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Cat Activity Boards: Spielerei oder echter Denksport?

Cat Activity Boards sollen die ultimative Beschäftigung für anspruchsvolle Katzen sein. Ich habe getestet, ob und wie lange sie meinen Kater Jasper geistig fordern.

Mein Teenie-Kater Jasper ist sehr clever – aber welche Katzeneltern behaupten das nicht von ihren Fellkindern? Nun ja: Im Gegensatz zu seiner Mitbewohnerin Joy, die nicht gerade die hellste Katze auf der Fensterbank ist, durchschaut er Spielzeuge sofort und ignoriert sie.

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Ich bin also ständig auf der Suche nach neuen, herausfordernden Ideen. Kürzlich stiess ich auf Fummelbretter – oder neudeutsch ausgedrückt: Cat Activity Boards. Dabei handelt es sich um Kunststoffbretter mit Futterverstecken.

Futter zieht bei Jasper immer. Also habe ich drei Modelle getestet.

Einfach: Rainy Day

Der Rainy Day von Nina Ottosson funktioniert simpel. Katzen können Deckel und Knöpfe verschieben, unter denen in kleinen Vertiefungen Leckerlis liegen. Ausserdem dient auch ein grosses, drehbares Rad als Versteck. Laut Beschreibung sind verschiedene Schwierigkeitsgrade einstellbar. Wie genau, wird nicht erwähnt. Und auch ich werde nicht schlau draus.

Zwar kann ich das grosse Rad mit einem Knopf fixieren, was das Öffnen erschwert. Doch Jasper schiebt ihn unbeeindruckt zur Seite, dreht das Rad und schnappt sich das Leckerli. Auch die blauen Deckel öffnet er mühelos. Sogar Joy kommt schnell mit dem Fummelbrett zurecht. Ist es zu einfach? Nicht für alle Katzen. «LässigeComputa72» schreibt in einer Rezension, das Brett sei für Katzen ohne Übung «eher schwierig». Vielleicht habe ich Joy ja unterschätzt?

Nina Ottosson Rainy Day (Intelligenzspielzeug Katze)
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Nina Ottosson Rainy Day

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Mittel: Cat-Activity-Fun-Board

Um einiges vielfältiger ist jedenfalls das Cat-Activity-Fun-Board von Trixie. Hier gibt es vier verschiedene Verstecke. Leckerlis können sich einerseits in Glaskugeln, zwischen Slalomstangen und gewellten Wänden verbergen. Ausserdem kannst du sie sowohl unter als auch auf einer Brücke in Vertiefungen legen. Je nachdem, wo du die Snacks platzierst, lässt sich der Schwierigkeitsgrad von leicht bis mittel variieren.

Zuerst widmet sich Jasper dem schwierigsten Versteck. Er steckt fast den halben Kopf in die Glaskugel und versucht, die Leckerlis herauszuschlecken. Ist er doch nicht so clever, wie ich dachte? Doch. Als er merkt, dass es nicht klappt, nimmt er gleich die Pfote zur Hilfe.

Mit der Zunge klappte es nicht, also muss die Pfote her.
Mit der Zunge klappte es nicht, also muss die Pfote her.

Nun sind die weiteren Verstecke ein Kinderspiel Katzenspiel. Die Brücke ist besonders simpel, bei den Slalomstangen und gewellten Wänden braucht es etwas mehr Pfotenspitzengefühl. Jasper hat den Dreh bald raus. Auch Joy versucht ihr Glück bei den Slalomstangen und erhascht ein Dreamie. Doch das war ihr auch schon genug Feinmotorik: Sie tippelt davon. Dem nächsten Fummelbrett streckt sie nur noch ihr Hinterteil entgegen.

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Schwer: Puzzle-Cat-Feeder

Auf den ersten Blick sieht der Puzzle-Cat-Feeder von All for Paws gar nicht so komplex aus. Mehr wie eine Leichtathletikhalle unter einem durchsichtigen, löchrigen Kunststoffdach. Das Fummelbrett hat es jedoch in sich. Die Katze muss die Leckerlis aus den wenigen Öffnungen bugsieren – dabei können sie an «Hürden» hängen bleiben oder in «Gräben» plumpsen.

Auch hier ist Jaspers Interesse schnell geweckt. Er geht identisch vor wie beim Cat-Activity-Fun-Board. Zuerst den Kopf reinstecken und als das nicht klappt, die Pfote zur Hilfe nehmen. Schnell merkt er, dass es hier schwieriger ist als mit den Glaskugeln. Dort konnte er die Leckerlis ringsherum an den Wänden empor ziehen, hier muss er sie um Hindernisse manövrieren.

Das dritte und schwerste Fummelbrett braucht reichlich Hirnschmalz.
Das dritte und schwerste Fummelbrett braucht reichlich Hirnschmalz.

Sogleich landen die ersten Leckerlis in den «Gräben». Mit der einen Pfote geht es nicht weiter, also steckt Jasper die andere rein. Dabei wackelt das Kunststoffdach bedenklich – ich rechne schon damit, dass es kippt und Jasper im Leckerlihaufen landet. Doch alles hält. Und endlich fischt sich Jasper das erste Dreamie aus einer Öffnung. Diese Belohnung hat er sich verdient!

Fazit: super – für eine gewisse Zeit

Fummelbretter sind ein guter Zeitvertreib. Am meisten Zeit verbrachte Jasper am Puzzle-Cat-Feeder – für viele Katzen, wie etwa Joy, könnte er jedoch zu herausfordernd und frustrierend sein. Der Rainy Day ist dagegen für manche Vierbeiner wohl zu einfach. Das Cat-Activity-Fun-Board bietet mehrere Schwierigkeitsgrade in einem Brett und dürfte deshalb für viele Katzen die beste Wahl sein.

Langfristig sind jedoch auch Fummelbretter nicht die eine Lösung für Jasper. Der Kater braucht Abwechslung. Für mich ist klar: Katzenspielzeuge habe ich für den Moment genug getestet. Als nächstes werde ich meine eigenen «Pfoten» aktivieren und Spielzeuge basteln. Ob ich als Belohnung wohl zwei zufriedene Katzen kriege?

Wie beschäftigst du deine Katzen? Hast du auch schon Fummelbretter ausprobiert?

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Ich mag alles, was vier Beine oder Wurzeln hat. Zwischen Buchseiten blicke ich in menschliche Abgründe – und an Berge äusserst ungern: Die verdecken nur die Aussicht aufs Meer. Frische Luft gibt's auch auf Leuchttürmen.

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