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Photoshop jetzt mit KI-Filtern, Lightroom mit Color Grading

David Lee
22.10.2020

In Photoshop gibt’s jetzt Filter, die mit Machine Learning arbeiten und eine Funktion, die den Himmel austauscht. Lightroom Classic kommt mit einer neuen Color-Grading-Funktion.

Adobe hat von zahlreichen Anwendungen grosse Updates veröffentlicht. Dazu gehören auch Photoshop und Lightroom.

Photoshop 22 alias Photoshop 2021

Die Filterliste ist jetzt um einen Menüpunkt reicher: Die «Neural Filters». Wie alle Filter verändern sie das vorhandene Bild, unterscheiden sich von den übrigen aber dadurch, dass sie mit Machine Learning trainiert wurden. Das erweitert die Möglichkeiten.

Momentan sind erst zwei dieser Filter fertig: Hautglättung und Stilübertragung. Hautglättung retuschiert Pickel, Falten und andere Unschönheiten per Schiebregler. Die Stilübertragung soll einen bestimmten Bildstil auf dein Foto übertragen. Zum Beispiel kann ich ein Porträt im Stil eines Gemäldes von Vincent van Gogh anfertigen. Bei meinen ersten Versuchen hat dieser Filter ausschliesslich Bilder des Grauens erzeugt. Bislang sehe ich keinen Mehrwert gegenüber einer Spass-App fürs Smartphone.

Weitere sechs neurale Filter sind im Beta-Stadium und können bereits ausprobiert werden. Bei acht Beta-Filtern kannst du noch gar nichts tun, ausser auf «Ich bin interessiert» klicken. Ich nehme an, dass sich Adobe hier von Kundenwünschen leiten lässt.

Vielleicht geht es auch um eine Art Legitimation. Zur Wahl stehen nicht nur klassische Bildbearbeitungsaufgaben wie Staub und Kratzer entfernen, sondern auch Dinge, die unter dem Begriff Deepfake bekannt sind. Zum Beispiel kannst du eine Person virtuell altern lassen, ihre Haarpracht «frisieren» oder ihr per Schiebregler einen anderen Gesichtszug verpassen. Mal abgesehen davon, dass die Ergebnisse in diesem Beta-Stadium lachhaft schlecht sind – siehe Titelbild: Solche Funktionen sind nicht unumstritten. Angedacht ist auch eine Funktion, die aus Porträts Karikaturen erstellt.

Die zweite grosse Neuerung: Ein weisser Himmel lässt sich austauschen. Es stehen viele unterschiedliche Himmelarten zur Verfügung. Dennoch findet sich nicht für jede Situation ein Himmel, der realistisch wirkt. Auch wenn die automatische Montage an sich gut funktioniert.

Lightroom Classic 10

Die wichtigste Neuerung in Lightroom ist das Color-Grading. Sie ersetzt die bisherige Funktion Teiltonung. Neben Schatten und Lichtern können jetzt auch die Mitteltöne getrennt eingefärbt werden. Oder alles zusammen. Zudem stehen mehr Optionen zur Verfügung. Farbton und Sättigung werden per Schiebregler, im Farbkreis oder über eine Pipette gewählt. Zusätzlich kannst du die Luminanz, den Mischmodus und den Abgleich einstellen.

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Durch Interesse an IT und Schreiben bin ich schon früh (2000) im Tech-Journalismus gelandet. Mich interessiert, wie man Technik benutzen kann, ohne selbst benutzt zu werden. Meine Freizeit ver(sch)wende ich am liebsten fürs Musikmachen, wo ich mässiges Talent mit übermässiger Begeisterung kompensiere. 

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