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Produkttest

Das Smartphone-Leichtgewicht: Carbon 1 MK II im zweiten Test

Jan Johannsen
30.4.2021

Die Fahrer der Formel 1 sitzen in «Monocoques» aus Carbon. Der Werkstoff der Sicherheitszellen ist sehr stabil und gleichzeitig sehr leicht. Ideal also für Rennautos, bei denen Sicherheit wichtig ist und jedes Gramm zählt. Carbon Mobile nutzt die Kohlenstofffasern für die Rückseite seines Smartphones. So schnell wie ein Formel-1-Bolide oder so technisch ausgereift ist es aber nicht.

Kollege Dominik Bärlocher hatte das Carbon 1 MK II vor einigen Wochen bereits in der Hand und ein vernichtendes Urteil gefällt.

Aber das Smartphone bekommt eine zweite Chance. Laut Hersteller soll es sich damals um ein Gerät aus einer Vorserie mit noch nicht finaler Software gehandelt haben. Ich dagegen soll nun eines der ersten Modelle aus der «Founder Edition» mit der aktuellen Software testen dürfen.

Die äußeren Werte

Das Interessanteste beim Carbon 1 MK II ist das Äußere. Und da geht es weniger um das Design, sondern viel mehr ums Material. Rückseite und der seitliche Rahmen sind ein Bauteil. Die Kohlenstofffasern sind so stabil, dass kein Metallrahmen nötig ist. Dadurch wird das Smartphone leichter. Es wiegt nur etwa 125 Gramm. Das ist spürbar weniger als andere Smartphones, die meist zwischen 180 und 230 Gramm wiegen. Das fühlt sich beim Carbon Mobile schon fast zu leicht an.

Dünn ist das Carbon 1 außerdem. Bei einer Dicke von 6,3 Millimetern passt gerade noch der USB-C-Anschluss rein. Auch der Kamerabuckel steht nur minimal hervor.

Auf der Vorderseite befindet sich ein 6,01 Zoll großes Amoled-Display mit einer Auflösung von 2160×1080 Pixeln. Es bietet zwar nur eine Bildwiederholrate von 60 Hertz und keine Optionen für die Farbwiedergabe. Aber das ist auch nicht unbedingt nötig. Farbwiedergabe und Helligkeit sowie Detailgenauigkeit sind solide und gut.

Schau mir in die Augen, Leichtes!

Bei der Kamera versprach mir Carbon Mobile im Vergleich zur Vorabversion von Dominik die meisten Verbesserungen. Ich merke davon allerdings kaum etwas und habe mir die Kameras noch etwas genauer angeschaut und bin dabei über einige Dinge gestolpert.

So gibt Carbon Mobile an, dass die Hauptkamera Fotos mit 16 Megapixeln liefert. Das stimmt in der Realität auch, der verbaute Sensor S5K3T2 von Samsung kann aber sogar 20 Megapixel. In anderen aktuellen Smartphones nutzen die Hersteller auch die volle Auflösung aus. Allerdings überwiegend als Frontkamera – etwa beim Xiaomi MI 11.

Bei der Frontkamera stehen 20 Megapixel auf der Webseite von Carbon Mobile. Der verbaute Sensor Samsung Main​S5K3P9 hat aber nur 16 Megapixel und in der Kamera-App kann ich maximal 12 Megapixel als Auflösung für Selfies auswählen. Auch dieser Sensor hat eine Vorgeschichte: Er war unter anderem die Weitwinkelkamera des Galaxy S10+ von Samsung.

Dominik hatte in einem Video demonstriert, wie stark der Autofokus pumpt – also immer wieder die Schärfe verstellt und sich nicht für eine Fokussierung entscheiden kann. Das ist immer noch so, und ich finde es sogar bei Fotos anstrengend, wenn ich zur Motivsuche auf das Display schaue. Die Folge sind viele unscharfe Aufnahmen. Das passiert bei anderen Smartphones nicht so oft.

Die Farben wirken ein wenig stumpf, sind aber noch in Ordnung. Die Detailgenauigkeit ist eigentlich gut, leidet aber bei starken Kontrasten. Der HDR-Modus hat keinen Effekt. Es spielt keine Rolle, ob der HDR-Modus aktiv ist oder nicht. Ich sehe keinen Unterschied.

Die zweite Kamera auf der Rückseite des Carbon 1 liefert Informationen zur Tiefenschärfe, damit bei Porträtfotos der Hintergrund unscharf wird. Ohne Mütze klappt das in meinem Fall noch halbwegs, aber wenn der Software meine Glatze zur Orientierung fehlt, wird es ganz wild. Das bekommen andere Hersteller schon längst besser hin.

Einen Nachtmodus gibt es in der Kamera-App nicht. Bleibt bei Dunkelheit nur die Automatik, und das Ergebnis überzeugt nicht. Die Probleme mit dem Autofokus verstärken sich noch. Sprich: Die Bilder sind nicht nur dunkel, sondern meistens auch unscharf.

Bei der Frontkamera bestätigt sich die Irrelevanz des HDR-Modus. Er macht keinen Unterschied. Mir scheint insgesamt etwas mehr Gelb in den Farben zu sein, und auf dem Smartphone-Display ist die Detailgenauigkeit in Ordnung. Schaust du genauer hin und vergrößerst die Selfies, bleibt diese Illusion nicht lange bestehen.

Die inneren Werte

Fazit: Innovation ist nicht alles

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Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Galaxus.de. 


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