Produkttest

Bye-bye, Kartusche! Die Sandfilterpumpe reinigt jetzt unser Poolwasser

Zu unserem Aufstellpool wurde eine Filterpumpe mit Kartusche geliefert. War okay. Aber ich setze inzwischen auf eine Alternative. Das Intex-Gerät SX925 hält das Wasser deutlich besser sauber.

Spätestens alle zwei Wochen war es soweit: Die kleine Filterpumpe unseres Pools musste gewechselt werden. Ich benötigte dafür nicht einmal keine Erinnerung im Kalender. Denn sobald es an der Einlaufdüse nicht mehr sprudelte, war klar: Der Filter hat zu viel Dreck gesammelt.

Kein schöner Anblick: ein versiffter Kartuschenfilter.
Kein schöner Anblick: ein versiffter Kartuschenfilter.

Wie viel schleimiges Material sich innerhalb von wenigen Tagen dort ansammelt, ist schon beeindruckend. Nun könnte man so einen Filter natürlich ausspülen. Ein oder zweimal mag das mit Wasser, einer kleinen Bürste und etwas Geduld funktionieren. Trotzdem verbrauchte ich durch den vergangenen Sommer mehr als eine Handvoll neue Filter. Das geht durchaus ins Geld und produziert Abfall.

Eine bessere Lösung musste her: für weniger Betriebskosten und -aufwand und für dauerhaft sauberes Wasser. Logische Anschaffung: die Sandfilterpumpe. Ich habe mir ein kleines Modell von Intex ausgesucht.

Unser runder Pool gehört mit etwas über drei Metern Durchmesser eher zu den kleineren Modellen. Das Becken fasst etwa 4500 Liter Wasser. Die SX925 braucht theoretisch weniger als anderthalb Stunden, um diese Menge einmal komplett zu filtern. Zum Vergleich: Die kleine Kartuschenpumpe müsste mindestens dreimal so lange laufen.

Pool-Hersteller empfehlen, das Wasser im Pool mindestens zweimal täglich umzuwälzen, also durch die Pumpe laufen zu lassen. Entsprechend solltest du das Volumen deines Pools wissen, um die passende Leistung einer Filterpumpe zu wählen. Hier helfen Geometrie-Kenntnisse der sechsten Klasse, Google oder direkt Chat GPT.

Installation und Aufbau

Die SX925 besteht im Wesentlichen aus zwei Teilen: dem Sandfilter und dem Pumpenmotor. Ich halte mich an die Anleitung und fülle zuerst den Behälter mit Sand. Den habe ich extra gekauft, er ist im Lieferumfang nicht enthalten. Hier musst du auf die richtige Körnung und den passenden Unförmigkeitsgrad achten. Ich habe mich für diesen schön grün schimmernden Sand entschieden.

Als Alternative zum Sand gibt es auch Filterbälle. Diese werde ich im Lauf der Saison noch ausprobieren. Die Bälle sollen auch bei niedrigerem Pumpendruck gut filtern und somit die Lebensdauer der Pumpe erhöhen sowie deren Stromverbrauch verringern.

Ich schütte gut die Hälfte des Sandes aus dem Beutel in den Behälter der Intex-Anlage. In der Mitte gibt es einen Stab mit Minimal-Maximal-Anzeige. So weiss ich, wann genug Sand im Behälter ist.

Der Stab muss in die Mitte, dann darf der Sand hinein.
Der Stab muss in die Mitte, dann darf der Sand hinein.

Dichtungsring einlegen, Deckel drauf, mit einem Spannring befestigen, fertig. Generell lohnt sich übrigens der Blick in die Bedienungsanleitung. Denn der Deckel sollte so positioniert werden, damit später ein kurzer Verbindungsschlauch zur Pumpe montiert werden kann. Ist die Öffnung dafür auf der falschen Seite des Behälters, musst du den Deckel noch einmal lösen.

Als nächstes beschäftige ich mich mit dem Pumpenmotor. Der flösst mir mit seinen vier Zu- und Abflüssen sowie seinem Wählhebel am Vier-Wege-Ventil erst einmal Respekt ein. Ich kümmere mich erst später um die Betriebsmodi. Erst einmal montiere ich die Schläuche für den Zu- und Abfluss zum Pool. Das ist nicht anders als beim kleinen Kartuschenfilter und funktioniert problemlos. Die kleinen Schlauchschellen sind zwar aus billigem Plastik, sorgen aber trotzdem für guten Halt. Dann noch den oben erwähnten Verbindungsschlauch vom Pumpenmotor zum Filtereimer anschliessen – und fertig ist der Aufbau.

Betrieb

Dann kann ich die Pumpe einschalten. Aber erst, nachdem ich sie mit Wasser gefüllt habe, also Wasser über den Schlauch und dank Schwerkraft ins Gerät geflossen ist. Nimmst du die SX925 trocken in Betrieb, läuft sie heiss und ist in kürzester Zeit kaputt.

Mit einem Hebel wählst du den Betriebsmodus aus.
Mit einem Hebel wählst du den Betriebsmodus aus.

Das Vier-Wege-Ventil hat vier mögliche Einstellungen. Im Alltag benutze ich hauptsächlich zwei.

  • Filtern: In diesem Modus wird Wasser aus dem Pool angesaugt, durch den Filtersand gedrückt und dann wieder in den Pool gepumpt.
  • Rückspülen: Alle paar Tage kommt dieser Modus zum Einsatz. Hier wird der Wasserfluss umgekehrt. Allerdings fliesst der Dreck aus dem Filtersand nicht in den Pool – das wäre ziemlich kontraproduktiv. Das schmutzige Wasser fliesst aus einer separaten Öffnung ab, an die du einen Schlauch anschliesst. Je nach Verschmutzungsgrad fliessen hier zwischen 50 und 100 Liter schmutziges Wasser ab. Du siehst, wenn es genug ist, weil dann das abfliessende Wasser erkennbar klar ist.

Die beiden anderen Modi sind weniger oft im Einsatz, aber durchaus nützlich:

  • Zirkulieren: Hier fliesst das Wasser durch den Kreislauf, ohne durch den Filtersand zu laufen. Das ist sinnvoll, wenn das Wasser sehr sauber ist und du es mit weniger Stromverbrauch einfach einmal umwälzen möchtest.
  • Wasser ablassen: Das ist nützlich, wenn du am Saisonende den Pool entleeren willst. Bis zur Höhe des Ablaufs am Pool pumpt die SX925 dann das Wasser recht flott ab.

Wichtig ist, dass du den Modus nur wechselst, wenn die Pumpe nicht läuft, also ausgeschaltet ist. Bei Änderungen im laufenden Betrieb können Schäden auftreten, welche auch die Garantie nicht abdeckt.

Für das tägliche Filtern kannst du der Intex SX925 so etwas wie einen Dauerauftrag geben. Du musst dafür die Laufzeit einmal einstellen, dann legt die Pumpe auch direkt los. 24 Stunden später macht sie es wieder, Tag für Tag. Du solltest dir also überlegen, wann du die Automatik einstellst, damit die Pumpe für dich zu einer guten Zeit läuft. Ich lasse sie zum Beispiel am Abend laufen, wenn der Badebetrieb beendet ist. Da stört mich dann auch das Laufgeräusch nicht mehr.

Die Zeitsteuerung ist rudimentär, dafür schnell gelernt.
Die Zeitsteuerung ist rudimentär, dafür schnell gelernt.

Zusätzlich zum 24-Stunden-Rhythmus kannst du bei Bedarf Sonderschichten fahren und die Pumpe manuell aktivieren.

Der Betrieb mit einer Zeitschaltuhr ist nicht möglich. Solltest du zum Beispiel zweimal täglich, morgens und abends filtern wollen, musst du das manuell aktivieren. Zeitschaltuhren sind nicht damit kompatibel, dass die SX925 nach getaner Arbeit in einen Standby-Modus schaltet. Vielleicht gibt es trotzdem irgendeinen Weg – ich habe es allerdings nicht herausgefunden.

Stromverbrauch und Kosten

In der Bedienungsanleitung gibt es eine tabellarische Übersicht, wie lange die SX925 abhängig von der Grösse des Pools täglich laufen sollte. In meinem Fall sind das drei Stunden. Meiner Erfahrung nach reicht das tatsächlich völlig aus. Es hängt aber stark davon ab, wie schmutzig das Wasser ist. Nach einer Pool-Party mit mehreren Kindern habe ich die Pumpe auch schon mal länger laufen lassen (müssen).

Bei einer Leistung von 90 Watt ist der Stromverbrauch dafür jedoch verkraftbar. Insgesamt rechne ich für den ganzen Badesommer mit höchstens 30 kWh – gerechnet mit 100 Tagen mit jeweils 270 Watt. Die Kosten dafür bewegen sich je nach lokalen Strompreisen im Bereich von zehn Franken.

Stärker ins Gewicht fällt da der Filtersand. Nach der Saison ist er durch. Theoretisch könnte man ihn wohl auch zwei oder drei Jahre nutzen, mir ist das aber zu eklig und gesundheitlich riskant. Am Saisonende sieht das nicht mehr sehr appetitlich aus, und ich starte jede Saison mit einer frischen Ladung. Kostenpunkt: um die 20 Franken.

Der Sand ist am Ende der Saison nur noch ein ziemlich unappetitlicher Schlamm.
Der Sand ist am Ende der Saison nur noch ein ziemlich unappetitlicher Schlamm.

Fazit

Besser als Kartuschen? Ja, ganz bestimmt!

Die Sandfilterpumpe hat mein Leben als Poolboy deutlich angenehmer gemacht. Der Aufwand ist einmal zu Saisonbeginn etwas höher als beim Kartuschenfilter. Und am Ende der Saison steht die Entsorgung des Filtersands an. Dazwischen aber hält die SX925 das Poolwasser deutlich besser sauber. Mit wenigen Stunden täglicher Einsatzzeit muss ich mir um den Stromverbrauch keine Gedanken machen. Einzig an die gelegentliche Rückspülung muss ich denken. Wann diese fällig ist, merke ich aber, wenn das zugeführte Wasser nicht mehr schön sprudelt. Die SX925 hätte alternativ auch einen Manometer, falls du dich lieber nicht nur aufs Gefühl verlassen willst.

Pro

  • einfache und zuverlässige Automatik
  • relativ geringe Stromkosten
  • hält Wasser im Pool besser sauber als ein Kartuschenfilter
  • weniger Materialverbrauch (Kartuschen)

Contra

  • regelmässiges Rückspülen erhöht den Wasserverbrauch
  • Filtersand hält nur eine Saison durch
  • Pumpe kann per Automatik nur einmal alle 24 Stunden eingeschaltet werden

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Journalist seit 1997. Stationen in Franken, am Bodensee, in Obwalden und Nidwalden sowie in Zürich. Familienvater seit 2014. Experte für redaktionelle Organisation und Motivation. Thematische Schwerpunkte bei Nachhaltigkeit, Werkzeugen fürs Homeoffice, schönen Sachen im Haushalt, kreativen Spielzeugen und Sportartikeln. 

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