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Kritik

Filmkritik: «Uncharted» ist gar nicht mal so übel

Luca Fontana
16.2.2022

Es ist ein Projekt, das «nur» 14 Jahre lang in der Mache war: Der Film zur gleichnamigen Videospielreihe «Uncharted» will mit Tom Holland und Mark Wahlberg in den Hauptrollen überzeugen. Und tut es auch – zu meiner eigenen Überraschung.

So richtig zu hoffen wagte das keiner mehr. Nicht nach etlichen Verschiebungen und fünf ausgestiegenen Regisseuren. Aber was ewig währt, wird endlich gut. Bereits 2008, ein Jahr nach Erscheinen des ersten Spiels über den schatzsuchenden Ganoven, plante die Spieleschmiede Naughty Dog mit Sony zusammen eine Kinoadaption. 14 Jahre später ist aus dem Projekt, das inzwischen als unverfilmbar galt, Wirklichkeit geworden:

Uncharted erblickt das Licht der Leinwand – und ist nicht mal so schlecht geworden, wie ich befürchtet hatte. Ganz im Gegenteil.

Darum geht’s in Uncharted

Jahre später ist Nate (Tom Holland) Barkeeper in New York – und dazu auch ein ausgesprochen talentierter Langfinger. Zumindest, bis ihm ein noch talentierterer Langfinger begegnet: Victor «Sully» Sullivan (Mark Wahlberg). Der will ihn nicht nur für seinen nächsten grossen Coup anheuern, sondern scheint erstaunlich viel über Nates Vergangenheit zu wissen. Und Bruder. Woher? Ein Mysterium. Eines aber, dem Nate nicht widerstehen kann.

Das Abenteuer beginnt.

Die Emanzipation eines Films

Ein Erfolgskonzept, das drei Fortsetzungen und etliche Remasters und Spin-Offs hervorgebrachte.

Dass genau dieses Konzept – von der Leinwand auf die Spielkonsole – zurück auf die Leinwand übersetzt wird, hat was von der «Ironie des Schicksals». Und, wie immer, stellt sich als Erstes die Existenzfrage: Wenn das Spiel schon so cineastisch ist, wozu brauchen wir dann noch einen Film?

Wie sowas auf dich als Zuschauerin oder Zuschauer wirkt, hängt stark von deinem Betrachtungswinkel ab. Oder deiner Erwartungshaltung. Was für die einen eine frische Neuinterpretation ist, ist für die anderen bloss billige Imitation. Ich selber zähle mich zum ersten Lager. Auch, weil die Filmschaffenden viel Respekt und Liebe vor dem Quellmaterial haben. Das sieht man immer wieder in den zahlreich versteckten Easter Eggs, die jenen auffallen, die gut hingucken.

Ein Adventure-Action-Film, wie er im Buche steht

Tatsächlich ist Uncharted dann am besten, wenn Nate und Sully sich wie in den Spielen durch Höhlen, Gruften und antike Kirchen pflügen, während sie genau dieselben, kleinen Rätsel lösen, die schon in den Spielen Tür für Tür, Grab für Grab und Tor für Tor geöffnet haben.

Es sind genau diese Momente, die den Film für mich tragen. Die mich auch mal vergessen lassen, dass Uncharted kein neues Film-Franchise, sondern eine Spielverfilmung ist. Dass das Abenteuerfilm-Rad dabei nicht neu erfunden worden ist, stört mich nicht. Auch wenn Uncharted nur seichte Unterhaltung ist, die schnell wieder vergessen wird – Unterhaltung ist es allemal.

Fazit: Vergiss am besten, dass das Spiel existiert

Egal, ob du die Neuinterpretation der Figuren magst oder nicht: Sich bei Uncharted zu langweilen, ist schwierig. Gerade im aktuellen cineastischen Superhelden-Überangebot fühlt sich ein Film, der mal wieder das Genre der Action Adventures bedient, wie eine frische Brise an. Vielleicht noch ein Grund, warum ich Uncharted so wohlwollend gegenüberstehe.

Nichts daran ist innovativ. Aber alles daran macht Spass. Je schneller du es schaffst, beim Gucken die Vergleiche mit der Spielvorlage abzustellen, desto schneller wirst du feststellen, dass Uncharted im Herzen ein womöglich etwas oberflächlicher, vergesslicher, aber umso vergnüglicherer Abenteuerfilm ist. «Keep'em coming», sagt Sully an einem Punkt im Film.

Dem schliesse ich mich an. Vor allem bei so einer After-Credit-Szene.


Zu sehen ist «Uncharted» ab dem 17. Februar im Kino. Laufzeit: 116 Minuten.

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Ich schreibe über Technik, als wäre sie Kino, und über Filme, als wären sie Realität. Zwischen Bits und Blockbustern suche ich die Geschichten, die Emotionen wecken, nicht nur Klicks. Und ja – manchmal höre ich Filmmusik lauter, als mir guttut.


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