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Produkttest

Kleiner Missgriff: Asus Rog Falchion im Test

Kevin Hofer
30.9.2021

Mit der Falchion liefert Asus Rog eine Tastatur im kleinen Formfaktor. Die punktet mit Wireless-Funktion und dem innovativen Touch Panel. Leider vermag das Keyboard ansonsten nicht zu überzeugen.

Asus mag’s martialisch. Das zeigt sich am Namen der Tastatur: Falchion ist eine einschneidige Hiebwaffe. Nachdem Kollege Martin kürzlich mit der Claymore II einen Zweihänder getestet hat, tue ich es ihm mit dem kompakteren Falchion gleich.

65 Prozent?

Die Falchion ist Asus’ erster Versuch im 65-Prozent-Formfaktor. Bei diesen kleinen Tastaturen fehlen der Nummernblock und die F-Tasten. Die Navigationstasten sind reduziert, die Pfeiltasten bleiben erhalten. Ich mag den Formfaktor sehr. Im DIY-Bereich ist er seit längerem Gang und Gäbe und ich ziehe meine Erfahrungen daraus. Ich bin deshalb auch extra streng mit der Falchion, zumal sie mit knapp 190 Franken (Stand: 21.9.2021) nicht günstig ist.

Immer mehr namhafte Hersteller veröffentlichen kleine Tastaturen. Um die Falchion aus der Masse zu heben, spendiert ihr Asus eine 2,4-GHz-Wireless-Verbindung und ein seitliches Touch Panel.

Gamer Ästhetik und unnützer Kunststoff

Asus Republic-of-Gamers-Produkte – kurz: Rog – zeichnen sich durch ihr unverkennbares Äussere aus. Das zeigt sich auch bei der Falchion. Ein «Republic of Gamers»-Schriftzug ziert die Vorderseite der Leertaste. Statt «Esc» steht das Rog-Logo auf der Taste oben links. Die Font zieht die Design-Sprache weiter. Auf der Rückseite ist erneut das Logo zu finden und auf der gegenüberliegenden Seite des Logos sind diagonale Rillen im Gehäuse.

Eine ähnliche Designsprache wie die Rückseite greift der mitgelieferte Staubschutz/Gehäuseschutz auf. Dieser lässt sich auf die Tastatur legen und fungiert so als Staubschutz. Zum Transport eignet er sich jedoch nicht, da er nicht auf der Tastatur einrastet; er fällt leicht wieder ab. Andererseits kannst du die Falchion in den Gehäuseschutz legen, er hat Aussparungen für das Touch Panel und die Anschlüsse.

Die Ränder der Tastatur sind sehr dünn und alle 68 Tasten liegen eng beieinander. Das wirkt etwas zusammengequetscht. Auch beim schmalen Formfaktor bevorzuge ich Layouts mit Zwischenräumen. So wie beispielsweise bei meiner KBD67 Lite. Die ist nur minimal grösser als die Falchion.

Durch das zusammengequetschte Layout erhöht sich das Risiko von versehentlichen Tastenbetätigungen. Hinzu kommt, dass die Keycaps nicht den Standard-Grössen entsprechen. Willst du sie tauschen, dürfte es beinahe unmöglich sein, entsprechende Tastenkappen zu finden. Vor allem die kurze Leer- und die schmale Enter-Taste scheinen mir einzigartig.

Touch Panel und Wireless

Die LED-Leiste gleich oberhalb des Panels zeigt dir den Akkustand an. Du kannst sie aber auch so konfigurieren, dass sie gleich leuchtet wie die RGBs der Switches. Oberhalb und unterhalb der Leiste befinden sich weitere LEDs, die anzeigen, ob Windows Lock oder Caps Lock aktiv sind.

Hinten in der Mitte ist der Anschluss für das geflochtene, mitgelieferte USB-C-Kabel. Links und rechts davon befinden sich der An/Aus-Schalter und eine Garage für den 2,4-GHz-Dongle.

Apropos Dongle: Bei mir hat die drahtlose Verbindung immer einwandfrei funktioniert. Auch wenn ich andere Geräte wie Headset mit 2,4-GHz-Dongle verbunden hatte. Der Akku der Falchion soll gemäss Asus ohne RGB bis zu 450 Stunden halten. In den zwei Wochen, in denen ich die Tastatur in Betrieb hatte, habe ich den Akku jedenfalls auch mit RGB nicht aufgebraucht. In der Software Armoury Crate lassen sich auch Energiesparoptionen festlegen.

Wieso immer Cherry?

Auch die Stabilisatoren, also die Dinger, welche die langen Tasten wie die Leertaste stabilisieren, überzeugen mich nicht. Asus setzt bei der Falchion auf sogenannte Costar-Stabilisatoren. Wenn du die Keycaps entfernst, bleibt meist ein Teil des Stabilisators in der Kappe stecken. Die Taste dann wieder zusammenzusetzen ist mühsam. Und dann klappern die Dinger beim Tippen auch noch ordentlich.

Sowieso klingt die Tastatur so, wie ich es von einem namhaften Hersteller erwarte: nicht gut. Wieso ich das erwarte? Weil ich bisher noch keine gut klingende Tastatur eines grossen Herstellers getestet habe. Auch die Falchion klappert und scheppert. Das liegt auch daran, dass Asus keinerlei Dämmungsmaterial verwendet.

Armoury Crate

In der Software «Armoury Crate» – zu Deutsch: Waffenkammer-Kiste – konfigurierst du deine Tastatur. Nebst dem Touch Panel und der Energieverwaltung lässt dich die Software auch die Beleuchtung und Tastenfunktionen ändern sowie die Firmware updaten.

Bei der Beleuchtung stehen zehn programmierte Presets zur Verfügung, die du anpassen kannst. Willst du deine Beleuchtung vollständig selbst einstellen, musst du das über die zusätzliche Software Aura Creator. Die Tasten kannst du zwar neu belegen, aber nicht vollständig frei. Armoury Crate gibt dir vor, wie du die Tasten belegen kannst. Schade ist zudem, dass sich die Fn-Taste überhaupt nicht neu konfigurieren lässt.

Fazit: Das geht besser

Ich liebe 65-Prozent-Tastaturen. Die Falchion müsste bei mir eigentlich punkten. Die Umsetzung des Formfaktors überzeugt mich jedoch gar nicht. Die Tastatur wirkt zusammengestaucht und verwendet deshalb unübliche Keycap-Grössen. Sie lassen sich also nicht tauschen. Da die Keycaps eher schlecht als recht sind, ist für mich die Tastatur schon nur deshalb ein No-Go.

Das zieht sich bei der Switch-Auswahl und den Stabilisatoren weiter. Ich will endlich mehr Auswahl als nur Cherry-MX-Taster. Vor allem aber will ich brauchbare Stabilisatoren, die nicht klingen, als ob die Tastatur demnächst in ihre Einzelteile zerfällt. Die Tastatur hört sich nämlich wie die meisten Fertigtastaturen furchtbar an. Ich kann nicht lange darauf tippen, ohne dass mich der Klang stört.

Inkonsequent ist der Staubschutz/Gehäuseschutz. Ich weiss nicht, wozu das Teil gut sein soll. Es rastet nicht ein und eignet sich deshalb nicht als Transportschutz. Einen Staubschutz verwende ich eigentlich nie.

Gibt es denn auch Gutes? Ja, die Wirelessfunktion hat bei mir super funktioniert und die Akkulaufzeit von bis zu 450 Stunden sucht seinesgleichen. Das Touch Panel ist innovativ, auch wenn ich so etwas nicht brauche.

Für knapp 190 Franken ist mir die Falchion zu teuer. Die Umsetzung und Verarbeitungsqualität überzeugen mich nicht.

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Technologie und Gesellschaft faszinieren mich. Die beiden zu kombinieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, ist meine Leidenschaft.


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