
Ratgeber
Microsoft-Office-Vergleich: 365 vs. 2019 vs. Online
von Philipp Rüegg
Microsoft Office ist schön und gut, doch es gibt Alternativen. Diese kosten nichts, benötigen wenig Umgewöhnungszeit, sind offline nutzbar und ermöglichen ein gewohnt produktives Arbeiten.
Selbst von Microsoft gibt es ein Gratis-Office. Jedoch ist «Microsoft Office Online», wie es der Name sagt, nur webbasiert, mit entsprechendem Account und in abgespecktem Umfang nutzbar. Will heissen; Word, Excel, PowerPoint, OneNote und Outlook. So ähnlich sieht es auch bei Google Docs, Sheets, Slides und Forms aus. Was aber, wenn du nach einer Office-Alternative suchst, die klassisch offline nutzbar ist?
Gerne gebe ich dir einen Überblick zu drei Alternativen. Diese sind auf «Freie Software» beschränkt, weshalb proprietäre Lösungen wie beispielsweise «Apple iWork», «WordPerfect Office», «WPS Office» oder «SoftMaker Office» hier nicht im Detail aufgeführt werden. Selbstverständlich verrate ich dir am Schluss auch, welche Software ich privat verwende und weshalb.
Apache OpenOffice gibt es seit 2002. Bis 2010 war es der Platzhirsch unter den freien Office-Lösungen (ehemals OpenOffice.org). Es ist quelloffen, gratis und für beinahe alle Betriebssysteme verfügbar. Dieses Office-Paket entstand aus den Quelltexten von StarOffice und wurde vor allem durch Sun Microsystems (gehört zu Oracle) entwickelt.
Enthaltene Anwendungen:
Textverarbeitung (Writer), Tabellenkalkulation (Calc), Präsentationen (Impress), Datenbank (Base), Formeleditor (Math), Grafik (Draw)
Unterstützte Betriebssysteme:
Windows, macOS, Linux und weitere
Lizenz und Download
Apache-Lizenz Version 2 (Freie Software)
Hier geht's zum Download.
Die Community «KDE» setzt sich seit 1996 für die Entwicklung freier Software ein. Unter anderem hat KDE die Calligra Suite entwickelt, bei welcher es sich um ein freies Office- und Grafik-Paket handelt. Die Suite ist aus dem ehemaligen KOffice entsprungen und verwendet OpenDocument-Formate.
Enthaltene Anwendungen:
Textverarbeitung (Words), Tabellenkalkulation (Sheets), Präsentationen (Stage), Datenbank (Kexi), Projektverwaltung (Plan), Digitales Malen (Krita), Vektorgrafiken (Karbon), Flussdiagramme (Flow)
Unterstützte Betriebssysteme:
Primär Linux (best unterstütztes System), FreeBSD und mit etwas Installations-Aufwand auch macOS
Lizenz und Download
LGPL, GPL (Freie Software)
Hier geht's zum Download.
Bei LibreOffice handelt es sich um eine Abspaltung von OpenOffice. Es entstand durch die Unzufriedenheit vieler ehemaliger OpenOffice-Entwickler, welche sich im September 2010 von Oracle abwendeten und «The Document Foundation» gründeten. Mittlerweile hat LibreOffice, unter anderem dank regelmässigeren Updates, eine grössere Userschaft als Apache OpenOffice.
Enthaltene Anwendungen:
Textverarbeitung (Writer), Tabellenkalkulation (Calc), Präsentationen (Impress), Datenbank (Base), Formeleditor (Math), Grafik (Draw)
Unterstützte Betriebssysteme:
Windows, macOS, Linux
Lizenz und Download
MPL, LGPL v3+ und GPL v3+ (Freie Software)
Hier geht's zum Download.
Bist du Linux-User, empfiehlt es sich, einen Blick auf die Calligra Suite zu werfen. Diese bietet das grösste Programmpaket der drei vorgestellten Office Suites. Du kannst übrigens mit Calligra auch Dokumente von MS Office importieren (sowohl .doc wie auch .docx), doch abspeichern geht lediglich in OpenDocument-Formaten. Diese sind aber problemlos auch mit Anwendungen von MS Office und anderen Office Suites lesbar.
Volle Unterstützung zu MS-Formaten bieten OpenOffice und LibreOffice. Vom Programm-Umfang her sind sie gleichauf, doch erscheinen für OpenOffice im Vergleich zu LibreOffice weniger häufig Updates mit umfangreichen Neuerungen oder Anpassungen. OpenOffice erhält primär Sicherheitsupdates sowie Bugfixes. Im Gegensatz dazu geniesst LibreOffice einen grossen Support dank den Entwicklern von The Document Foundation. Persönlich nutze ich aus diesem Grund seit einiger Zeit LibreOffice. Ich bin damit sehr zufrieden, und vermisse bisher keine Funktionen von MS Office.
Der tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.