Doppelt aufgetischt: DXRacer und L33T Gaming Desk im Review
Produkttest

Doppelt aufgetischt: DXRacer und L33T Gaming Desk im Review

Martin Jud
3.8.2020

Zwei identische Tische mit verschiedenen Logos, elektronisch höhenverstellbar und mit riesiger Mausmatte, die die gesamte Platte bedeckt. Der Preis für die Technik scheint gut zu sein. Doch hat das Ganze auch einen kleinen Haken.

Mit einem erschwinglichen, per Knopfdruck in der Höhe verstellbaren Gaming Table haben L33T und DXRacer nicht nur dieselbe Idee auf den Markt gebracht, sondern das fast exakt selbe Produkt. Wären da nicht Markenlogos auf Mausmatte und an den Tischbeinen aufgedruckt, würde ich kaum merken, welcher Tisch zu welcher Marke gehört. Einzig die Form der MDF-Platten mit Carbon Look unterscheidet sich an der Front. Abgesehen davon ist alles exakt dasselbe. Gleiche Tischbeine, gleiche Bedienelemente, gleiche Getränkehalter und so weiter.

Gleiche Verfügbarkeit, gleiche Bewertung und gleicher Preis?

Ich vermute schwer, dass sich hier beide Marken bei derselben Fabrik bedienen. Vielleicht haben sie sogar den selben Verkäufer auf der gleichen Messe irgendwo im fernen Osten getroffen. Das muss nicht zwingend etwas Schlechtes bedeuten. Wenn zwei Einkäufer von unterschiedlichen Marken dasselbe Produkt in ihrem Sortiment aufnehmen, könnte es sich um ein wirklich gutes Teil handeln.

Folgendes bieten die beiden Tische:

  • Dimensionen (Länge, Breite, Höhe, Gewicht): 140×66×73 cm, 34 kg (mit Verpackung 40,5 kg)
  • Höhenverstellbar: Elektronisch bis 123 cm
  • Max. Belastbarkeit: 80 kg
  • Materialien: Metall, Kunststoff und Holz (MDF)
  • Weiteres: Wasserabweisende Mousepad-Oberfläche, Kabelmanagement-Vorrichtung, Getränkehalter, Kopfhörerhalter

Montage: Nebst Geld kostet der Tisch auch Schweiss

Auspacken, Aufstellen und Loslegen funktioniert nicht. Beide Tische werden in Einzelteile geliefert und wollen erst zusammengeschraubt werden. Das klappt mit etwas räumlichem Vorstellungsvermögen und Schweiss ganz gut und dauert pro Tisch rund 45 Minuten.

Einzig das Montieren der Tischplatte, die übrigens aus drei zusammengeschraubten MDF-Platten besteht, ist nach Anleitung etwas umständlich. Ich soll sie auf die Tischbeine hieven und anschrauben, was alleine zwecks Justierung der Bohrlöcher und Beine nur mühsam geht. Problemlos geht’s mit lediglich zwei Händen, wenn ich die Platte auf einen Teppich lege und dann die Beine darauf montiere.

Das Gute an der Selbstmontage ist, dass ich selber bestimmen kann, auf welcher Seite der Front der Getränkehalter montiert werden soll. Die Bedienelemente zur Höhenverstellbarkeit kann ich bei L33T nur an der rechten Seite montieren. Beim DXRacer-Tisch sind beide Seiten der Tischplatte entsprechend vorgebohrt.

Design und Funktionen: Up and down

Bevor es weitergeht, kommt hier die passende musikalische Untermalung:

Die MDF-Platten sehen dank Carbonfaserlook gut aus. Allerdings nur, solange sie nicht zusammengeschraubt sind. Eine Tischplatte aus einem Guss würde mir wesentlich besser gefallen. Ausserdem käme das auch der Stabilität entgegen. Insbesondere die dritte, kleine Platte, die am Tischende mehr Platz für einen Bildschirm bietet, stört mich. Aber egal, die riesige, schwarze sowie wasserabweisende Mausmatte in Tischplattenform überdeckt sowieso alles. Bei L33T weist diese einen weissen Rand und Designelemente sowie einen Schriftzug auf. Bei DXRacer gibt es eine schwarze Matte mit rotem Rand und etwas dezenterem Schriftzug.

Passgenaue Riesenmausmatte
Passgenaue Riesenmausmatte

Die zwei metallenen Tischbeine verfügen an den vier Füssen über Plastikauflagen, welche durch Drehen in der Höhe verstellt werden können. Somit kann der Tisch an unebenen Untergrund angepasst werden. Die Tischplatte lässt sich problemlos per Knopfdruck auf die gewünschte Höhe verstellen.

Hoch und runter
Hoch und runter

Dabei gibt es auch eine Speicherfunktion für zwei Positionen. Eine Sitz- und eine Stehhöhe. Oder aber eine, die verhindert, dass dein Bildschirmkabel kaputt geht. Mir ist das beim Testen passiert. Der Tischmotor hat das Kabel so arg lang gezogen, dass dessen Stecker am DisplayPort des PCs gebrochen ist. Da bin ich selber Schuld. Nächstes Mal werde ich mein Hirn einschalten und von Anfang an eine passende Kabellänge benutzen.

Fürs Kabelmanagement bieten die Tische zwei Kabeldurchlässe und eine Kabelwanne. Ein Headset lässt sich am dafür vorgesehenen Metallhaken anbringen. Der Getränkehalter ist praktisch – davon hätte ich gerne mehr.

So sitzt und steht es sich am Gaming Table

Stehend spielen? Wohl eher nicht. Nein, sowas kann ich nicht. Stehend arbeiten ist hingegen eine gute und bestimmt nicht ungesunde Sache. Nur eines nervt im Homeoffice: Die Mausmatte. Versuche mal auf ein einzelnes Papier eine Unterschrift zu geben, ohne es dabei dank der weichen Unterlage zu zerlöchern. Sorry, aber ich bin noch nicht bereit fürs papierlose Büro.

Beim Gamen bringt die grosse Mausmatte keinen wirklichen Mehrwert gegenüber meiner alten, auch grossen, aber immens kleineren Sharkoon-Matte. Die Tischmatte ist Unterlage und Designelement in einem. Oder sie soll einfach die Furchen zwischen den zusammengeschraubten MDF-Platten verdecken.

Fazit: Guter Gamer-Tisch, ABER

Ja, danke sehr. Genial, so günstig sind andere Tische nicht, die sich per Knopfdruck in der Höhe verstellen lassen. Allerdings haben diese anderen Tische, die nicht zur Gattung der Gaming Desks oder Gaming Tables gehören, auch meist eine grössere Tischplatte, die nicht aus zusammengeschraubtem MDF besteht.

Wer seinen künftigen Tisch primär oder sogar nur zum Gamen einsetzt, wird vermutlich meist keine elektronische Höhenverstellbarkeit benötigen. Sitzend spielen ist bequemer und gefühlt bin ich dabei auch reaktionsfähiger. Würde ich mit diesem Tisch nur Zocken, könnte ich somit zu einem günstigeren Modell ohne Elektronik greifen.

Mit dem Produkt an sich bin ich zufrieden. Beide Tische funktionieren, wie ein Tisch funktionieren soll. Sie können, was der Hersteller verspricht.

Gamingtisch grösse

Was ist deine optimale Grösse für einen Gamingtisch?

  • Breite: 150 - 160 cm
    5%
  • Tiefe: 60 - 70 cm
    2%
  • Breite: 110 - 120 cm
    1%
  • Breite: 120 - 130 cm
    1%
  • Breite: 130 - 140 cm
    1%
  • Breite: 140 - 150 cm
    1%
  • Breite: 150 - 160 cm
    3%
  • Breite: 160 - 170 cm
    4%
  • Breite: 170 - 180 cm
    8%
  • Breite: 180 - 200 cm
    23%
  • Tiefe: 70 - 80 cm
    7%
  • Tiefe: 80 - 90 cm
    12%
  • Tiefe: 90 - 100 cm
    11%
  • Höhenverstellbar
    20%

Der Wettbewerb ist inzwischen beendet.

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Der tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.


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