
Ratgeber
Wer braucht schon Erdnüsse für Erdnussbutter?
von Stefanie Lechthaler
Weil die Menschen in den USA Erdnüsse so sehr lieben, kommt dort Anfang 2026 Nutella mit Erdnussgeschmack auf den Markt. In Europa könnte die neue Geschmacksrichtung später ebenfalls folgen.
Ganz egal, wen du fragst: Bei Nuss-Nougat-Aufstrichen denken alle an Nutella. Die Marke ist so bekannt, dass der Name sogar als Gattungsbegriff für diese Art von Brotaufstrichen dient. Seit 1964 ist die schokoladige Creme des Ferrero-Konzerns unter dem Namen Nutella auf dem Markt. Nun gab Ferrero bekannt, erstmals eine neue Geschmacksvariante anbieten zu wollen: Nutella Erdnuss. Die Creme wird Anfang 2026 zunächst nur in den USA erhältlich sein.
Nutella Erdnuss soll gemäß der Mitteilung «die unverwechselbare Cremigkeit des Kakao-Haselnuss-Aufstriches mit dem Geschmack von gerösteten Erdnüssen» kombinieren. Es handelt sich nicht um «eine weitere Erdnussbutter», wie Seth Gonzalez, Marketingchef von Nutella, gegenüber der Zeitung Chicago Tribune erklärt. Nutella Erdnuss sei eine eigene Geschmacksrichtung der beliebten Creme. Fünf Jahre lang habe das Unternehmen demnach daran getüftelt. Die Creme soll exklusiv in einer Fabrik in Chicago hergestellt werden.
In den USA genießt Nutella bislang weniger große Bekanntheit als in Europa. Die Creme wurde dort erst in den 1980-er Jahren eingeführt. Seit 2020 sind die Umsätze zwar um 88 Prozent gewachsen, wie im Zeitungsbericht zu lesen ist. Trotzdem liegt der Schokoaufstrich weit hinter der in den USA beliebten Erdnussbutter – deswegen verwundert es nicht, dass Nutella mit der neuen Geschmacksrichtung versucht, Marktanteile in diesem Markt zu gewinnen.
Auf eine Nachfrage der Bild-Zeitung stellt Ferrero in Aussicht, das Produkt – abhängig vom Feedback der Konsumentinnen und Konsumenten – auch international anzubieten.
Nutella Erdnuss ist die erste völlig neue Geschmacksrichtung der Creme. Trotzdem hat Ferrero in der Vergangenheit mit unterschiedlichen Rezepturen der Original-Nougat-Creme experimentiert. Je nach Region unterscheiden sich etwa der Zucker- und Fettanteil. So ist die Creme in Südeuropa etwas süßer als nördlich der Alpen, um den regionalen Geschmack besser zu treffen.
Seit vergangenem Jahr gibt es auch eine pflanzliche Nutella-Variante, die keine tierischen Erzeugnisse enthält. Anstelle von Milchpulver werden Kichererbsenmehl und Reissirup verwendet. Am Geschmack soll das nichts ändern.
Trotz der Zutatenvariationen bleibt Ferrero dem umstrittenen Palmöl bisher treu. Das Öl lässt sich kostengünstig herstellen und verleiht der Creme ihre Konsistenz. Für die Palmöl-Nutzung steht Nutella allerdings häufig in der Kritik: Für den Anbau der Ölpalme wird häufig Regenwald großflächig abgeholzt, was den Lebensraum indigener Menschen und Tierarten bedroht. Das Unternehmen selbst gibt an, nur nachhaltig und ohne Brandrodung hergestelltes Öl zu verwenden.
Übrigens: Wusstest du, dass es auch Erdnussbutter ohne Erdnüsse gibt? Meine Kollegin Stefanie hat eine Erdnussbutter auf Basis von Sonnenblumenkernen getestet. Die nussfreie Butter richtet sich vornehmlich an Allergikerinnen und Allergiker.
Zuletzt bleiben nur noch die Gretchenfragen der Nutella-Liebhaber zu stellen: Heißt es die, das oder der Nutella – und kommt sie auf eine Butterschicht oder direkt aufs Brot?
Fühlt sich vor dem Gaming-PC genauso zu Hause wie in der Hängematte im Garten. Mag unter anderem das römische Kaiserreich, Containerschiffe und Science-Fiction-Bücher. Spürt vor allem News aus dem IT-Bereich und Smart Things auf.