Aus welchem Getränk besteht dieser Hocker?
Hintergrund

Aus welchem Getränk besteht dieser Hocker?

Pia Seidel
25.5.2023

Der Designer Franck Grossel stellt seine Möbel komplett in Frankreich her. Sie bestehen unter anderem aus einem rezyklierten Material. Nur aus welchem? Grüble im Ratespiel mit und stimme ab.

Als ausgebildeter Tischler und Produktdesigner beschäftigte sich der Franzose Franck Grossel schon früh mit der Frage, wie er aus Abfällen neue Rohstoffe gewinnen kann. Eine Lösung fand er in einem Abfallprodukt aus der Getränkeindustrie. Er gründete sein eigenes Label Instead Mobilier und präsentierte an der diesjährigen Milan Design Week seinen ersten recycelten Hocker. Welches Abfallmaterial in dem Design steckt, kannst du mithilfe der folgenden Hinweise vielleicht selbst herausfinden. Die Auflösung gibt’s dann gleich im Anschluss.

Los geht's!

Der gesuchte Werkstoff wurde für die Sitzfläche des Hockers wiederverwertet. Er bleibt bei der Herstellung eines Produkts übrig, von dem im vergangenen Jahr in Frankreich mehr als zwei Milliarden Liter konsumiert wurden. Es besitzt in der Regel eine warme Farbe und enthält zahlreiche Aromastoffe. Deshalb gilt es als Genussmittel und kann Menschen dazu bringen, sich – kurzzeitig – besser zu fühlen.

Aus welchem Abfallmaterial glaubst du, besteht der Hocker?

Gib deinen Tipp ab – die Auflösung findest du gleich im Anschluss

  • Wein
    29%
  • Apfelschorle
    13%
  • Bier
    59%

Der Wettbewerb ist inzwischen beendet.

Die Sitzfläche besteht zu 98 Prozent aus einem recycelten, natürlichen Material.
Die Sitzfläche besteht zu 98 Prozent aus einem recycelten, natürlichen Material.
Quelle: Pia Seidel

Auflösung

Die Sitzflächen der Hocker werden aus Biertreber hergestellt. Dieser besteht aus Malzrückständen, die am Ende des Maischeprozesses anfallen. Er kann als Futtermittel, Lebensmittel für Menschen oder industriell rezykliert werden. Doch obwohl es viele Verwertungskanäle gäbe, werden diese laut Grossel nicht vollständig genutzt. Die Bierproduktion werfe deshalb für die meisten Brauereien ökologische, wirtschaftliche und logistische Probleme bei der Entsorgung auf.
Um diese zu umgehen, wollte der Designer etwas aus dem Nebenprodukt machen. Er begann, Treber bei lokalen Brauern zu sammeln und suchte nach Wegen, das feuchte Material zu trocknen und als Werkstoff nutzbar zu machen. Nach drei Jahren gelang es ihm – mithilfe seiner Industriepartner, dem passenden Dampfgerät und nur zwei Prozent Bindemittel – ein festes Material für den Möbelbau zu entwickeln und eine Alternative zu Epoxidharz oder Kunststoff anzubieten.

Die Instead-Sitzflächen bestehen aus Braumalz, der in der Bierherstellung übrig bleibt.
Die Instead-Sitzflächen bestehen aus Braumalz, der in der Bierherstellung übrig bleibt.
Quelle: Pia Seidel
Flach verpackt: Der Hocker soll in fünf Minuten aufgebaut sein.
Flach verpackt: Der Hocker soll in fünf Minuten aufgebaut sein.
Quelle: Pia Seidel

Der erste «geb(r)aute» Hocker namens «Le tabouret brassé» ist in drei unterschiedlich Höhen erhältlich und kann mit einer Rückenlehne zum Stuhl erweitert werden. Jedes Modell ist mit einem einzigen Inbusschlüssel in weniger als fünf Minuten zusammengebaut. Die pulverbeschichtete Metallstruktur ist in zwei Standardfarben erhältlich, Schwarz oder Weiss, kann aber auch in jeder Farbe gemäss der RAL-Farbkarte personalisiert werden.

Das ist die achte «Rate mal»-Folge, bei der ich dir nicht gleich am Anfang verrate, woraus die Dinge bestehen, damit du miträtseln kannst.

Titelfoto: Pia Seidel

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Wie ein Cheerleader befeuere ich gutes Design und bringe dir alles näher, was mit Möbeln und Inneneinrichtung zu tun hat. Regelmässig kuratierte ich einfache und doch raffinierte Interior-Entdeckungen, berichte über Trends und interviewe kreative Köpfe zu ihrer Arbeit. 


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