Drei Lagen für ein schweissfreies Halleluja
Produkttest

Drei Lagen für ein schweissfreies Halleluja

Schutz vor Schwitzflecken auf dem Hemd – das verspricht ISA mit seiner «Protect-Shirt»-Linie. Und tatsächlich hält die Schweizer Unterwäsche-Marke das Versprechen.

Schweissflecken unter dem Arm sind beim Sport okay. Im Büro dagegen ist Feuchtigkeit, die sich um den Bereich der Achseln abzeichnet, mindestens unvorteilhaft. Verständnisvolle Kollegen würden ein gesundheitliches Problem vermuten, vielleicht Mitleid haben. Ist deine Firma ein Haifischbecken, sind deine Schweissflecken das Blut, das die Haie im Wasser riechen. Sie zeigen, dass du Angst hast, ein Opfer bist.

Deshalb bekämpfen wir den Flüssigkeitsaustritt unter dem Arm: mit Deodorant oder auch mit Achselpads, einer Art Slipeinlage für unter dem Arm.

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Beide Möglichkeiten haben ihre Nachteile. Die Achselpads müssen in die Kleidung geklebt werden, Antitranspirant-Sprays stehen in Verdacht, nicht unbedingt gesundheistförderlich zu sein – auch wenn für die schädliche Wirkung der Aluminiumsalze bisher zumindest keine eindeutige Studienlage existiert.

Drei Lagen Stoff im Shirt

Der Schweizer Unterwäsche-Spezialist ISA will das Achselschweiss-Problem mit einem neuen Unterhemd lösen: dem «Protect-Shirt». Dabei handelt es sich im Kern um ein Shirt, dass du als Bürogummi unter deinem Hemd trägst. Die Besonderheit, ISA spricht gar von «Magie», ist der Aufbau der Achselpartie. Hier sind auf einer Fläche von 30 mal 15 Zentimetern gleich drei Lagen Stoff vernäht:

  • Direkt auf der Haut als erste Schicht verwendet ISA ein Polyester-Kunstgarn namens Trevira. Es ist sowohl antibakteriell als auch feuchtigkeitsdurchlässig.
  • In der Mitte fungiert ein Frottéestoff als Saugkern.
  • Aussen, in Richtung Oberhemd, befindet sich eine wasserundurchlässige Membran.

Im Test träufle ich Wasser auf die Achselpartie des ISA-Shirts. Wieviel vermag der Frottéekern aufzusaugen? Lässt die äussere Membran wirklich nichts durch? Nach mehreren Durchgängen und insgesamt 25 Milliliter Wasser breche ich den Versuch ab. Mehr schwitzt auch kein Mensch. Die eingearbeitete Achsel-Binde ist jetzt spürbar schwerer, innen ist sie leicht feucht. Die Oberseite aber hält dicht und kräuselt sich leicht. Erst nach ein paar Minuten drückt ein wenig Wasser an den seitlichen Nähten durch.

Unser Test-Setup: Wir träufeln mit einer Spritze jeweils 10 Milliliter Wasser auf den verstärkten Achselbereich des ISA-Shirts.
Unser Test-Setup: Wir träufeln mit einer Spritze jeweils 10 Milliliter Wasser auf den verstärkten Achselbereich des ISA-Shirts.
Quelle: Christian Walker
Die erste Lage des Shirts saugt das Wasser auf.
Die erste Lage des Shirts saugt das Wasser auf.
Quelle: Christian Walker
Mit einem Löschpapier wird überprüft, ob die Aussenseite des Shirts feucht wird. Sie wird es nicht.
Mit einem Löschpapier wird überprüft, ob die Aussenseite des Shirts feucht wird. Sie wird es nicht.
Quelle: Christian Walker
Die drei Lagen halten unsere Schweiss-Ersatzflüssigkeit fest. Nur an den Nähten zeigt sich, dass die Saugkraft nicht unendlich ist.
Die drei Lagen halten unsere Schweiss-Ersatzflüssigkeit fest. Nur an den Nähten zeigt sich, dass die Saugkraft nicht unendlich ist.
Quelle: Christian Walker

An dieser Stelle des Tests stelle ich dir einen Kollegen vor, der das ISA-Shirt ebenfalls getestet hat. Da ich selbst eher ein Rücken- als Unter-dem-Arm-Schwitzer bin, strike durfte Patrick Vogt beim Testen assistieren.

Er hat sein «Protect»-Shirt bei bis zu 26 Grad Aussentemperatur und verschiedenen schweisstreibenden Aktivitäten ausprobiert. Dass das Shirt Schwitzflecken verhindert, bestätigt Patrick:

Dort, wo das Shirt mit Frotteestoff verstärkt ist, verhindert es Flecken. Schwitzt man allerdings auch an Bauch, Rücken und Brust, wird das Hemd trotzdem durchgeschwitzt.

Rascheln braucht Gewöhnung

Der Preis für die Saugkraft und die Sicherheit ist ein höheres Gewicht des Shirts. Ich habe ein Lieblings-Unter-dem-Hemd-Shirt von ISA, das 122 Gramm wiegt. Die «Protect»-Version ist mit 162 Gramm rund ein Drittel schwerer. Und das, obwohl der sehr weite V-Ausschnitt sicher noch einmal einige Gramm spart. Er ist so tief, dass das Shirt auch unsichtbar bleibt, wenn der oberste Knopf am Hemd offen bleibt.

Der tiefe V-Ausschnitt macht das Anti-Schwitzflecken-Shirt unter einem Business-Hemd unsichtbar – zumindest wenn man nicht zu viel aufknöpft.
Der tiefe V-Ausschnitt macht das Anti-Schwitzflecken-Shirt unter einem Business-Hemd unsichtbar – zumindest wenn man nicht zu viel aufknöpft.
Quelle: Christian Walker

Aber die drei Lagen Stoff im Achselbereich fallen stark ins Gewicht. Und die Stoffschichten haben einen ganz eigenen Sound. Das Shirt raschelt, wenn ich mich bewege. Patrick meldet das Geräusch ebenfalls zurück.

Das leise Rascheln bei Armbewegungen stört etwas und ist wohl unvermeidbar. Vielleicht müsste ich das Shirt einfach öfter tragen, um mich daran zu gewöhnen.

Trotzdem fällt sein Fazit insgesamt positiv aus. Auch wenn die Idee eines Kleidungsstück mit Schweissstopp-Funktion nicht neu ist, ist die ISA-Umsetzung für ihn «eine der besseren». Der Mix aus Micromodal (45 Prozent), Baumwolle (45 Prozent) und Elasthan (10 Prozent) gibt ein angenehmes Tragegefühl. Auch die Flatlock-Nähte tragen ihren Teil zum guten Tragegefühl bei.

Grösse, Schnitt und Pflege

Das von uns getestete Herren-Shirt gibt es in fünf Grössen: von S bis XXL. Ich bringe 82 Kilogramm auf die Waage, verteilt auf 191 Zentimeter Körperlänge. Da passt L. Es ist lang genug, um nicht aus der Hose zu rutschen, fühlt sich aber an meinen eher dünnen Oberarmen sowie an Brust und Bauch etwas zu weit an. Es ist tatsächlich auch rund fünf Zentimeter breiter am Bund als mein Go-to-Unterhemd von ISA.

Patrick, bei 195 Zentimetern etwas über 100 Kilo schwer, hat Grösse XL getestet. Er trägt sonst keine Unterhemden, fühlte sich etwas zu eingeengt und würde im Zweifel eher zu Grösse XXL greifen. Das Foto zeigt aber, dass das XL ziemlich gut sitzt.

Nicht nur taugt Editor Patrick problemlos als Model – sein ISA-Shirt sitzt an ihm auch perfekt.
Nicht nur taugt Editor Patrick problemlos als Model – sein ISA-Shirt sitzt an ihm auch perfekt.
Quelle: Christian Walker

ISA gibt die Empfehlung, das Shirt bei 40 Grad zu waschen. Das ist bei normal verschmutzter Wäsche auch ausreichend. Auch bei dieser Temperatur werden Keime und Bakterien abgetötet – insbesondere, wenn du Hygienespüler zusätzlich zum Waschmittel verwendest.

Transparenzhinweis: Das Shirt von ISA habe ich kritisch und unabhängig getestet. Der Hersteller hat keinerlei Einfluss auf die Ergebnisse und den Inhalt des Tests. Das gilt übrigens für alle Testberichte, die du bei uns im Magazin liest. Solltest du hier gelandet sein, weil du auf eine «Werbung» für diesen Beitrag geklickt hast – ISA hat lediglich dafür bezahlt, dass du diesen Beitrag siehst.

Fazit

Das raschelnde Shirt behält den Schweiss

Das «Protect»-Shirt verhindert zuverlässig Schweissflecken im Bereich der Achseln. Die drei Stofflagen an kritischer Stelle saugen weg, was sonst sichtbar wird. Wenn du das Shirt trägst, musst du dich an ein leichtes Rascheln gewöhnen. Für dieses unfassbar wichtige Bewerbungsgespräch oder diese eine Familienfeier, bei der du im Mittelpunkt stehst, ist das ISA-Unterhemd eine sichere Wahl, wenn du Schweissflecken unbedingt verhindern willst.

Pro

  • verhindert effektiv Schweissflecken
  • flache Nähte
  • grosser Halsausschnitt
  • Micromodal-Stoff angenehm auf der Haut

Contra

  • relativ hoher Preis
  • höheres Gewicht als «normales» Shirt
  • Rascheln beim Tragen
Titelbild: Christian Walker

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Journalist seit 1997. Stationen in Franken, am Bodensee, in Obwalden und Nidwalden sowie in Zürich. Familienvater seit 2014. Experte für redaktionelle Organisation und Motivation. Thematische Schwerpunkte bei Nachhaltigkeit, Werkzeugen fürs Homeoffice, schönen Sachen im Haushalt, kreativen Spielzeugen und Sportartikeln. 


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