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Meinung

Der Nippes-König: Meine fatale Liebe zu kleinen Objekten

Thomas Meyer
19.8.2020

Immer mehr Leute wenden sich dem «Minimalism» zu, einer Lebensweise mit möglichst wenig Besitz. Mir gelingt das nicht mal ansatzweise – ich bin hemmungsloser Nostalgiker und liebe sogar alte Wäscheklammern.

Meine Partnerin hat überhaupt kein Verständnis für solche Gefühlsduseleien. Ansonsten sind wir uns sehr ähnlich, doch in diesem Punkt könnten wir nicht verschiedener sein, was eine gemeinsame Wohnung im Grundsatz ausgeschlossen hat. Sie liebe mich, sagte meine Freundin, und würde mich auch gern jeden Tag sehen, aber was meine furchterregende Armee aus Figürchen, Bergkristallen und anderem Krimskrams betreffe, fühle sie leider genau gegenteilig.

Meine Freundin stöhnte entsetzt auf: CDs – die habe doch heute keiner mehr! Weg damit! Niemals, sagte ich, da seien zahlreiche Raritäten aus den 1990ern dabei. Und die Duplo, rief sie, mein Sohn sei doch viel zu alt für die! Schon, meinte ich, aber wenn er mal Kinder habe? Ich hätte meine schliesslich auch für ihn aufbewahrt.

Ich bekam die Aufgabe, wenigstens mal grob zu sortieren. Das tat ich dann auch. Wobei mir diverse tolle Dinge aus meiner Kindheit in die Hände fielen, unter anderem mein selbstgebastelter Ausweis von 1986, als der Komet Halley an der Erde vorbeisauste, begleitet von der Sonde «Giotto», deren einsames Verschwinden im Weltraum mich zutiefst betrübte. Sowas kann man doch nicht fortschmeissen!

Thomas Meyer ist neuer Autor im Magazin von Galaxus. Er schreibt ab sofort regelmässig. Hier gibt es die Medienmitteilung zu seinem Start.

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Der Schriftsteller Thomas Meyer wurde 1974 in Zürich geboren. Er arbeitete als Werbetexter, bis 2012 sein erster Roman «Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse» erschien. Er ist Vater eines Sohnes und hat dadurch immer eine prima Ausrede, um Lego zu kaufen. Mehr von ihm: www.thomasmeyer.ch. 


Meinung

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