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Produkttest

Lost Ark im Test: So gut kann ein Free2Play-MMORPG sein

PC Games
9.2.2022

Lost Ark ist ein ziemlich interessanter Fall. Schließlich erhalten wir zum Release bei uns im Westen gleichzeitig noch knapp vier Jahre an Inhalte, die mit der Zeit für Smilegates MMORPG veröffentlicht wurden. Ob sich der Titel auf westlichen Markt behaupten kann, klären wir hier im Test.


Dies ist ein Artikel unseres Content-Partners «PC Games». Hier findest du den Original-Artikel von Autor Daniel Link.


Auf der Suche nach der Arche

Die Handlung von Lost Ark ist zum größten Teil ganz nett. Hier erwartet uns keine epische Geschichte, die sich über ein gesamtes Jahrzehnt erstreckt, wie in Final Fantasy 14, doch zumindest ist sie ansprechend genug, um nicht langweilig zu werden. Im Verlauf der Handlung stürmen wir beispielsweise eine Festung, um einen tyrannischen Regenten zu stürzen, und halten mit der Unterstützung unserer Verbündeten ein Heer von Dämonen auf.

Wir sind in jeder Situation natürlich der einzige Grund, wieso ein Unterfangen überhaupt gelingt, doch bei so einer Geschichte ist das natürlich zu erwarten. Schließlich sind wir der legendäre Held, der jedoch von jedem dahergelaufenen NPC Aufgaben aufgedrückt bekommt. Natürlich muss ein MMORPG wie Lost Ark ein paar Quests haben, doch entsteht hierdurch eine Art narrative Dissonanz, die sicherlich nicht jedem Spieler gefällt.

Grafische Höhen

Lost Ark ist ein ziemlich hübsches Spiel, was durch die Unterstützung von DirectX 11 direkt zum Release nur noch mehr zur Geltung kommt. Vor allem die späteren Gebiete sehen wunderschön aus, was das Erkunden Arkesias nur noch spaßiger macht. Das Ganze wird zusätzlich noch von einem grandiosen Soundtrack untermalt, der zu jeder Zeit die passende Stimmung vermittelt.

Auch hatte ich selten so viel Spaß mit einem Action-RPG, wie es mit Lost Ark der Fall ist. Die verschiedenen Fähigkeiten sind wunderschön animiert, es gibt einige recht komplexe Systeme, und ich habe bisher noch keine Klasse gefunden, mit der ich mich langweile. Selbst wenn Lost Ark kein MMORPG wäre, würde ich wohl eine Menge Zeit in der Welt von Arkesia verbringen, und mit sämtlichen Dingen, die ein MMO so ausmachen, wird das Spielerlebnis nur noch besser.

Die Qual der Klassen-Wahl

Zur Veröffentlichung erhalten wir Zugriff auf insgesamt 15 verschiedene Sub-Klassen, verteilt auf Krieger, Kampfkünstlerin, Kanonier, Magierin, und Assassinin. In den Regionen Korea und Russland wurden bereits einige weitere Klassen veröffentlicht, hier im Westen müssen wir auf Dinge wie Reaper jedoch noch ein wenig warten. In Lost Ark sind die verschiedenen Klassen übrigens geschlechtsspezifisch.

Ein Berserker kann beispielsweise nur männlich, eine Bardin nur weiblich sein. Wirklich Sinn ergibt dieses System jedoch nicht, schließlich haben unsere Charaktere keine richtige Persönlichkeit. Das ist wohl auch den Entwicklern bei Smilegate aufgefallen, weswegen sie derzeit daran arbeiten, für jede Klasse eine Version eines anderen Geschlechts zu veröffentlichen.

Zum Release gibt es beispielsweise den männlichen Todesschützen und die weibliche Kunstschützin. Diese unterscheiden sich Gameplay-technisch ein wenig voneinander, verkörpern jedoch das gleiche Grundkonzept: einen Revolverhelden mit Zugriff auf Pistolen, ein Scharfschützengewehr, und eine Schrotflinte.

Die Schattenjägerin hingegen kann sich in einen Dämonen verwandeln, wodurch sich ihre Fähigkeiten ein wenig ändern. Jede einzelne Klasse unterscheidet sich deutlich von den anderen und alle machen auch alle wirklich Spaß. Wenn man doch nur einen weiblichen Scharfschützen spielen könnte ... Naja, das heißt dann wohl Abwarten.

Dürfens ein paar Talente sein?

Während wir gemütlich auf Stufe 50 leveln, erhalten wir pro Stufenaufstieg ein paar Talentpunkte. Mit diesen können wir unsere einzelnen Fähigkeiten verstärken und ihnen durch das sogenannte Tripod-System auch noch zusätzliche Eigenschaften gewähren. Unter anderem kann sich so das Element eines Angriffs ändern, der Schaden wird deutlich erhöht, oder andere spannende Dinge passieren.

Beispielsweise wird der Scharfschütze mit einer Fähigkeit plötzlich unsichtbar, oder ein Frontalangriff wird zum Rundumschlag. Wir können im Spiel auch noch verschiedene Voreinstellungen speichern, sodass wir schnell von einem AOE- zu einem Singletarget-Build wechseln können.

Das zweite System, welches unsere Spielweise verändert, sind die sogenannten Gravuren. Diese verleihen uns passive Boni wie erhöhten erlittenen und ausgeteilten Schaden, oder einen Bonus auf unsere Mana-Regeneration. Dann gibt es noch ein paar klassenspezifische Gravuren. So erhält der Kampfmönch eine zusätzliche Elementarkugel, oder die Kunstschützin verliert Zugriff auf ihre Schrotflinte, um den Schaden ihrer beiden verbleibenden Waffen zu erhöhen.

Die Gravuren stellen einen der wichtigsten Endgame-Aspekte des Spiels dar, da diese durch verschiedene Ausrüstungsgegenstände aktiviert werden.

Ob man einen Gegenstand mit den passenden Gravuren erhält, entscheidet der Zufall. Man muss also unter Umständen eine ganze Weile darauf warten, den präferierten Spielstil nutzen zu können.

Oder man macht sich das Drop-Glück anderer Spieler zunutze, denn die meisten Gegenstände lassen sich im Auktionshaus des Spiels kaufen und verkaufen. Da das Gameplay von Lost Ark jedoch ziemlich gut gestaltet wurde, ist es gar nicht so schlimm, wenn man ein bisschen mehr spielen muss, bis man die Best-in-Slot-Gegenstände erhält.

Der ziemlich anspruchslose Gameplay-Loop

Weiterhin muss auch noch die eigene Ausrüstung verbessert werden, wodurch man Zugriff zu mehr PvE-Inhalten erhält. Diese sind derzeit in drei verschiedene "Tiers" untergliedert. Mit jedem Tier erhält man ein Set an Ausrüstung, welches dann auf mindestens Plus 15 aufgewertet werden muss, um das nächsthöhere Tier freizuschalten. Die dafür benötigten Materialien gibt es aus Chaosdungeons und Wächter Raids.

In Ersteren müssen wir zahlreiche Horden an Monstern besiegen, und ab und an sogar einen Boss. Die Wächter-Raids hingegen schicken uns in wahrer Monster-Hunter-Manier auf eine eigene Karte, wo wir dann ein Monster innerhalb von 20 Minuten besiegen müssen. Beide Aktivitäten können wir entweder alleine oder in einer Gruppe aus bis zu vier Spielern abschließen.

Leider sind weder die Chaosdungeons noch die Wächter-Raids wirklich anspruchsvoll und lassen sich vor allem mit mehreren Spielern ziemlich leicht abschließen.

Inhalte noch und nöcher

Neben den Endgame-Inhalten bietet Lost Ark zusätzlich noch einige recht spaßige Nebenaktivitäten. Beispielsweise können wir, ähnlich wie in Guild Wars 2, die verschiedenen Karten komplettieren, und werden etappenweise auch noch mit nützlichen Gegenständen belohnt. Jede Karte behaust verschiedene einzigartige Monster, ein paar Queststränge, besondere Gegenstände, und unter Umständen sogar Welten-Bosse, die es zu besiegen, abzuschließen und einzusammeln gilt.

Weiterhin gibt es in Lost Ark auch noch zahlreiche Sammelgegenstände. Hier stellen die Mokoko-Samen, von denen über 1000 Stück auf der ganzen Welt verteilt sind, nur den Anfang dar. Beispielsweise sind nämlich auch noch knapp 100 verschiedene Inseln auf der Welt verteilt, die alle eine eigene Geschichte mit dazugehörigen Quests besitzen.

Oft muss man für diese ein Minispiel absolvieren, und wird am Ende dann mit einer Inselmarke belohnt. Die verschiedenen Inseln sind zwar recht spaßig, doch die Art, zu diesen zu gelangen, eher weniger.

Ein Schiff, um sie zu knechten

In Lost Ark ist man nämlich Besitzer eines eigenen Schiffes samt Besatzung. Leider ist das gesamte System rund um das Schiff recht skelettartig. Man bewegt sich wie beim normalen Spielen per Rechtsklick über den Ozean, sammelt vielleicht ein paar Gegenstände ein und passt auf, dass das eigene Schiff nicht während der Fahrt kaputt geht.

Wirklich ansprechend ist die Schiffsfahrt jedoch nicht und die meiste Zeit lässt man das Schiff automatisch an den gewünschten Ort fahren und lenkt sich in der Zwischenzeit mit spaßigeren Dingen ab. Zum Beispiel einem Toilettengang.

Sämtliche Sammelgegenstände in Lost Ark gewähren etappenweise ein paar Gegenstände wie neue Emotes oder auch Fertigkeitspunkt-Tränke. Jeder Sammellustige erhält durch seine Leidenschaft also ein paar Dinge, die seinen Charakter ein kleines bisschen stärker machen. Absolut notwendig sind sie jedoch nicht, was eine ziemlich gute Balance darstellt.

Das eigene Inselparadies

Auch bietet Lost Ark ein Housing-System, auf welches man schon früh im Spiel zugreifen kann. Im Verlauf der Handlung bekommen wir eine eigene Insel geschenkt, die wir ganz nach unseren Wünschen gestalten können. Die meisten wirklich interessanten Gegenstände für unsere Insel befinden sich jedoch im Cash-Shop des Spiels, weswegen wir uns vor allem zu Beginn mit den Standard-Gebäuden zufriedengeben müssen.

Auf unserer Insel können wir zusätzlich noch verschiedene Gegenstände wie Heiltränke herstellen, und ab und an besucht uns auch noch ein Händler, der seltene Gegenstände verkauft. Natürlich können andere Spieler unser Inselparadies besuchen, was vor allem für Gilden einen netten Treffpunkt darstellen sollte.

Das altbekannte Crafting

Wie in vielen MMORPGs gibt es übrigens auch in Lost Ark die typischen Sammel- und Herstellungsberufe. So können wir Bäume Fällen, Steine abbauen, Fische angeln und die gewonnenen Materialien weiterverarbeiten. Mit der Zeit schalten wir hierdurch immer mehr Boni frei, wodurch wir zum richtigen Meisterhandwerker werden.

Das Crafting-System ist zwar nicht allzu komplex, doch es stellt dennoch einen ziemlich netten Zeitvertreib dar, wenn man mal keine Lust auf etwaige PvE-Inhalte hat.

Ein Traum für PvP-Spieler

Ziemlich interessant dürfte Lost Ark für alle PvP-Liebhaber sein. Den Kampf Spieler gegen Spieler schaltet man bereits ab Stufe 26 frei, und das System grenzt sich völlig vom Rest Lost Arks ab. Jeder Spieler besitzt hier die gleiche Anzahl an Attributen und Talentpunkten und keine Verbrauchsgegenstände aus dem PvE können benutzt werden.

Wer das Spiel also als reinen PvP-Titel erleben möchte, kann dies reinen Gewissens tun. Lost Ark bietet hier einige verschiedene Modi, eine gewertete Saison ist jedoch nur für den 3-gegen-3-Modus verfügbar.

Free 2 Play gleich Pay 2 Win?

Zu guter Letzt sollten wir noch über den Echtgeld-Shop des Spiels sprechen. Schließlich ist Lost Ark ein Free2Play-Titel, der sich über einen Ingame-Shop finanziert. Die meisten Shop-Inhalte sind kosmetischer Natur, so kann man sich ein paar Dekorationen für seine Insel kaufen, sowie Skins, Haus- und Reittiere und mehr.

Weiterhin gibt es noch eine Art Abonnement, das uns kleine Boni gewährt wie reduzierte Reisekosten. Der womögliche Pay2Win-Aspekt von Lost Ark stammt jedoch daher, dass man sein Echtgeld gegen Ingame-Gold eintauschen kann. Das System funktioniert so ähnlich wie die WoW-Marke aus World of Warcraft, oder der Währungstausch aus Guild Wars 2.

In Lost Ark kann man durch Gold dann nützliche Dinge kaufen, etwa die perfekten Edelsteine, oder auch Materialien, um die eigene Ausrüstung zu verbessern. Sämtliche Dinge lassen sich jedoch auch ingame erspielen, man spart sich über den Shop also lediglich ein wenig Zeit.

Im Gegensatz zu Titeln wie World of Warcraft ist Lost Ark auch noch völlig kostenlos, und einen wirklich großen Vorteil kann man sich durch eine gefüllte Brieftasche nicht erkaufen. Pay 2 Win ist immer ein großes Sorgen-Thema bei einem neuen, kostenlosen Spiel, Lost Ark gestaltet seinen Shop im Großen und Ganzen jedoch ziemlich Free2Play-freundlich.

Eine vielversprechende Zukunft

Die angesprochenen Systeme sind nur ein Bruchteil dessen, was Lost Ark so zu bieten hat, und sämtliche Inhalte aufzulisten würde hier definitiv den Rahmen sprengen. Das MMORPG ist ein wirklich großes Spiel, schließlich kann Lost Ark auf knapp vier Jahre an neuen Inhalten zurückblicken, wovon wir die meisten direkt zu Veröffentlichung erleben können.

Lost Ark ist sicherlich kein perfektes Spiel, und an einigen Ecken müssen die Entwickler noch ein wenig schleifen, doch insgesamt gibt es wohl für jede Art MMO-Spieler irgendwas in der Welt von Arkesia zu tun.

Für die Zukunft können wir uns außerdem noch auf spannende Inhalte wie Legion Raids freuen, und die Entwickler arbeiten weiterhin daran, neue interessante Dinge zu implementieren, wie beispielsweise einen reinen PvP-Kontinent. Da Lost Ark auch noch völlig kostenlos ist, gibt es kaum einen Grund, dem Spiel nicht zumindest eine Chance zu geben, wenn es am 11. Februar 2022 offiziell und exklusiv für den PC veröffentlicht wird.

Fazit: Die beste Version von Lost Ark

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