Stephan Lamprecht
Ratgeber

Glatt von der Achsel bis zum Südpol: So geht männliche Körperhaarentfernung

Wenn du nicht nur die Haare auf und am Kopf loswerden willst, bist du hier richtig. Es geht um die Rasur von Achsel, Brust, Bauch und den darunter liegenden Zonen.

Ich trimme meine Haare nicht nur im Gesicht und auf dem Kopf, sondern bekämpfe den Wildwuchs auch an weiteren Stellen. Ja, auch dort. Aber eben nicht nur dort. Und mit diesem kleinen Leitfaden kommst du unbeschadet aus der Nummer heraus. Vertrau mir, ich mache das seit über 40 Jahren und weiß, wovon ich rede.

Mein Kollege Lorenz hat die Schwarmintelligenz bemüht und fasst Tipps und Tricks der Community zur nassen Bartrasur in einem Beitrag zusammen.

  • Produkttest

    Die wichtigsten Tipps zur Nassrasur aus der Community

    von Lorenz Keller

So, und nun geht es direkt eine Etage tiefer.

Die Achsel muss kein Schweißtempel sein

Schon im antiken Rom und Griechenland galt eine glatte Achsel als Zeichen für Reinlichkeit. Die Vorstellung, dass «echte Männer» an dieser Stelle behaart sein müssen, ist ein Konstrukt der Neuzeit – und des Trash-TVs. Vielleicht erinnerst du dich noch daran, dass in den 1980ern ein ganzkörperbehaarter David Hasselhoff nicht nur heldenhaft die Welt rettete, sondern auch diverse Blondinen vor dem Ertrinken? You got it.

Dabei liegen die Vorteile einer haarlosen Achselhöhle auf der Hand (oder unter dem Arm):

  • Es können sich weniger Bakterien ansiedeln, der Schweißgeruch ist geringer.
  • Dein Deo wirkt besser.
  • Bei ärmellosen Shirts blitzen keine Achselhaare hervor.
  • Im Sommer hast du ein frisches Gefühl, wenn ein kleines Lüftchen weht.

Das Rasieren der Achsel ist übrigens an sich nicht schädlich. Hautirritationen, kleine Schnitte oder eingewachsene Haare sind die Folge einer falschen Technik.

Die Dos und Don’ts der Achselrasur

Bevor du jetzt enthusiastisch zu Schaum und Klinge greifst, solltest du ein paar Dinge wissen. Denn eine glatte Achsel erfordert Pflege und etwas Aufwand.

  • Vermeide stumpfe Klingen: Du musst sonst häufiger über die gleichen Stellen fahren. Am Ende führt das zu Rötungen und Irritationen. Dann sieht es zwar glatt aus, aber dafür hast du rote Pusteln unter der Achsel.
  • Nutze regelmäßig ein Peeling. Zweimal die Woche genügt. Damit entfernst du abgestorbene Hautzellen, die die Haarfollikel blockieren können. Ich habe mir eine Weile mal die Arbeit gespart und wurde dafür mit eingewachsenen Haaren «belohnt». Glaub mir, das will niemand. Autsch.
  • Und ganz wichtig: Sobald es juckt, musst du nachrasieren. Sonst hast du bald ein Stoppelfeld und … schön ist anders. Kurzum: Plane etwas Extrazeit für die Körperpflege ein, sonst ist der Wildwuchs schnell zurück.

Die perfekte Achselrasur – so geht’s

Ich habe viel ausprobiert, bin aber immer wieder zum klassischen Nassrasierer mit mehreren Klingen zurückgekehrt. Mit etwas Übung geht die Rasur damit schnell und ist gründlich.

Ob oben oder unten: reichlich Rasierschaum ist wichtig.
Ob oben oder unten: reichlich Rasierschaum ist wichtig.
  1. Bereite deine Haut vor. Eine warme Dusche öffnet die Poren. Ich nehme mir dafür ein paar Minuten Zeit, damit die Haut und Haare weicher werden. Ist bisschen wie Meditation, nur mit Wasser und fehlendem «Ommmm».
  2. Verwende Rasierschaum oder -gel, damit der Rasierer besser über die Haut gleitet. Das vermeidet Rasierpickel.
  3. Spanne die Haut, indem du den Arm hinter den Kopf nimmst.
  4. Rasiere in verschiedene Richtungen – Achselhaare wachsen wild durcheinander. Übe aber mit der Klinge keinen starken Druck aus. Sanftes Gleiten über den Schaum ist angesagt.
  5. Kühle die Haut zunächst mit kaltem Wasser. Das schließt die Poren wieder. Tupfe die Haut trocken und trage eine beruhigende und alkoholfreie Lotion auf. Alkoholhaltige Produkte brennen erfahrungsgemäß unbeschreiblich fies.
Ohne viel Druck beginnst du mit der Rasur der Achsel in Haarwuchsrichtung.
Ohne viel Druck beginnst du mit der Rasur der Achsel in Haarwuchsrichtung.

Direkt nach der Rasur verzichtest du am besten erst einmal auf Deo. Oder nimm zumindest eines ohne Alkohol. Deine Achseln werden es dir danken.

Meine aktuelle Lieblingskombi aus Rasierer und Aftershave sind diese zwei:

NIVEA MEN Sensitive Cool (Aftershave Balsam, 100 ml)
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Die Brustbehaarung: Tschüss, Urwald!

Wenn du die Brust schön glatt haben möchtest, dann gehst du exakt wie bei der Achsel vor: Haare aufweichen, Rasiergel auftragen und dann kreuz und quer rasieren. Danach: eincremen. Am besten auch mit einer sanften, alkoholfreien Lotion.

Sollte der Urwald zu dicht sein, rate ich dir vorab zu einem Trimmer. Vor dem vollständigen Rasieren kürzt du damit die Haare. Dann geht die Rasur schneller und wird auch gleichmäßiger. Außerdem kannst du dich mit einem Trimmer langsam an deinen Lieblingslook vortasten, indem du zuerst mit längeren Einstellungen beginnst.

Bei uns im Shop findest du eine große Auswahl an passenden Geräten. Das von mir genutzte Gerät ist leider nicht darunter. Den Trimmer von Panasonic habe ich vor Jahren mal im Fachhandel für Salonbedarf gekauft.

Kleiner Tipp, damit der Trimmer länger hält: In der Packung befindet sich immer eine kleine Flasche Öl. Bevor du loslegst, gibst du davon einen Tropfen auf die Klinge. Und anschließend mit der Bürste die kleinen Haare entfernen. Wirkt alles lästig, bewirkt aber Wunder.

Im Sommer mag ich eine glatt rasierte Brust. Sie würde meine definierten Brustmuskeln betonen. Sofern ich denn welche hätte. Im Ernst: Die Vorteile der fehlenden Haare sind die gleichen wie bei der Achsel. Und Sonnencreme lässt sich auch leichter verteilen.

Ab zum Südpol: die Rasur der «Bikini-Zone»

Jetzt wird's heikel – im wahrsten Sinne des Wortes. Bei der Rasur im Intimbereich ist Vorsicht geboten. Denn sonst enden deine ersten Versuche in kleinen Dramen.

Vielleicht erst mal zur Werkzeugwahl. Für den Anfang ist ein Elektrotrimmer völlig ausreichend. Die Handhabung ist sicherer als mit der Klinge und du erreichst damit relativ problemlos einen gepflegten Look. Insbesondere dann, wenn du das Unterholz nicht vollständig roden willst.

Aktuell ist dieser Rasierer das Werkzeug meiner Wahl. Mutige greifen zu einem Rasierhobel.
Aktuell ist dieser Rasierer das Werkzeug meiner Wahl. Mutige greifen zu einem Rasierhobel.

Möchtest du es doch lieber so richtig glatt, dann wird es aufwendiger. Zuerst bereitest du die Haut vor wie bei der Achselrasur. Die längeren Haare entfernst du dann mit dem Trimmer oder der Schere. Ein Frontalangriff mit der Klinge ist nicht zu empfehlen, weil Schamhaare recht borstig sein können, sodass der Nassrasierer sich verheddern würde.

So, und wie wird denn nun korrekt rasiert?

  1. Nimm reichlich Rasiercreme oder Schaum. Und am besten ein Produkt für sensible Haut. Es macht aus meiner Erfahrung schon einen Unterschied, ob du zum Sonderangebot beim Discounter greifst oder etwas mehr Geld ausgibst. Aktuell nutze ich diese Creme:
  1. Ziehe die Haut behutsam straff und rasiere mit kurzen Zügen. Und sei nicht hektisch dabei. Rasiere mit der Wuchsrichtung der Haare. Erfahrungsgemäß macht das Rasieren gegen den Strich untenrum eher unschöne Rasierpickel.
  2. Wenn es an die «Kronjuwelen» geht, ist noch einmal mehr Vorsicht geboten. Selbst kleine Schnitte können richtig schmerzhaft sein. Nimm eine Hand zum Straffen und eine zum Rasieren.
  3. Danach die Reste von Creme und Schaum abwaschen. Auch hier kann kaltes Wasser die Haut beruhigen. Einen ähnlich guten Effekt erzielst du, wenn du das im nächsten Schritt benötigte Produkt im Kühlschrank aufbewahrst.
  4. Wenn du nicht möchtest, dass die Nachbarn deine Schmerzensschreie hören, verwendest du für die Nachsorge eine parfüm- und alkoholfreie Lotion. Produkte mit Aloe vera sind hier eine echt gute Wahl. Nach dem prüfenden Blick in den Spiegel ziehst du am besten lockere Unterwäsche aus Baumwolle an, um Reibung und damit weitere Hautreizungen zu vermeiden. Apropos: In den ersten Tagen nach einer Rasur kann die Haut jucken. Ein Zeichen dafür, dass die Haare nachwachsen. Mit regelmäßiger Rasur gewöhnt sich die Haut aber daran.

Und falls du jetzt denkst: «Wow, das klingt ja alles super aufwendig» – mit der entsprechenden Übung wirst du die Ommmm-Phasen verkürzen und auch zügiger rasieren.

Wie hältst du es denn mit der Körperhaarpflege? Hast du Pflegetipps? Ich bin gespannt auf deine Kommentare!

Titelbild: Stephan Lamprecht

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Hamburger, Leseratte, Eishockey-Fan. Papa und Grosspapa. Bastelt ständig an seinem Smarthome herum. Interessiert an DIY, Outdoor, Mode und Kosmetik.

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