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Marvel Studios / Disney
Kritik

«Deadpool & Wolverine»: Was. Für. Ein. Triumph.

Luca Fontana
24.7.2024

Also doch: Disney traut sich endlich, den Söldner mit grosser, frecher Klappe von der Leine zu lassen. Aber selbst zwischen Multiversums-Wahnsinn und gewohnt kreativem Schlachtfest findet sich eine überraschend emotionale Story. Let’s f*cking go!

Eines vorweg: In dem Review gibt’s keine Spoiler. Du liest nur Infos, die aus den bereits veröffentlichten Trailern bekannt sind.

Jep, Ryan Reynolds’ Deadpool ist sowas von zurück.

Darum geht’s in «Deadpool & Wolverine»

Nichts läuft für Deadpool. Vor allem nicht in seinem «X-Men»-Universum, Erde-10005. Dort muss er nämlich der traurigen Wahrheit ins Auge sehen: Vanessa (Morena Baccarin) hat ihn verlassen, sein Möchtegern-Helden-Dasein hat er durch einen langweiligen Autohändler-Job ersetzt, und seine Freunde kann er an einer Hand abzählen. Eine deprimierende Überraschungsparty, von besagten Freunden organisiert, ist das Letzte, was er braucht.

Zwischen Gewalt und Witz – da ist auch Herz

Baff bin ich trotzdem. Die ersten Trailer liessen zwar schon durchblitzen, dass Deadpool das Marvel-Filmuniversum aufs Korn nehmen darf. Ein wenig, zumindest. Etwa, wenn Deadpool sich selbst als Marvel-Jesus feiert, der das MCU aus seiner nicht enden wollenden Reihe von Misserfolgen retten soll. So richtig glauben wollte ich’s aber erst, wenn ich es mit eigenen Augen gesehen hätte. Und was ich sah, reicht weit übers «aufs Korn nehmen» hinaus.

Tatsächlich könnte der ganze Film als eine einzige irrwitzige Meta-Aussage darüber interpretiert werden, wie das alte Fox-Universum seit dem Tod seines «Ankerwesens» langsam dahinrafft und von Filmstudio Disney gerettet werden soll – in Form des unerhört obszönen und immerzu fluchenden Deadpools. Ausgerechnet.

Die Praxis ist natürlich nicht so einfach. Deadpool läuft nicht erst seit dem Auftauchen der TVA von seinen Gefühlen davon. Genau darin liegt der emotionale Kern der Story: die Frage, was einen wahren Helden ausmacht.

Zugegeben, innovativ ist das nicht. Vielleicht sogar das abgelutschteste Klischee des gesamten Superhelden-Genres. Und doch: Reynolds und Regisseur Shawn Levy, die zusammen das Drehbuch geschrieben haben, geben ihre Schüsse auf die wunden Punkte ihrer Helden unheimlich zielsicher ab. So sehr sogar, dass selbst die fantasievolle Metzelei im ganzen Multiversums-Irrsinn nicht die eine oder andere Männerträne zurückhalten kann.

Die verrückte Geschichte, wie Hugh Jackman zurückkam

Dass «Deadpool & Wolverine» nicht nur saukomisch und brutal ist, sondern auch eine gehörige Portion Herz mitbringt, ist auch Hugh Jackmans langersehnte Rückkehr als Wolverine zu verdanken.

Bis Deadpool und Logan endlich im gleichen Film auftreten durften, mussten sich Fans gedulden. 20th Century Fox befand sich gerade im Übernahme-Prozess durch Disney. Ob und wie Deadpool ins familienfreundliche MCU passen würde, hatte für Kevin Feige keine Priorität. Und da Wolverine in «Logan» schon ein episches, würdiges Finale gefunden hatte, war das Thema eigentlich eh vom Tisch.

Und nur so nebenbei: Nein, die jämmerliche Verunstaltung von Deadpools Charakter in «X-Men Origins: Wolverine» aus dem Jahr 2009 zählt nicht als Crossover. Punkt.

Voilà: Feige war begeistert. Die Rückkehr Wolverines besiegelt. Und ein gänzlich neuer Film geboren.

Reynolds und Jackman: ein fantastisches Team

Wehe, die hören jetzt damit auf.

Fazit

Die Schönheit der Gewalt

Keine Frage: «Deadpool & Wolverine» ist nicht nur einer der besten MCU-Filme aller Zeiten. Oder der barbarischste, wenn’s um Gewaltdarstellung geht. Sondern auch der dringend benötigte Triumph, den Marvel seit «Avengers: Endgame» brauchte. Vor allem im Kontext des Multiversums. James Gunn's «Guardians of the Galaxy: Volume 3» vermochte den Zauber früherer und erfolgreicherer MCU-Zeiten zwar heraufbeschwören. Aber vielleicht auch nur, weil sich die Story dort nicht ums Multiversum scherte.

Was bleibt, ist die Hoffnung. Die Hoffnung darauf, dass wir die dunklen Zeiten, in denen man nicht so recht wusste, wo Marvel mit der Multiversum-Saga hinwill, endlich vorbei sind. Schliesslich ist jetzt ja Deadpool da. Pardon, Marvel-Jesus. Und der hat hoffentlich noch lange nicht ausgeflucht.

Kinostart ist der 24. Juli.

Titelbild: Marvel Studios / Disney

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Ich schreibe über Technik, als wäre sie Kino, und über Filme, als wären sie Realität. Zwischen Bits und Blockbustern suche ich die Geschichten, die Emotionen wecken, nicht nur Klicks. Und ja – manchmal höre ich Filmmusik lauter, als mir guttut.


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