Produkttest

Corsair Void RGB – Der laute Gaming-Sound im Büroalltag

Ich bin zwar kein Gamer, aber ich mag guten Sound. Daher habe ich mich recht kurzfristig breitschlagen lassen, die Corsair Void RGB Headphones zu testen. Denn sie versprechen viel. 7.1 Surround Sound, intelligentes Mikrofon und hohen Komfort. Das dürfte nicht nur für Gamer interessant sein.

Die Verpackung spricht von «Upgrade to Unfair». Ein Slogan, den ich auch nach dem Test nicht wirklich nachvollziehen kann. Ich sehe schlicht nicht ein, was am Corsair Void RGB unfair sein soll. Wenn irgendwas unfair ist, dann ist es, dass mein Arbeitsplatz nicht standardmässig mit dem Headset oder einem vergleichbaren ausgestattet wurde. Denn ich brauche folgende Features in einem Headset:

  • Mikrofon für Telefonie. Wir machen alles über Headsets hier
  • Kopfhörer für den Musikgenuss während dem Schreiben

Letzteres ist dahingehend wichtig, da ich mich besser konzentrieren kann, wenn ich nicht jedes kleine Gespräch im Büro mitanhören muss. Ich trage die Headphones also mehr oder weniger den ganzen Tag. Klar, ein standardmässiges, günstiges Headset tut seinen Job, aber ich mag es, wenn ich mit gutem Material arbeiten kann.

«Ja, aber», höre ich dich sagen, «Das Corsair Void RGB ist ein Gaming Headset. Warum redest du da nur von Büro?»

Ich bin zwar kein Gamer, aber ich mach viel anderes mit meinen Computern. Etwas Grafik hier, viel schreiben da, rumbasteln überall. Aber das letzte Game, mit dem ich mir Wochenenden um die Ohren geschlagen habe, war Unreal Tournament 99. Damals als es neu war. Anno 1999. Ich bin alt.

Trotzdem, wenn ich die Gamer-Szene so beobachte und ihre Setups unter die Lupe nehme, dann fällt mir auf, dass sie nicht nur auf blinkendes Zeug setzen, sondern auch auf Robustheit und vor allem Langzeitkomfort. Also ein Gaming-Stuhl ist dazu gemacht, sich die Nächte um die Ohren zu schlagen. Wenn ich Nacht mit Tag austausche, dann ist der Gedankengang vom Gaming zum Büroalltag nicht weit. Ebenso mit den Headsets: Wenn du eine Nacht lang «Overwatch» zocken kannst, mit gutem Sound und ohne Schmerzen an den empfindlichen Ohren, dann kann das Ding im Büro sicher nicht verkehrt sein.

Daher lohnt es sich, beim Kauf von PC Peripherie und Büromöbeln einen Blick in die neonblinkende Welt der Gamer zu werfen. Darum habe ich mich gerne bereit erklärt, das Gaming Headset der Marke Corsair, das Void RGB, zu testen.

Das Headset kommt in zwei Versionen und x Farbvarianten. Relevant für meine Entscheidung, welches ich testen will, ist aber die Tatsache, dass ich bis zu zehn Stunden und im Extremfall sogar mehr im Büro sitze und von den Kopfhörern verlange, dass sie das mitmachen. Daher: Kabel. Die Wireless-Variante verspricht zwar eine lange Akkulaufzeit, aber ich will mir den Stress von wegen leerem Akku nicht in noch einem Gerät antun.

Das Setup, mit oder ohne Administratorenrechte

In einem einigermassen vernünftig ausgestatteten Büro wirst du keine Administratorenrechte auf deinem Arbeits-PC haben. Dies ergibt viel Sinn und soll auch so bleiben. Extra eine Ausnahme zu machen, nur weil du grade ein neues Headset installieren willst, ist sehr unwahrscheinlich. Corsair hat glücklicherweise daran gedacht und so verwendet das Void RGB die standardmässigen Treiber. Sprich: Einstecken, zuhören, fertig.

Dazu brauchst du keine grossartige Gaming-Maschine oder einen PC. Jedes Laptop mit USB A Type Plug, also dem viereckigen USB-Stecker, den du immer zuerst zweimal verkehrt einsteckst, bis er funktioniert, kannst du mit dem Void RGB verwenden.

Die Farbeffekte wie auch der Equalizer können per Software kontrolliert werden, sofern du Admin-Zugriff auf deinen Computer hast

Wenn du aber Administratorenrechte hast, dann kannst du das Headset konfigurieren, wie es dir beliebt. Dazu benötigst du die Corsair Utility Engine. Mit der Software kannst du nicht nur die Lichteffekte einstellen oder sogar ausschalten, sondern auch Equalizer-Settings vornehmen. Diese werden aber nicht auf dem Headset gespeichert. Anders als bei den Tastaturen Corsairs muss die Utility Engine im Hintergrund mitlaufen, damit die Einstellungen gespeichert werden.

Irgendwie kratzt mich das aber. Ich kann mir kaum vorstellen, dass Corsair das in einem Gerät macht und im anderen nicht. Darum, liebe Leserschaft: Gibt es eine Möglichkeit diese Einstellungen auch auf dem Headset zu speichern? Wenn ja, lasst es mich und den Rest der Leserschaft in einem Kommentar wissen.

Soundcheck

Im Video oben spreche ich vom Black Sabbath Track «Iron Man», der das beste Gitarrensolo aller Zeiten hat. Meine Kollegin bestreitet das zwar und führt Jimi Hendrix ins Feld, aber ich meine, Hendrix gilt aufgrund seines Talents fast schon als Betrug in der Diskussion um das beste Gitarrensolo aller Zeiten. Wie dem auch sei, wir können den Song im Video nicht einbinden. Warum? Weil Lizenzrechte und allerlei. Was ich aber kann ist das Video vom offiziellen YouTube-Kanal hier verlinken, damit du dir dein Headset aufsetzen kannst und den gleichen Song hören kannst.

Bisher hatte ich an meinem Arbeitsplatz das Billig-Headset mit einem der Marke HyperX ersetzt. Denn das hatten wir grade im Büro und es hat mir bisher gute Dienste geleistet. Mir war aber schon nach Black Sabbath klar, dass das HyperX von der Klangqualität her gegen das Corsair Void RGB keine Chance hat.

Die obige Aussage kommt aber mit einem grossen Aber. Ich sitze also in meinem Büro, gemeinsam mit Redaktionskollegen und der Grafikabteilung als Graphic Designer Sven Mathis mir auf die Schulter tippt.

«Hey, das ist ja übel laut», sagt er nachdem ich meine Headphones abgenommen habe.

Find ich jetzt nicht. Im Gegenteil, ich habe die Kopfhörer sogar leiser eingestellt als die HyperX. Der Klang in den Kopfhörern ist extrem gut. Vielleicht etwas Dumpf in den Höhen, wenn ich nur die Standardeinstellungen verwende, aber ich bin beeindruckt. Sven weniger.

«Ich will echt nicht neben einem im Zug sitzen, der diese Dinger benutzt.»

Offensichtlich ist die Schallabschirmung gegen aussen etwas, das zu wünschen übrig lässt. Dafür beginne ich nie unter den Headphones zu schwitzen. Mit Hammer-Sound und schlechter Abschirmung kann ich aber arbeiten. Ich bitte also Sven, dass er sich hinsetzen soll und mir sagen soll, wenn er die Musik aus meinen Headphones nicht mehr hört.

Ich beginne den Test bei Windows-Lautstärke 50. Kann er sehr gut hören und mitsingen. Mit dem Regler am Headset selbst kann ich die Lautstärke in Prozentintervallen runterschrauben. 40, 30 hört er immer noch. Mist. Bei 20 aber gehts gut. Die Musik ist zwar nicht besonders laut, aber die Klangqualität ist nach wie vor vorhanden.

Als Referenz, der Track, den wir als Test verwendet haben war «Enjoy the Silence» von KI Theory.

Auf Lautstärke 20 kann ich mich sauber und störungsfrei von Musik berieseln lassen und die Grafiker fühlen sich auch nicht gestört. Passt.

Den Surround-Sound habe ich nicht gross getestet, denn im Büroalltag kommt das weniger zum Tragen. Trotzdem, ein kurzer Check mit einem Techdemo-Video auf YouTube zeigt, dass die Technologie sicher funktioniert. Viel mehr aber kann ich im Rahmen meines Tests des Gaming Headsets als Büro-Headset nicht sagen. Klar, ich werde mit dem Usecase als Büroheadset der Leistung des Void RGB nicht gerecht, weil ich gebe ja offen zu, dass ich Gaming Hardware für den Büroalltag zweckentfremde.

Fazit

Das Corsair Void RGB liefert tollen Klang für den Preis und dafür, dass es ein Headset ist. Auch meine Anrufer haben sich nie über die Mikrofonqualität beschwert. Von dem her funktioniert das Teil perfekt als Büroheadset, auch nach mehrstündigem Tragen. Du wirst zwar nie die volle Leistung des Headsets im Büro ausnützen können, aber Telefonkonferenzen und die Hintergrundmusik sind um einiges angenehmer mit einem anständigen Headset.

Einzig die Tatsache, dass die Schallabschirmung gegen aussen nicht wirklich beeindruckend oder vorhanden ist, könnte im Grossraumbüro zu Spannungen mit den Mitarbeitern führen. Wenn du dir ein Void RGB fürs Büro zutun willst, dann frag schnell nebenan wo die Volumenlimite ist, wo sie dich nicht mehr hören können.

Denn Gewicht, Leistung und Komfort sprechen klar für das Void RGB. Und generell: Bei der Optimierung des Arbeitsplatzes im Büro lohnt sich der Blick in die Welt der Gamer. Auch wenn ich meine, dass drei Viertel der Lichteffekte an PCs gelinde gesagt überflüssig sind.

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Journalist. Autor. Hacker. Ich bin Geschichtenerzähler und suche Grenzen, Geheimnisse und Tabus. Ich dokumentiere die Welt, schwarz auf weiss. Nicht, weil ich kann, sondern weil ich nicht anders kann.


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