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Produkttest

Das bringt Wi-Fi 6 in der Wohnung: Fritzbox 4060 vs. Fritzbox 7490

Jan Johannsen
21.6.2022

In der Theorie ist Wi-Fi 6 besser als Wi-Fi 5. Ob sich der Wechsel in der Praxis lohnt, teste ich bei mir zu Hause.

Bei mir Zuhause steht eine Fritzbox 7490 mit Wi-Fi 5 mittig in der Wohnung. Drei gleichzeitige Video Streams in 1080p sind damit kein Problem. Solange sie funktioniert, sehe ich keinen Grund sie zu ersetzen. Trotzdem bin ich neugierig und will wissen, ob die Fritzbox 4060 mit Wi-Fi 6 bei gleichbleibender Internetverbindung Vorteile bringt.

Wi-Fi 6 vs. Wi-Fi 5: Die Veränderungen

Zur Erinnerung: Die zwei wichtigsten Neuerungen von Wi-Fi 6 sind der erhöhte maximale Datendurchsatz und die bessere gleichzeitige Versorgung vieler Geräte. Der höchste theoretisch erreichbare Datendurchsatz steigt mit Wi-Fi 6 im Vergleich zu Wi-Fi 5 von 3,5 auf 9,6 Gigabit brutto pro Sekunde. Praktisch wird allerdings nur eine Erhöhung um den Faktor 1,4 erwartet, da auch kaum ein Router mit Wi-Fi 5 die theoretischen Höchstwerte erreicht.

Wi-Fi 6 ist zudem in der Lage, die nötige Bandbreite für verschiedene Geräte besser zu erkennen und die Kanalbreite dynamisch anzupassen. So bekommt zum Beispiel der 4K-Stream auf dem Fernseher mehr Ressourcen zur Verfügung gestellt als das Smartphone, das nur auf eingehende Chat-Nachrichten wartet.

In Puncto Sicherheit gibt es kaum noch Unterschiede. Der Verschlüsselungsstandard WPA-3 ist inzwischen auch für die meisten Geräte mit Wi-Fi 5 verfügbar.

Einfache und schnelle Einrichtung

Ich mag, wie einfach die Einrichtung von Routern inzwischen ist. Da die Fritzbox 4060 ein WLAN-Router ohne Modem ist, verbinde ich ihr LAN-Kabel mit dem WLAN-Modem. Damit sich die Netzwerke nicht stören, schalte ich das WLAN der Fritzbox 7490 aus. Die weiteren Einstellungen sind über den Browser unter der URL «fritz.box» bequem erledigt. Die nötigen Zugangsdaten für die Erstanmeldung liegen auf einer Karte bei.

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Messungen

Die erste Runde Messungen nehme ich mit der Fritzbox 7490 vor, bevor ich die Fritzbox 4060 anschließe. Sie bekommt dann mehrere Tage Eingewöhnungszeit, ehe ich auch bei ihr Signalstärke, Ping und die interne Download-Geschwindigkeit messe.

Da die Messwerte in der Wohnung überall gut aussehen und das WLAN nicht an seine Grenzen kommt, suche ich sie. Ich werde unter vier Betondecken im Keller sowie an der Tischtennisplatte auf dem Spielplatz nebenan fündig. Bis hierhin reicht mein WLAN.

Signalstärke

Die Signalstärke wird in Dezibel Milliwatt (dBm) gemessen. Höhere Werte sind dabei besser. Sehr gute Werte entsprechen -35 bis -50 dBm – gute bis -60 dBm, wobei es ab -70 dBm für viele Geräte kritisch wird.

Auffällig ist noch, dass in der Wohnung das 5-GHz-Band stärker und die erste Wahl des Smartphones ist. Im Keller und an der Tischtennisplatte ist das Signal des 2,4-Ghz-Band besser. Das deckt sich damit, dass 5 GHz auch in Theorie mehr Datendurchsatz, aber weniger Distanz gegenüber 2,4 GHz bietet.

NAS anpingen

Der Ping wird in Millisekunden angegeben. Er zeigt auf, wie lange es dauert, ein Datenpaket vom Notebook zum NAS zu senden und ein Antwortpaket zu erhalten. Das NAS hängt dabei mit dem Netzwerkkabel am Router.

Der Ping zum NAS fördert in der Wohnung auch keine klaren Vorteile von Wi-Fi 6 zutage. An den weiter entfernten Messpunkten erhöht sich die Antwortzeit sogar – teilweise deutlich. Das wirkt nicht überzeugend.

Download-Geschwindigkeit von NAS

Beim Download vom NAS ermittle ich die durchschnittlich mögliche Anzahl an Megabit beim Download einer Gigabyte großen Datei. Acht Megabit entsprechen einem Megabyte. Im Keller und an der Tischtennisplatte habe ich die Paketgröße für den LAN Speed Test auf 100 Megabyte reduziert. Für mehr reichte meine Geduld nicht. Zur Fritzbox 7490 mit Wi-Fi 5 kam an der Tischtennisplatte keine brauchbare Verbindung zustande.

Ich habe zusätzlich noch eine 5,2 Gigabyte große Datei vom NAS kopiert und per Hand die Zeit gestoppt. Je nach Zimmer verbesserte sich die Downloadzeit von maximal 117 Sekunden auf maximal 63 Sekunden. Die Verbesserung pro Zimmer lag dabei zwischen 62 und 37 Sekunden.

Bei Downloads aus dem Internet kommen allerdings noch deine Internetverbindung und der jeweilige Downloadserver als Faktoren mit ins Spiel. An den äußeren Messpunkten ist keine wirkliche Verbesserung zu erkennen – auch wenn an der Tischtennisplatte mit Wi-Fi 5 gar nichts ging.

Fazit: Kein Grund, ein laufendes System zu verändern

Sofern der vorhandene Router mit Wi-Fi 5 noch zufriedenstellend läuft, gibt es keinen Grund umzusteigen. Die Vorteile von Wi-Fi 6 sind sehr theoretisch und gelten nur für bestimmte Szenarien. Eine schnöde Mietwohnung mit zentral positioniertem Router gehört nicht dazu.

Bei einer großen WG, mit zehn Menschen und ihren Geräten, könnte das schon anders aussehen. Allerdings dürfte bei ihr ein einzelner Router die Fläche nicht abdecken. Zumindest hat in meinem Test Wi-Fi 6 nicht für eine größere Reichweite gesorgt. Dafür bleibt weiterhin nur der Griff zu Repeatern oder Access Points.

Insgesamt ist Wi-Fi 6 eine Investition in die Zukunft, die sich noch nicht unbedingt sofort auszahlt. Damit der Standard seine Vorteile wie die dynamische Kanalbreite ausspielen kann, müssen sämtliche Endgeräte im Netzwerk ihn beherrschen und sogar die Router deiner Nachbarn.

Martin Jud hat die Fritzbox 4060 im Verbund mit dem FritzRepeater 6000 getestet. Wie sie im Vergleich zu anderen Mesh-Systemen kannst du hier nachlesen:

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Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Galaxus.de. 


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