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Hintergrund

Aus die Laus: Diese Tipps gegen juckende Köpfe empfiehlt die Expertin

Katja Fischer
21.9.2024

Sind Läuse auf Kinderköpfen aktiv, liegen die Nerven schnell blank. Mir geht es nicht anders, als kürzlich eine Schulinfo ins Haus flattert – zum wiederholten Mal. Kopflausfachfrau Johanna Gut sagt im Interview, was wirklich nützt und was gar nichts bringt.

Offenbar scheint es vielen wie mir zu gehen. Der Verkauf von Anti-Läusemitteln auf Galaxus boomt gerade:

Höchste Zeit also, das Gespräch mit einer Person zu suchen, die Bescheid weiss. Johanna Gut ist Präsidentin der Schweizerischen Gesellschaft der Kopflausfachleute.

Johanna Gut, werden Sie heute noch als «Laustante» bezeichnet?
Leider, ja. Wir bestehen aber darauf, dass wir «ausgebildete Kopflausfachleute» sind. Den Kindern stelle ich mich auch oft als «Läusli-Frau» vor, das klingt etwas sympathischer.

Bei einem Lausbefall rücken Sie an die betroffene Schule aus.
Ja, zum einen. Neben der klassischen Aufklärungsarbeit. Wenn bei einem Kind Läuse festgestellt werden, bietet uns die Schule auf, alle Kinderköpfe zu kontrollieren. Das tun wir aber nicht überall, der Umgang mit Läusen ist von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich geregelt. Inzwischen haben viele Schulgemeinden unseren Dienst abgeschafft. Leider.

Aus dem Raum Zürich erreichen uns vermehrt Anfragen, mitunter regelrechte Hilferufe.
Johanna Gut, Kopflausfachfrau

Mit spürbaren Folgen?
Ja. Dort, wo keine Lausfachpersonen zuständig sind, stellen wir mehr Lausbefälle fest. Aus dem Raum Zürich zum Beispiel erreichen uns vermehrt Anfragen von Eltern, mitunter regelrechte Hilferufe. Sie fühlen sich mit der Situation überfordert.

Ich zum Beispiel. Unsere Schule hat uns Eltern vor einigen Tagen per Brief informiert, dass in der Klasse der Tochter ein Lausbefall festgestellt wurde. Schon wieder. Und diesmal war meine Tochter in engem Kontakt mit dem betreffenden Kind. Also habe ich sie sofort mit einem Läuse-Shampoo behandelt.
Ohne vorher zu überprüfen, ob sie Läuse oder Nissen hat?

Doch, doch. Ich habe nichts gefunden. Allerdings hat meine Tochter wahnsinnig volles Haar und ich wollte sichergehen, nichts übersehen zu haben.
Wahrscheinlich hätten Sie sich das sparen können. Wenn keine Läuse da sind, nützt auch ein aggressives Anti-Läuse-Shampoo nichts. Es leiden höchstens die Haare.

Gibt es sinnvolle Präventivmassnahmen?
Ich rate, die langen Haare zusammenzubinden, aber das ist keine Garantie. Grundsätzlich staune ich aber immer wieder, wie träge sich Läuse ausbreiten.

Das heisst?
Vier enge Freundinnen können Läuse haben, die fünfte keine einzige Laus. Ich erinnere mich auch an einen Schüler, auf dessen Kopf es gekrabbelt hat wie in einem Ameisenhaufen. Seine Mitschülerin, die in engem Kontakt mit ihm war, hatte aber kaum Nissen. Was ich damit sagen will: Nur weil jemand im Umfeld Läuse hat, heisst das noch nichts.

Den Läusen ist es ziemlich egal, ob die Haare fettig oder sauber sind.
Johanna Gut, Kopflausfachfrau

Das ist halt ein Vorurteil, eines von vielen. Dasselbe mit der Hygiene: Immer noch glauben viele, dass ein Lausbefall ein Zeichen mangelnder Hygiene ist.
Ja. Dabei weiss man heute klar, dass kein Zusammenhang besteht. Läuse sind nicht wählerisch, es ist ihnen ziemlich egal, ob die Haare fettig oder sauber sind. Es gibt auch viele Leute, die glauben, mit einer einzigen Laus-Shampoo-Anwendung sei der Spuk vorbei.

Inwiefern?
Sie sind ein Zeichen für die Sozialisation unserer Gesellschaft. Wir geben uns zur Begrüssung Küsschen auf die Wange, halten unsere Köpfe für Selfies zusammen und Kinder feiern ausgelassene Pyjama-Partys. Die Leute sind nahe beieinander.

Titelbild: Shutterstock/New Africa

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Anna- und Elsa-Mami, Apéro-Expertin, Gruppenfitness-Enthusiastin, Möchtegern-Ballerina und Gossip-Liebhaberin. Oft Hochleistungs-Multitaskerin und Alleshaben-Wollerin, manchmal Schoggi-Chefin und Sofa-Heldin.


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