
Ratgeber
Produkte für ein Weihnachtsfest mit wenig Stress
von Stephan Lamprecht

Statt Vanillekipferln backe ich diese Weihnachten Katzenkekse aus Thunfisch. Die sind viel simpler, stinken aber höllisch. Ob genau das meine Katzen Jasper und Joy überzeugt?
«Endlich ein Guetzli nach meinem Geschmack», denke ich, als ich über ein Online-Rezept für Katzenkekse stolpere. Die kurze Zutatenliste und die einfache Zubereitung sind ganz nach meinem Gusto. Denn Backen ist echt nicht meine Spezialität.
Doch 140 Gramm ölfreien Thunfisch, 120 Gramm Hafer-, Kartoffel- oder Reismehl, ein Ei, ein Esslöffel Sonnenblumenöl und zwei Esslöffel Wasser zu verrühren, rollen und backen – das sollte ich hinkriegen. Und wenn ich die Inhaltsstoffe anderer Katzensnacks in unserem Shop so anschaue, klingt das sogar richtig gesund.

Im Supermarkt beginnt die erste Herausforderung: kein Hafer-, Kartoffel- oder Reismehl weit und breit. Erst im dritten Laden finde ich Reismehl – und kann endlich loslegen.
Zuerst mixe ich den Thunfisch, das Ei und das Sonnenblumenöl. Mehrmals meldet sich mein Würgereiz: Der Thunfisch stinkt erbärmlich! Und es hilft auch nicht, dass mir zermuste Fischpartikel entgegenspritzen. Kater Jasper hingegen wähnt sich im olfaktorischen Schlaraffenland, seit ich die Fischdose geöffnet habe. Während ich Reismehl und Wasser hinzukippe und den Teig gleichmässig knete, miaut er mir die Ohren voll. Joy schläft im Nebenzimmer und bekommt nichts mit.

Langsam, aber sicher läuft es rund. Ich rolle aus dem Teig kleine Bällchen und lege sie aufs Backblech. Das letzte, grosse Teigstück knete ich zu einer Katzenpfote.

Nun geht es – unter Jaspers prüfendem Blick – 15 Minuten bei 180 Grad in den Ofen.

Als ich nach ein paar Minuten vorsichtig an der Ofentür schnuppere, staune ich: Die Kekse stinken nicht mehr. Im Gegenteil. Ich würde fast sagen, sie riechen lecker. Als sie sich leicht hellbraun färben, ziehe ich sie aus dem Ofen und lasse sie auf dem Balkon abgedeckt auskühlen. Was mir hier gleich auffällt: Die Guetzli sind ziemlich hart. Da wird es einiges zu kauen geben – nicht Joys Spezialität mit ihren wenigen Zähnen.

Nach ein paar Minuten ist es so weit: Ich hole die Katzenkekse rein und platziere sie auf zwei flachen Tellern, aus denen Jasper und Joy sonst nie fressen dürfen. Festtagsgeschirr sozusagen. Joy scheinen weder das Geschirr noch die Guetzli zu beeindrucken. Sie würdigt sie nur eines schläfrigen Blickes und verzieht sich wieder. Während Jasper nach seinem Keks gleich auch noch ihren schnappt. Zum Glück gibt es die Leckereien nur zwischendurch. Sonst frisst sich der Vielfrass noch einen dicken Festtagsbauch an.
Mein Fazit: Die Katzenkekse sind Geschmackssache. Vielleicht sind auch einfach meine Backkünste unterirdisch. In der nächsten Adventszeit werde ich den Thunfisch durch Hühnchen ersetzen oder die Bällchen etwas kürzer im Ofen lassen. Oder ich verwende nur Pute und Ei, wie hier. Dann hat vielleicht auch Joy mehr Freude. In dem Sinne: Joy to the World!
*Übrigens: Die Kekse kannst du im Kühlschrank luftdicht verpackt etwa eine Woche aufbewahren.
Hast du deinen Katzen auch schon etwas gebacken oder gekocht? Erzähle davon in einem Kommentar.
Ich liebe alles, was vier Beine oder Wurzeln hat – besonders meine Tierheimkatzen Jasper und Joy sowie meine Sukkulenten-Sammlung. Am liebsten pirsche ich auf Reportagen mit Polizeihunden und Katzencoiffeurinnen umher oder lasse in Gartenbrockis und Japangärten einfühlsame Geschichten gedeihen.
Praktische Lösungen für alltägliche Fragen zu Technik, Haushaltstricks und vieles mehr.
Alle anzeigen