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Hintergrund

Möglichst einfach Musik aufnehmen, Teil 2: am PC

David Lee
14.9.2017

Hier erfährst du, wie du möglichst schnell, günstig und einfach ein Setup am PC hinkriegst, das mehrspurige Musikaufnahmen in akzeptabler Qualität ermöglicht.

Im ersten Beitrag über Home Recording habe ich das iPad zum Einstieg empfohlen. Ich bin tatsächlich der Meinung, dass es das beste Tool ist, um mit dem Home Recording anzufangen.

Aber natürlich kann man auch mit einem Windows-PC Musik aufnehmen. Die Anfangshürden sind etwas höher, aber dafür die Möglichkeiten zum Ausbau grösser.

Audio-Interface und zugehörige Treiber

Das iConnectivity ConnectAUDIO2/4 hat zwei Combo-Buchsen. Links ist ein Gitarrenkabel eingesteckt, aber auch das XLR-Kabel des Mikrofons (oben) passt da rein.

Unter Windows musst du zudem einen sogenannten ASIO-Treiber installieren. Das ist ein spezieller Audiotreiber für dein Interface, der den Ton ohne hörbare Verzögerung (Latenz) digital umwandelt, verarbeitet und wieder ausgibt. Der normale Windows-Treiber schafft das in der Regel nicht. Den Treiber kannst du auf der Website des Interface-Herstellers herunterladen und installieren, sobald du das Interface angeschlossen hast.

MIDI-Instrumente und digitale Mikrofone

Audio-Recording-Software

Du brauchst natürlich auch eine Aufnahme-Software. Bei der Auswahl empfehle ich eines ganz dringend: Lass die Finger von der Freeware Audacity! Audacity unterstützt weder ASIO noch den «exklusiven» Audiomodus von Windows, mit dem auch halbwegs geringe Latenzen möglich wären. Zu allem Übel unterstützt Audacity auch keine MIDI-Aufnahmen.

Ich selbst benutze Reaper. Reaper kann alles, was ein normalsterblicher Hobbymusiker je braucht und ist trotzdem bezahlbar (60 Dollar). Du kannst ausserdem die Software 60 Tage gratis ausprobieren.

Eine Latenz über 10 Millisekunden ist bereits störend. Mein Computer schafft ohne spezielle Treiber nicht unter 26 ms. So habe ich testweise versucht, den Takt zu treffen. Man sieht sehr schön, dass mir das nicht gelungen ist: Die Schallwellen beginnen nicht bei den gestrichelten Linien.

Plug-ins für die Audio-Software

Reaper mit dem VST-Plug «Gentleman». Dieses liefert den Klang eines aufrecht stehenden Klaviers.

Plug-ins I: Gitarre und Bass

Plug-ins II: Schlagzeug

MT PowerDrumkit 2 ist ein kostenloses Plug-in, an dem es nichts zu meckern gibt. Es bietet zwar nur ein Schlagzeug-Kit, aber das klingt dafür gut. Viele vorgefertigte Drum-Patterns werden mitgeliefert.

Plug-ins III: E-Piano

Da gibts viel Auswahl, manche kommen auch im Bundle mit Piano-Sounds (siehe nächster Punkt). Wenn du auf den klassischen Fender-Rhodes-Sound stehst, machst du mit dem Scarbee Mark I für 69 Euro sicher nichts falsch.

Plug-ins IV: Piano

Hier ist es am schwierigsten, eine Entscheidung zu treffen – du hast echt die Qual der Wahl. Hier ein paar Anlaufstellen:

Manche Pianos klingen für sich allein fantastisch, gehen aber im Mix mit anderen Instrumenten unter. Falls du Gelegenheit hast, ein Plug-in auszuprobieren, teste es unbedingt auch im Kontext einer Band, nicht nur solo.

Einige Tipps und Hinweise

Latenz und Buffergrösse

In den Einstellungen deines ASIO-Treibers kannst du die Grösse des Buffers einstellen. Je kleiner der Buffer, desto geringer die Latenz. Wenn der Buffer allerdings zu klein ist, fängt der Sound an zu knacken und zu knistern. Je leistungsfähiger dein PC, desto geringer darf der Buffer sein. Moderne PCs kommen in der Regel mit dem Minimum von 64 Samples gut zurecht.

Buffergrösse in den Treibereinstellungen wählen

Monitoring

Wenn du dich selbst live hörst (während der Aufnahme oder schon vorher), nennt sich das Monitoring. Falls du nichts hörst: Das muss in der Aufnahmesoftware in der Regel bei der jeweiligen Spur aktiviert werden. Ausserdem musst du den Audio-Ausgang des Interfaces als Output definieren und deine Kopfhörer oder Boxen dann auch dort anschliessen.

Audio-Interfaces bieten in der Regel die Funktion «Direct Monitoring». Dabei wird das Eingangssignal direkt zum Ausgang geschleift, wodurch keine Probleme mit Latenzen möglich sind. Für Gesang oder rein akustische Instrumente sicher eine gute Sache, für E-Gitarre weniger. Denn du hörst dann die virtuellen Effekte und Verstärkersimulationen nicht mehr.

Und was ist mit dem Mac?

Ist das alles, was ich wissen muss?

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Durch Interesse an IT und Schreiben bin ich schon früh (2000) im Tech-Journalismus gelandet. Mich interessiert, wie man Technik benutzen kann, ohne selbst benutzt zu werden. Meine Freizeit ver(sch)wende ich am liebsten fürs Musikmachen, wo ich mässiges Talent mit übermässiger Begeisterung kompensiere. 


Hintergrund

Interessantes aus der Welt der Produkte, Blicke hinter die Kulissen von Herstellern und Portraits von interessanten Menschen.

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