den Weg.

«Atomfall» wurde von Rebellion entwickelt. Das gleiche Studio, das die «Sniper Elite»-Spiele herausbringt. So erinnern dann auch die Level unweigerlich an den Scharfschützen-Simulator. Statt einer gigantischen offenen Spielwelt besteht «Atomfall» aus einer Handvoll Gebieten, die zusammengenommen wohl immer noch kleiner wären als die Welt von «Fallout 4».

Der Ansatz, nicht alles direkt auf die Nase zu binden, ist durchaus interessant, aber die Umsetzung funktioniert überhaupt nicht. Ich komme mir vor, als müsste ich einer wildfremden Person die Steuererklärung ausfüllen, aber die Unterlagen werden mir unbeschriftet und unkommentiert an den Kopf geworfen.

Ich erkunde zwar gerne Welten, ohne dass mir ständig gesagt wird, wohin ich muss. Bei «Atomfall» fühle ich mich aber zu verloren. Die ersten zehn Stunden bin ich meist ziellos durch die Gegend geirrt. Das ist auch gar nicht verkehrt, denn die verlassene nordenglische Gegend hat verdammt viel Charme. Rebellion holt Erstaunliches aus ihrer Asura-Engine heraus.

Die Anlage ist das, was einem Schnellreisesystem am nächsten kommt. Um es effizient zu nutzen und damit gleichzeitig das Geheimnis der Anlage zu lüften, muss ich verschiedene Schlüssel, Sicherheitskarten und Batterien finden. Mit letzteren stelle ich an verschiedenen Orten die Stromversorgung wieder her.

Ebenfalls nervt die Fauna. Im Wasser lauern gefrässige Fische, an Bäumen sind es aggressive Bienen und in Höhlen Fledermäuse sowie Ratten – alle wollen mir ständig ans Leder. Fledermäuse mit einem Kick abwehren, ist zwar das erste Mal witzig, wirklich effizient ist es nicht. Am Ende nerven die Viecher einfach, wie die meisten Gegner im Spiel. Lasst mich doch einfach in Ruhe die Apokalypse geniessen, ist das zu viel verlangt?

«Atomfall» wurde mir von Rebellion zur Verfügung gestellt. Ich habe die PC-Version getestet. Das Spiel ist für PC, PS4, PS5, Xbox One und Xbox Series X/S erhältlich.

Mehr über das Thema reden wir in der aktuellen Folge des Tech-telmechtel-Podcasts.

Fazit

Charmant, aber holprig wie eine unpräparierte Landstrasse

Allen Widrigkeiten zum Trotz lief nach rund 15 Stunden der Abspann über meinen Bildschirm. Zehn Stunden mehr hätte ich sicherlich dranhängen können, wenn ich mehr Quests erledigt hätte – wollte ich aber nicht. Mehr interessieren mich die verschiedenen Enden, die das Spiel offensichtlich bereithält. Die schaue ich mir aber lieber gemütlich auf Youtube an. Trotzdem bin ich froh, dass ich «Atomfall» durchgezockt habe. Auch wenn das Hinweissystem unbrauchbar ist, die Levels oft verwirrend und das Kampfsystem nur zweckdienlich, hat mich das Spiel bis zum Schluss gepackt.

Das postapokalyptische Sperrgebiet in einem nordenglischen Kaff ist erfrischend unverbraucht. Statt dem üblichen braungrauen Ödland gibt es hier blühende Wiesen und schmucke Steinhäuser. Das Geheimnis um die Katastrophe ist am Ende nichts, was ich nicht schon irgendwo mal gesehen habe. Wie es erzählt und präsentiert wird, hat mir aber sehr gemundet.

«Atomfall» besitzt offensichtliche Mängel, aber den Charme kann ich ihm nicht absprechen. Wenn du Lust auf eine etwas andere und farbenfrohere Postapokalypse hast, dann kann ich dir «Atomfall» dennoch empfehlen. Warte vielleicht einfach nicht so lange wie ich, bis du den Schwierigkeitsgrad nach unten korrigierst.

Pro

  • faszinierende Welt, die zum Entdecken einlädt
  • packende Geschichte
  • unverbrauchtes Setting

Contra

  • Hinweissystem ist unbrauchbar
  • Gegner dumm wie Brot
  • verschachtelte Welt, die ohne Navigationshilfe fast unergründlich ist
  • Nahkampfsystem ungenau und unbefriedigend

21 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken. 


Kritik

Welche Filme, Serien, Bücher, Games oder Brettspiele taugen wirklich etwas? Empfehlungen aus persönlichen Erfahrungen.

Alle anzeigen

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

  • Kritik

    «Split Fiction» im Test: Das beste Koop-Spiel, das ich je gespielt habe

    von Philipp Rüegg

  • Kritik

    «Donkey Kong Bananza» im Test: ein affenstarker 3D-Plattformer

    von Cassie Mammone

  • Kritik

    «Doom: The Dark Ages» im Test: Dämonenmetzeln zu Metal-Klängen

    von Philipp Rüegg