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Michelle Brändle
Produkttest

Pocketbooks bunter E-Reader Inkpad Eo ist chaotisch

Der Inkpad Eo mit Farbdisplay eignet sich für Bücher, Notizen und bunte Comics. Der 10,3-Zoll grosse E-Reader von Pocketbook hat aber Nachteile wie ein veraltetes Betriebsystem.

Möchte ich in meine digitalen Bücher reinkritzeln oder handschriftliche Notizen machen, ist der Inkpad Eo ein praktischer Begleiter. Da der E-Reader auf Android basiert, nutze ich diverse Apps auf dem Gerät. Das Betriebssystem ist gleichzeitig seine Schwachstelle.

Design und Display: Die Rückseite könnte die Vorderseite sein

Der Inkpad Eo ist etwas grösser als DIN A5: 22,6 × 19,1 × 0,7 Zentimeter. Durch das Gewicht von 470 Gramm ist er mir für längere Lesezeiten fast zu schwer. Die Verarbeitung mit dem Alurahmen ist gut. Da die Rückseite schwarzmatt ist, sieht sie auf den ersten Blick aus wie die Vorderseite. Der E-Reader erinnert mich an den Onyx Boox Note Air3 C.

Das Inkpad Eo hat, wie der Boox Note Air3 C, ein 10,3-Zoll-Display verbaut. Auch die Auflösung und die E-Ink-Technologie Kaleido 3 sind identisch. Bei schwarz-weissen Inhalten liefert das Gerät eine Auflösung von 1860 × 2480 Pixeln (300ppi). Bunt bekommst du noch 930 × 1240 Pixel (150ppi).

Das Display des Inkpad Eo hat eine stufenlos einstellbare Hintergrundbeleuchtung. Auch den Blaulichtanteil kann ich stufenlos reduzieren. Das soll mich abends nicht aufputschen . Je oranger, desto besser.

Hardware: auf gutem Niveau

Der im Inkpad Eo verbaute Chipsatz reicht für die gängigen E-Reader-Funktionen wie Lesen und Notizen machen. Beim schnellen Skizzieren reagiert das Gerät ebenfalls zuverlässig. Hinterher hinkt er vor allem in den Menüs, beim Markieren von Texten und beim Surfen im Internet. Hier ein paar Eindrücke:

Die 8-MB-Kamera auf der Rückseite ist für das Scannen von Dokumenten gedacht, für mehr reicht sie auch nicht.

Der 4000-mAh-Akku hält enorm lange. Nutze ich das Gerät täglich für über eine Stunde, hält der E-Reader wochenlang. Wie lange der Akku genau hält, hängt von der Nutzung ab. Über USB-C ist er in etwas mehr als einer Stunde voll einsatzbereit.

Stylus: Das Leichtgewicht lässt sich leicht verlieren

Der beiliegende Stylus ist sehr leicht, wirkt dadurch aber auch etwas billig. Dank der dreieckigen Form liegt er mir gut in der Hand und rollt nicht vom Tisch. Er lässt sich leider nicht am Tablet befestigen, so verlege ich ihn öfter.

Dank verbauter Wacom-Technologie reagiert er auf verschiedene Druckstufen. So kann ich beim Schreiben und Zeichnen dickere und dünnere Linien ziehen. Die Rückseite nutze ich als Radiergummi.

Software: Schwachstelle Android 11

Eine Schwachstelle ist Android 11. Mit der vier Jahre alten Version hinkt Pocketbook hinterher. Das ist wegen fehlender Sicherheitspatches kritisch. Trotz veraltetem Betriebssystem wirst du mit dem Inkpad Eo langfristig alle Grundfunktionen eines E-Readers nutzen können: Lesen, Notizen machen und Hörbücher hören.

Für die verschiedenen Textformate kannst du auf dem E-Reader auch Layouteinstellungen vornehmen. Beispielsweise Schriftgrösse, Absatz und so weiter. Markierungen und Randbemerkungen werden dabei auch übernommen.

Lesen und Schreiben: flüssig und zuverlässig

Auf dem Inkpad Eo blättere ich generell genüsslich durch meine Krimis und Schwarz-Weiss-Comics. Die Farbfunktion macht die Büchersammlung übersichtlicher und ist zudem praktisch beim Markieren von Texten. Das dauert allerdings seine Zeit. Dasselbe gilt beim Löschen.

Die farbigen Inhalte sind blasser als ich es von Smartphone und TV gewohnt bin, aber in Ordnung. Bunte Comics werden okay dargestellt. Ich finde dennoch, die aufwändigen Illustrationen kommen zu wenig zur Geltung im Vergleich zu gedrucktem Papier.

Ein bekanntes Phänomen bei E-Readern ist das «Ghosting». Beim Inkpad Eo ist es dezent sichtbar, stört mich aber bei Texten und bei Comics kaum. Videos schaue ich mir aber ungern an.

Pocketbook liefert für den Refresh (Aktualisieren der Seite) verschiedene Modi, je nach Inhalt. Die Bezeichnungen sind irritierend. Stattdessen kann ich auch auswählen, welches Medium ich konsumiere und der E-Reader wählt den passenden Refresh-Modus. Das klappt soweit gut.

  • «HD 256», für einfache Fliesstexte und Bücher
  • «Regal», für Comics und Magazine
  • «Schnell», für Webbrowsing, mehr Detailverlust
  • «Extrem», für Videos mit starkem Detailverlust

E-Books über diverse Apps

Mit dem Google Play Store lade ich jegliche E-Book-Apps herunter wie «Google Bücher», «Tolino» oder «Kindle». Meist muss ich die Darstellung aber noch anpassen. Die Schrift wird bei der ersten Nutzung einer App zu klein angezeigt.

Notizenapp: gute Basis mit Potenzial

Pocketbook liefert auf dem Inkpad Eo eine Notizenapp. Hier erstelle ich eigene Notizbücher und personalisiere das Seitenlayout nach Wunsch mit Linien, Rastern, Tabellen und Plänen.

Die Auswahl dürfte grösser sein und die Layouts weniger dunkel, um nicht vom Text abzulenken. Ich kann immerhin eigene Vorlagen nutzen. Ansonsten ist die App aufgeräumt und läuft flüssig.

Die nötigsten Werkzeuge sind mit an Bord: Pinsel, Stift, Kugelschreiber und Radiergummi. Auch Texte, Formen und Bilder kann ich einfügen. Das ist allerdings nicht nutzerfreundlich aufgebaut. Habe ich einmal etwas platziert, bleibt es da. Anklicken und Verschieben geht nicht, höchstens ausschneiden. Auch kann ich nicht, wie bei Onyx Boox, ein geschriebenes Wort durchstreichen, um es zu löschen. Die Geste habe ich hier oft vermisst.

Apropos schreiben: Habe ich eine Sauklaue, kann ich sie über die Handschrifterkennung in Druckbuchstaben umwandeln lassen. Das klappt mit dem jeweils heruntergeladenen Sprachpaket gut. Allerdings dauert die Umwandlung gefühlt ewig und es gibt auch in kurzen Texten jeweils ein paar Fehler.

Fazit

Die Software hinkt zu stark hinterher

Der Pocketbook Inkpad Eo hat mich bezüglich Software enttäuscht. Der E-Reader wirkt unaufgeräumt, mit teils wirren Bezeichnungen, E-Books und andere Dateien muss ich suchen. Mit Android 11 ist das Gerät bereits bei Auslieferung veraltet und bekommt kaum mehr Sicherheits-Updates. Die Notizenapp ist ausbaufähig.

Die Hardware liefert eine gute Grundlage und tut, was sie soll. Sie arbeitet zuverlässig. Das Display ist stromsparend und liefert ein gutes Bild, auch bei farbigen Darstellungen. Genrell dürfte der E-Reader noch einen Zahn zulegen.

Das Gesamtpaket stimmt für mich nicht. Pocketbook müsste seitens Software noch einiges nachliefern – gerade bei der Benutzerfreundlichkeit und Langlebigkeit – damit ich dir das Produkt mit gutem Gewissen empfehlen kann. Gerade auch wegen des hohen Preises.

Als Alternative empfehle ich dir den Onyx Boox Note Air3 C. Er ist zwar ebenfalls unaufgeräumt, bietet aber auch sehr viele Funktionen. Deine Bücher sind zudem einfacher zu finden und du bekommst Android 12. Preislich liegt er auf dem gleichen Level.

Pro

  • gutes Display
  • modernes Design

Contra

  • Android 11 ist veraltet
  • Einstellungen und Darstellung chaotisch
  • reagiert teils sehr langsam
  • Notizenapp ausbaufähig
Titelbild: Michelle Brändle

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Seit ich einen Stift halten kann, kritzel ich die Welt bunt. Dank iPad kommt auch die digitale Kunst nicht zu kurz. Daher teste ich am liebsten Tablets – für die Grafik und normale. Will ich meine Kreativität mit leichtem Gepäck ausleben, schnappe ich mir die neuesten Smartphones und knippse drauf los. 


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