
Hintergrund
Yeah, science: So funktionieren OLEDs
von Luca Fontana
OLED-Bildschirme sind LCD-basierten Bildschirmen überlegen. Sie haben aber einen Nachteil: Die geringe Helligkeit. Das liegt meist an Anti-Reflexionsfiltern, die Licht schlucken. Forschern aus England soll es jetzt gelungen sein, das Problem zu lösen.
OLED-Bildschirme gelten als die besten Bildschirme für Fernseher und Smartphones. Das liegt an der Technologie mit den Leuchtdioden – LEDs –, die nicht nur ihre Farbe bestimmen können, sondern auch das eigene Licht erzeugen.
Damit du keine Reflexionen auf deinem TV oder Smartphone-Screen hast, sorgen Reflexionsfilter für ein spiegelfreies Bild. Der Nachteil jener Filter: Sie schlucken fast die Hälfte des Lichts, das OLEDs emittieren. Darum müssen die Leuchtdioden unter dem Glas besonders hell strahlen, um genug Licht am Reflexionsfilter vorbeizuschleusen.
Nun sollen Forscher herausgefunden haben, wie das Problem mit der Effizienz gelöst werden könnte. Die grossen Vorteile: Bessere Kontraste, längere Akkulaufzeiten und weniger Burn-In.
Wie funktionieren OLEDs überhaupt? Technisch gesprochen werden in OLED-Pixeln Kohlenstoffverbindungen durch elektrische Impulse zum Leuchten gebracht. Passende Farbmoleküle sorgen dann für die Farben. Das «O» in OLED kommt also vom englischen «organic», was in der Chemie kohlenstoffhaltig bedeutet.
Genau diese chemische Zusammensetzung wollen Forscher am Imperial College in London verändert haben. Das jedenfalls berichtet Phys.org. Das Team um Dr. Jess Wade hat demnach einen neuen Typ OLED entwickelt, der imstande ist, die Reflexionsfilter verlustfrei zu umgehen, indem er polarisiertes Licht emittiert.
Weil es dank polarisiertem Licht zu keinem Lichtverlust kommt, erhöht sich die maximale Helligkeit. Bei gleichzeitigem True Black bedeutet dies noch bessere Kontraste und damit intensivere Farben als zuvor.
Entsprechend weniger Lichtverlust bedeutet aber auch, dass die Stärke der Lichtabgabe reduziert werden kann. Darum benötigen die neuen OLEDs viel weniger Energie. Bei einem Smartphone etwa würde das zu einer deutlich längeren Akkulaufzeit führen. Weil gleichzeitig die Lebensdauer solcher Displays verdoppelt würde, kann die Gefahr von Burn-In – also ausgebrannten OLED-Pixeln – verringert werden.
Nicht nur das: Die Technik solle den Forschern zufolge, so berichtet Phys.org weiter, auch für andere Zwecke genutzt werden. Das polarisierte Licht würde sich nämlich fürs Speichern, Übertragen und Verschlüsseln von Daten eignen.
Die wichtigste Frage bleibt jedoch in den Studien, die im Wissenschaftsmagazin ACS Nano publiziert worden sind, unbeantwortet. Nämlich, wann die neue OLED-Technologie salonfähig ist und beim Bau neuer OLED-Fernseher und -Smartphones zum Einsatz kommt. Eine Antwort auf meine Anfrage ist bisher ausgeblieben.
Wenn du weitere Hintergründe und News rund um die Welt des Kinos und Fernsehens auf dem Screen haben möchtest, dann folge mir mit einem Klick auf den «Autor folgen»-Button.
Abenteuer in der Natur zu erleben und mit Sport an meine Grenzen zu gehen, bis der eigene Puls zum Beat wird — das ist meine Komfortzone. Zum Ausgleich geniesse ich auch die ruhigen Momente mit einem guten Buch über gefährliche Intrigen und finstere Königsmörder. Manchmal schwärme ich für Filmmusik, minutenlang. Hängt wohl mit meiner ausgeprägten Leidenschaft fürs Kino zusammen. Was ich immer schon sagen wollte: «Ich bin Groot.»