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Produkttest

Crucial P5: Die SSD für Gamer

Kevin Hofer
17.7.2020

Mit der P5 lanciert Crucial seine erste SSD, die sich den Leistungsgrenzen von vier PCI-Express-3.0-Lanes nähert. PCIe 3.0? Genau, Crucial setzt noch auf den alten Standard.

Mit der Ryzen-3000-Serie wurde 2019 PCIe 4.0 für den Desktop eingeführt. Dennoch setzt Crucial 2020 noch auf PCIe 3.0. Ein Grund dafür ist wohl, dass der Hersteller erst im Oktober 2018 auf den NVMe-SSD-Zug aufgesprungen ist und daher in der Entwicklung schlicht noch nicht so weit ist. Crucial selbst sagt, dass der Markt für PCIe 4.0 noch zu klein ist.

Die P5

Zum Einsatz kommen Triple-Level-Cell-Speicherbausteine (TLC) von Micron und ein selbstentwickelter Controller mit Hardware-Verschlüsselung. Die hohe Schreibgeschwindigkeit gilt für einen dynamischen Pseudo-SLC-Cache, der nur ein statt drei Bit pro Zelle beschreibt.

Die P5-SSDs kommen mit einer fünfjährigen Hersteller-Garantie. Die mittlere Betriebsdauer (Mean Time To Failure, MTTF) liegt bei 1.8 Millionen Stunden. Je nach Kapazität nennt Crucial eine Lebensdauer von 150 bis 1200 Terabytes written (TBW).

Bei den IOPS – Input/Output Operations Per Second – gibt Crucial für das 1-TB-Modell 390 000 bei 4 KB Random Read und 500 000 bei 4 KB Random Write an.

Falls du mehr zur Funktionsweise von SSDs wissen möchtest, empfehle ich dir folgenden Artikel.

Testmethode und Set-up

Um die Temperatur der SSDs zu monitoren verwende ich CristalDisk Info. Das Tool gibt mir darüber hinaus Informationen zur Gesundheit der Laufwerke, der Schnittstelle, und dem Übertragungsmodus. Falls du dich für den Einfluss der Temperatur auf die Geschwindigkeit einer SSD interessierst, empfehle ich dir folgenden Artikel.

Der ATTO Disk Benchmark verwendet nicht komprimierte Daten. Dabei testet er Lese- und Schreibleistung verschiedener Übertragungsgrössen von 512 B bis 64 MB. Die Angaben zur Lese- und Schreibleistung vieler Hersteller beruhen auf dieser Testmethodik: Sie liefert bessere Ergebnisse, da Rohdaten schnell gelesen und geschrieben werden können. Im Alltag kriegen’s SSD aber auch mit komprimierten Daten zu tun, weshalb ich noch weitere Benchmarks mache.

Der Benchmark von Anvil’s Storage Utilities gibt nicht nur die Lese- und Schreibgeschwindigkeiten an , sondern auch Informationen zu IOPS und den Antwortzeiten. Zudem kann ich den Anteil komprimierter und nicht komprimierter Daten im Benchmark bestimmen. Ich stelle den Anteil komprimierter auf 46 Prozent. Die restlichen Einstellung lasse ich auf Standard.

An einem tatsächlichen Szenario orientiert sich der Storage Benchmark von PCMark 8. Der PCMark-8-Storage-Test simuliert Arbeitsschritte diverser Anwendungen aus der Adobe Creative Suite, Microsoft Office und Spielen. Er zeichnet die Speicheraktivität auf und generiert auf Basis der gespeicherten Festplattenaktivität einen Benchmark-Score.

Nebst den drei Benchmarks messe ich bei «Final Fantasy XV», «Rise of the Tomb Raider» und «Resident Evil 2 Remake» die Ladezeitdauer. Zu guter Letzt installiere ich noch «CS: GO» und schaue, wie lange die Installation dauert.

Den Test mache ich auf unserem DimasTech Easy V3.0 Benchtable mit folgenden Komponenten:

Die Tests führe ich je dreimal durch und nehme das beste Ergebnis. Als Vergleichswert nehme ich die WD Black SN750, die ich bereits getestet habe und die ebenfalls auf PCIe 3.0 basiert.

ATTO Disk Benchmark

Die volle Lese- und Schreibgeschwindigkeit entfaltet die P5 erst ab etwa 512 KB Dateigrösse. Die Schreibrate liegt bei rund 2.8 GB/s die Leserate bei 3 GB/s. Die vom Hersteller versprochenen 3 GB/s respektive 3.4 GB/s erreiche ich im Benchmark nicht. Im Vergleich zur SN750 hinkt die P5 bei 64 MB Dateigrösse 0.26 GB/s beim Lesen hinterher. Beim Schreiben liegen beide gleich auf.

Sobald ich die Momentum-Cache-Funktion aktiviert habe, erreicht die P5 bis zu 10.75 GB/s. Bei 64 MB Dateigrösse sind’s 6.44 GB/s beim Lesen und 6.64 GB/s beim Schreiben. Mehr als das Doppelte, als bei deaktivierter Momentum-Cache-Funktion.

Anvil Storage Utilities

Beim Anvil Storage Utilites Benchmark liegt die P5 beim Lesen vor der SN750. Das liegt an den kürzeren Antwortzeiten und auch bei den IOPS hat die P5 die Nase vorn. Beim Schreiben ist es umgekehrt, hier liegt die SN750 wegen der kürzeren Antwortzeiten und mehr IOPS vorne. Beim Gesamt-Score hat die P5 nur einen Vorteil von 0.8 Prozent.

Bei aktivierter Momentum-Cache-Funktion liegen beinahe 63 Prozent mehr Leistung drin. Vor allem bei den Schreibtests hilft die Funktion.

PCMark 8

Ladezeiten bei Games

Bei den Benchmarks ist der Unterschied zwischen den SSDs nicht gross. Das ändert sich bei den Ladezeiten der Games. Hier lässt die P5 die SN750 bei zwei Games weit hinter sich.

Fazit: Vor allem für Gamer interessant

In den synthetischen Benchmarks unterscheidet die P5 nicht viel von der Konkurrenz von Western Digital. Zumindest solange die Momentum-Cache-Funktion deaktiviert ist. Sobald du diese aktivierst, pulverisiert die P5 die SN750 beim ATTO Disk Benchmark und Anvil’s Storage Utilities.

Überzeugen kann die P5 vor allem bei den Ladezeiten von Games. Hier ist sie bis zu mehr als doppelt so schnell als die SN750. Bei Spielen mit langen Ladezeiten wie «Final Fantasy XV» macht das einen Unterschied. Beim Schreiben von grösseren Datenmengen bremst die SSD jedoch herunter. Das zeigt nicht nur die Installation von «CS: GO», sondern auch das Kopieren der zwei Filme.

Schade ist, dass Crucial nach wie vor auf PCIe 3.0 setzt. Hoffentlich wagt das Unternehmen demnächst den Schritt zu PCIe 4.0.

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Technologie und Gesellschaft faszinieren mich. Die beiden zu kombinieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, ist meine Leidenschaft.


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