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Hintergrund

Kinder, geht schlafen! Warum jede Minute zählt

Dass Eltern den Kampf um die richtige Bettzeit nicht zu früh aufgeben sollten, zeigt eine aktuelle Studie: Schon ein paar Minuten mehr Schlaf können für Kinder und Jugendliche viel bewirken.

«Geht schlafen!» Diese Aufforderung nehmen meine Kinder zunehmend achselzuckend zur Kenntnis. Die erste Reaktion auf meine Forderung ist nur ein müdes Lächeln. Nach der dritten Erinnerung geht’s dann mal Zähne putzen und bis endgültig Ruhe einkehrt, tickt der Zeiger noch eine ganze Weile weiter. Wenn ich schon längst durch bin, haben die Kinder oft noch Energie – die ihnen am nächsten Morgen fehlen könnte.

Dabei werden MRI-Scans gemacht und kognitive Tests wie Lesen, Problemlösen oder Konzentrationsaufgaben durchgeführt. Um den Schlaf der 11- und 12-jährigen Probandinnen und Probanden zu messen, wurden sie mit Fitbit-Armbändern ausgestattet.

Die erste Erkenntnis: Nicht nur bei uns wird zu wenig geschlafen. Junge Amis sind sehr lange wach. Die empfohlenen acht bis zehn Stunden Schlaf pro Nacht erreichen die Jugendlichen im Durchschnitt bei weitem nicht.

Wenig, weniger am wenigsten

Insgesamt teilen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Probanden in drei Gruppen ein. Eine Gruppe schläft zu wenig, die nächste noch weniger und die dritte viel zu wenig. Das Ergebnis:

  • 39 Prozent kommen im Durchschnitt auf 7 Stunden und 10 Minuten pro Nacht. Sie gehen spät zu Bett, wachen früh wieder auf und haben nachts einen höheren Puls.
  • 24 Prozent kommen im Schnitt auf 7 Stunden und 21 Minuten und weisen insgesamt unauffällige Schlafmerkmale auf.
  • Die übrigen 37 Prozent schlafen im Mittel 7 Stunden und 25 Minuten, sie gehen tendenziell früher zu Bett und haben nachts einen niedrigeren Puls.

Was sofort auffällt: Die Unterschiede zwischen den Gruppen sind klein. Im Schnitt liegen nur 15 Minuten zwischen den Lang- und Kurzschläfern. Das ist gerade mal ein kleiner Familienstreit über die richtige Schlafenszeit.

Mehr Gehirnvolumen, bessere Tests

Die Gruppe mit dem längsten Schlaf hat den anderen in der Entwicklung etwas voraus. Die Jugendlichen hatten das grösste Hirnvolumen und schnitten bei den Tests am besten ab. Die mittlere Gruppe folgte, die Kurzschläferinnen und -schläfer kamen auf die schwächsten Ergebnisse.

Diese Erkenntnisse liessen sich auch auf andere Altersgruppen übertragen. Ob bei den Neun- oder Vierzehnjährigen – immer zeigten sich bei den verschiedenen Schlaftypen die entsprechenden Eigenschaften. Trotz erstaunlich geringer Unterschiede, was die Nachtruhe angeht.

Mädchen schlafen etwas länger

Was es ebenfalls gibt, ist eine Reihe von Verdächtigen, deren Einfluss auf den Schlaf der Jugendlichen weiter untersucht werden soll. Zum Beispiel TV, Videogames und Handys. Stichwort: Bildschirmzeit, vor allem am Abend. Smartphones hin oder her – dass die Kinder im Teenageralter weniger schlafen, ist normal. Die innere Uhr stellt sich um und tickt nicht bei allen gleich.

Tendenziell nimmt die Schlafdauer pro Nacht in der Lebensphase von 9 bis 18 Jahren jährlich um 14 Minuten ab, wie eine Meta-Analyse von Daten aus 20 Ländern zeigt. Mädchen liegen im Schnitt elf Minuten länger im Bett als Jungs. Am Wochenende, wenn Versäumtes nachgeholt wird, sind es sogar 29 Minuten.

In diesem Punkt konnten auch die Forschenden aus Cambridge und Shanghai anhand der Daten der ABCD-Studie keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen feststellen. Warum das trotz besserer kognitiver Leistungen der Ausgeschlafenen so ist, bleibt vorerst ein Geheimnis – und lässt Eltern von Kurzschläferinnen und Kurzschläfern zumindest in diesem Punkt aufatmen. Vielleicht lernen ihre Kinder am Abend einfach nur zu lange.

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Einfacher Schreiber, zweifacher Papi. Ist gerne in Bewegung, hangelt sich durch den Familienalltag, jongliert mit mehreren Bällen und lässt ab und zu etwas fallen. Einen Ball. Oder eine Bemerkung. Oder beides.


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