
Hintergrund
Die Neuerungen von Android 15 in der Übersicht
von Jan Johannsen
Nach der Veröffentlichung für iPad und iPhone bringt Adobe nun auch eine Android-Version von Photoshop auf den Markt. Doch Vorsicht: Der Funktionsumfang der Beta-Version ist stark begrenzt.
Adobes Photoshop für Android ermöglicht dir das Bearbeiten von Bildern auf deinem Android-Smartphone oder Android-Tablet. Als Voraussetzung dafür nennt Adobe mindestens Android 11 und 6 Gigabyte (GB) RAM. Diese Anforderungen sind für viele aktuelle Android-Geräte erfüllbar, wobei Adobe 8 GB RAM für eine reibungslose Nutzung empfiehlt.
Die aktuell veröffentlichte Version befindet sich noch in einer öffentlichen Beta-Phase. Das bedeutet: Die Nutzung ist derzeit kostenlos, allerdings ist die App noch nicht vollständig ausgereift und kann Fehler aufweisen. Zudem beschränkt sich der Funktionsumfang auf Basis-Werkzeuge, ähnlich wie bei der kürzlich eingeführten iPhone-Version.
Ob die Android-App nach der Beta-Phase als eigenständiges Abo erhältlich sein wird oder in bestehende Adobe Creative Cloud Abos integriert wird (wie beispielsweise das Photoshop-Abo für bis zu 26 Franken/Euro monatlich), ist noch unklar. Die notwendige Anmeldung mit einem Adobe-Konto für die Beta-Nutzung lässt jedoch stark auf eine spätere Verknüpfung mit den bestehenden Abos schliessen.
In der App kannst du deinen Bildern Objekte hinzufügen, den Hintergrund austauschen und verschiedene Elemente entfernen. Für eine Collage kombinierst du auch verschiedene Fotos von deinem Smartphone und Grafiken aus Adobe Stock. Letztere ist eine Bilddatenbank von Adobe, von der dir eine Auswahl frei zur Verfügung steht – zumindest in der aktuellen Beta.
Einfache Anpassungen, die du allenfalls aus der umfangreichen Software kennst, sind auch mit dabei. Etwa Veränderungen von Farbe, Licht und Deckkraft. Filter fehlen gänzlich, was für viele Nutzerinnen von Bildbearbeitungs-Apps eine Standardfunktion ist. Die farblichen Anpassungsmöglichkeiten sind in der Beta-Version zudem noch nicht freigeschaltet. Das schränkt die kreativen Möglichkeiten erheblich ein.
Mit «Generatives Füllen» integriert Adobe jedoch eine seiner bekannten KI-Funktionen in die App. Sie ermöglicht, Bildinhalte intelligent zu ergänzen oder zu verändern – beispielsweise um Hintergründe anzupassen. Adobe-Schriften kannst du ebenfalls nutzen und so beliebig Text in deine Bilder einfügen – inklusive Grösse, Farbe und Zeilenanpassungen. Das ist besonders nützlich für das Erstellen von Social Media Grafiken oder Collagen, wo Text oft eine wichtige Rolle spielt.
Insgesamt sind die Funktionen von Photoshop für Android überschaubar. Auch laufen die Befehle bei meinem Gerät, einem Google Pixel 8, eher träge und sind dank Beta noch mit Fehlermeldungen behaftet. Da komme ich mit den Möglichkeiten in Google Fotos schneller voran. Nicht zuletzt auch dank flüssig laufender KI-Funktionen wie dem Magic Editor. Zudem habe ich hier keine Mehrkosten.
Auch Adobe selbst hat umfangreichere Apps für Android im Angebot. Beispielsweise Lightroom. Hier kann ich Farben und Helligkeit anpassen, Objekte entfernen und Effekte hinzufügen. Sogar Videos lassen sich damit bearbeiten. Die App ist kostenlos und bietet Zusatzfunktionen mit einem Abo für 5 Franken/Euro monatlich.
Für noch mehr Grafikdesign gibt es Adobe Express. Damit erstelle ich schnell Social Posts, Videos und dergleichen – mit Vorlagen als Basis. Auch Text, Musik und Übergänge nutze ich problemlos. Falls gewünscht, erstelle ich aus Bildern Gifs oder generiere QR-Codes – die Möglichkeiten sind also weitaus umfangreicher als beim aktuellen Photoshop.
Auch Drittanbieter erkämpfen sich ihre Plätze in der mobilen Bildbearbeitung, wie Snapseed, Canva oder Lumii, um nur einige zu nennen.
Für eine ernsthafte Konkurrenz zu bestehenden – und teils kostenlosen – Alternativen müsste Adobe den Funktionsumfang erheblich erhöhen. Auch die Performance müssten die Entwickler noch optimieren. Das wahre Potenzial könnte sich jedoch entfalten, wenn Adobe es der App ermöglicht, die Desktop-Funktionen von Photoshop den leistungsstarken Android-Tablets zugänglich zu machen. Damit würde das Unternehmen eine Brücke zwischen der mobilen und der Desktop-Bildbearbeitung schlagen.
Kommt die neue Photoshop-App für dich in Frage? Oder hast du schon eine viel bessere Alternative zur Bildbearbeitung?
Seit ich einen Stift halten kann, kritzel ich die Welt bunt. Dank iPad kommt auch die digitale Kunst nicht zu kurz. Daher teste ich am liebsten Tablets – für die Grafik und normale. Will ich meine Kreativität mit leichtem Gepäck ausleben, schnappe ich mir die neuesten Smartphones und knippse drauf los.