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Hintergrund

Krafttraining: Muskeln zählen keine Wiederholungen

Hat dich beim Krafttraining schon einmal etwas abgelenkt, ein abschweifender Gedanke und du weisst nicht mehr, bei welcher Wiederholung du gerade bist? Praktisch wär’s, du könntest einfach deine Muskulatur fragen. Die zählt aber nicht mit.

Die Muskulatur besitzt keinen internen Zählmechanismus und zählt daher auch keine Wiederholungen. Sie entwickelte sich als Speicher- und Krafterzeugungsorgan, das uns mit unserer Umwelt interagieren lässt.

Muskelphysiologie

Zwei Mechanismen

Jetzt der Grösse nach

Die motorischen Einheiten werden der Grösse nach rekrutiert, je mehr Muskelkraft benötigt wird [5,6]. Das bedeutet, dass zuerst motorische Einheiten des Typs S, gefolgt von Einheiten des Typs FR und anschliessend des Typs FF additiv rekrutiert werden, um eine maximale willkürliche Spitzenkraft zu erzeugen (siehe Grafik).

Ermüdung

Sind alle motorischen Einheiten rekrutiert worden, kannst du die Hanteln noch so lange bewegen, solange das interne, muskuläre Drehmoment grösser ist als das externe. Daraus folgt, dass du nicht nur mit einer hohen Trainingslast alle motorischen Einheiten rekrutieren kannst. Du erreichst eine komplette Rekrutierung auch über geringe Trainingslasten, unter der Voraussetzung, dass du bis zum Muskelversagen trainierst.

Von den Wiederholungen zur Erschöpfung

Anhand zweier Studien wird ersichtlich, welche Bedeutung der Faktor Wiederholungen für das Krafttraining hat. Einmal steht der Faktor im Zusammenhang mit der Intensität und einmal mit der Spannungsdauer:

Wiederholungen und Intensität

  • Gruppe 20 % 1-RM 3 x 27 Repetitionen
  • Gruppe 40 % 1-RM 3 x 14 Repetitionen
  • Gruppe 60 % 1-RM 3 x 9 Repetitionen
  • Gruppe 75 % 1-RM 3 x 8 Repetitionen
  • Gruppe 90 % 1-RM 6 x 3 Repetitionen

20 % 1-RM x 3 x 27= 16.2
90 % 1-RM x 6 x 3 = 16.2

Wiederholungen und Spannungsdauer

Die Forscher rund um Burd et al. [8] gingen der Frage nach, welchen Einfluss die Spannungsdauer pro Wiederholung auf den Proteinaufbau hat. Hierzu trainierten junge Männer jeweils ein Bein mit einer Kniestreckübung (engl. leg extension) mit 30 % des 1-RMs bis zum Muskelversagen. Dazu absolvierten sie jeweils 3 Sätze mit 2 Minuten Pause dazwischen. Zudem gaben die Forscher die Zeit für eine Wiederholung vor.

Fazit: Deine Muskeln zählen keine Wiederholungen

Was können wir von diesen zwei Studien mitnehmen? Wie bereits ausführlich beschrieben, wird das Muskelwachstum bereits durch 60 % des 1-RM angeregt und eine Steigerung der Intensität bringt keinen zusätzlichen Effekt. Diesbezüglich sehen wir auch, dass beim verwendeten Studiendesign die mechanische Arbeit gleich war, jedoch die Anzahl der Wiederholungen variierte.

Das Konzept, eine Anzahl an Wiederholungen vorzugeben, hat eigentlich dieselbe Absicht, schlägt aber in verschiedenen Szenarien fehl.

References

Bilder: Shutterstock

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Molekular- und Muskelbiologe. Forscher an der ETH Zürich. Kraftsportler.


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