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Produkttest

Rainlegs auf dem Velo: guter Schutz bei leichtem Regen

Ich habe ein neues Kleidungsstück für mich entdeckt. Es sieht etwas seltsam aus. Aber auf dem Velo bleiben meine Oberschenkel trocken – meistens zumindest.

Den Weg ins Büro absolviere ich so oft es geht mit dem Velo. Selbst Regen hält mich selten davon ab, in den Sattel zu steigen. Eine gute Regenjacke habe ich bereits gefunden.

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Regnet es Bindfäden, habe ich zwar eine Vaude-Regenhose, die ich aber nur ungern trage. In ihr schwitze ich schnell. Beim An- und Ausziehen sind die Schuhe im Weg.

Rainlegs haben im Vergleich zu einer «richtigen» Regenhose den Vorteil, dass ich mir das Geschwitze und Gefummel mit den Schuhen erspare. Im Prinzip handelt es sich bei Rainlegs um eine Art Dreiviertelhose, allerdings nur mit Stoff vorne. Damit das trotzdem am Körper hält, gibt es einen Gürtel und Gummistrapse zum Befestigen (Nein, nicht solche Strapse). Erfunden und patentiert wurden die Rainlegs von der Smart Products Company aus den Niederlanden.

Anziehen und Handhabung

Das Anziehen der Rainlegs klappt am besten, wenn ich den Stoff, der die Oberschenkel und Knie vor Regen schützt, vorher zusammenrolle. Diese Art Rolle kommt an meine Taille, befestigt mit einem sogenannten Slick-Clip-Verschluss. Damit die Stoffrolle in Position bleibt, ziehe ich zwei Gummibänder von vorne nach hinten durch meinen Schritt und befestige sie ebenfalls mit einer Steckschnalle hinten. Ein bisschen ist das wie das Anziehen eines Klettergurtes.

Mit Gummibändern befestige ich die Hose an mir.
Mit Gummibändern befestige ich die Hose an mir.
Quelle: Christian Walker

Sitzt der dicke Rollgürtel, kann ich die Druckknöpfe lösen und den Stoff auf die Oberschenkel abrollen. Unterhalb der Knie befestige ich das Ende mit jeweils einem Gummiband und einer weiteren Steckschnalle.

Fürs Lesen der beiden Textabsätze hast du jetzt ungefähr zwei Minuten gebraucht. Viel länger dauert das Anlegen der Rainlegs mit etwas Übung tatsächlich auch nicht.

Theoretisch kann ich bei unsicherer Wetterlage meine Velotour mit eingerollten Rainlegs starten und sie erst bei Bedarf abrollen. Umgekehrt kann ich sie wieder zusammenrollen, sollte der Regen aufhören. Vorher empfiehlt es sich, den Regen kurz abzuschütteln.

Ready to roll! So bin ich gerüstet für eine Fahrt bei Regen.
Ready to roll! So bin ich gerüstet für eine Fahrt bei Regen.
Quelle: Christian Walker
Gerollt kann ich die Rainlegs leicht transportieren.
Gerollt kann ich die Rainlegs leicht transportieren.
Quelle: Martin Jungfer

Material und Verarbeitung

Die Rainlegs bestehen aus Polyurethan und Polyamid, der Hersteller spricht von Fallschirmstoff. Er ist wind- und regendicht und soll eine Wassersäule von 10 000 Millimeter aushalten.

Im Bereich der Knie ist der Stoff dicker, was bei einem Sturz etwas Schutz bietet und gut vor Auskühlung schützt. Das etwas erhöhte Gewicht hilft auch, wenn beim Anziehen etwas Wind geht. Trotzdem sind die Rainlegs leicht. In Grösse XL, die ich mit etwas über 1,90 Meter Körpergrösse gewählt habe, bringen sie 190 Gramm auf die Waage.

Das Polyamid ist mit einer reflektierenden Schicht ausgestattet, die dich bei schlechtem Wetter sowie Dämmerung und Dunkelheit sichtbar macht. Das ist in diesem Video gut zu sehen:

Wie gut die Rainlegs Regen ab- und meine Beine trocken halten, habe ich über viele Wochen getestet. Nieselregen und Niederschlagsmengen von zwei, drei Millimeter in der Stunde sind überhaupt kein Problem. Die Rainlegs lassen nichts durch.

Gleichzeitig ist maximale Belüftung gewährleistet. Weil die Beinrückseite offen bleibt, kann sich erst gar keine Feuchtigkeit stauen und Kondenswasser bilden. Du musst auch keine Sorgen haben, hinten nass zu werden. Beim Velofahren kommt der Regen so gut wie immer von vorne und die Oberschenkel sind deshalb am schnellsten nass.

Regnet es stärker und bin ich mehr als eine halbe Stunde unterwegs, kommen die Rainlegs an die Grenzen. Dann bilden sich auf dem Stoff kleine Pfützen, es kann dann auch etwas Wasser durchdrücken. Gravierender ist aber, dass Regen, der von den Rainlegs abläuft, sich einen Weg sucht. Und der führt über die Gummibänder direkt Richtung ungeschützter Oberschenkelrückseite und Kniekehlen.

Zu viel Regen zeigt den Rainlegs die Grenzen. Hier wäre wohl eine «richtige» Hose besser gewesen.
Zu viel Regen zeigt den Rainlegs die Grenzen. Hier wäre wohl eine «richtige» Hose besser gewesen.
Quelle: Martin Jungfer

Fazit

Günstig, praktisch und gut

Ich ärgere mich, dass ich die cleveren Rainlegs erst jetzt entdeckt habe. Viele fahrradbegeisterte Niederländer tragen solche Rainlegs wohl schon sehr lange, wird mir berichtet. Aus gutem Grund: Gerade für Berufspendler auf dem Velo sind sie perfekt. Sie bieten bei Bedarf schnell Schutz und können einfach an- und ausgezogen werden. Ich finde sie auch besser als Ponchos, die zwar besser schützen, dafür aber den Windwiderstand einer Schrankwand bescheren.

Pro

  • guter Sitz dank Gummibändern und Steckschnallen
  • kompakt und leicht, passt gut in den Rucksack
  • schnelles An- und Ausziehen
  • reflektierendes Material
  • schützt effektiv vor (leichtem) Regen und Wind

Contra

  • nicht für heftigen Regen und lange Touren geeignet

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Journalist seit 1997. Stationen in Franken, am Bodensee, in Obwalden und Nidwalden sowie in Zürich. Familienvater seit 2014. Experte für redaktionelle Organisation und Motivation. Thematische Schwerpunkte bei Nachhaltigkeit, Werkzeugen fürs Homeoffice, schönen Sachen im Haushalt, kreativen Spielzeugen und Sportartikeln. 


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