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Produkttest

Preisleistungsflaggschiffkiller: Das Xiaomi Mi 9T Pro im Test

Beim Mi 9T Pro fährt die Frontkamera aus dem Gehäuse – das gibt volle und notchlose Sicht aufs Display. Und: Das Phone hat einen der heute seltenen Kopfhörer-Jacks. Geil.

Das Xiaomi Mi 9T Pro wird als iPhone-Killer beschrieben. Und mit Ausdrücken wie Kampfansage an die Oberklasse, Preisleistungsknüller und Flaggschiffkiller sparen die Marketing-Heinis nicht. Auf dem asiatischen Markt ist das Mi 9T Pro schon seit längerem unter dem Namen Redmi K20 Pro erhältlich – für den europäischen Markt wurde es kurzum unbenannt.

Nach dem Test meine ich: Das Mi 9T Pro kann viel aber kostet nicht viel. Es sieht verdammt gut aus. Und die ausfahrbare Kamera ist einfach geil.

Denn das heisst: Kein Notch. Kein Loch, keine Kerbe, kein Scheiss. Einfach nur ein OLED-Bildschirm. Das kommt mit schönen Farben und Kontrasten. Und die Auflösung ist gut: 2340 x 1080 Pixel sorgen für eine genug scharfe Anzeige. Die Display-Helligkeit ist ausreichend, um auch draussen an der Sonne noch etwas zu sehen. Die Rahmen ums Display sind schön dünn.

Sobald du die Selfie-Kamera oder die Gesichtserkennung aktivierst, kommt die Kamera schnell oben aus dem Phone gefräst. Das sieht cool aus – denn die Seiten der Kamera sind beleuchtet und schimmern bei meiner Version rötlich.

Beim Ausfahren hörst du leise die Mechanik. Das tönt toll. Und es fühlt sich super an. Ich könnte das den ganzen Tag lang machen.

Fingerprint im Display und Always-On

Der Fingerabdrucksensor ist beim 9T Pro im Display integriert. Wenn du den Sensor genau triffst, entsperrt das Phone schnell und zuverlässig. Relativ oft treffe ich mit dem Daumen aber nicht ganz genau auf den Sensor – optisch siehst du zwar, wo das Phone deinen Finger haben will, aber spüren tust du es nicht. Ein haptisches Feedback gibt’s nicht, weil ja alles nur Glas ist. So braucht die Entsperrung mit dem Fingerprint oft zwei oder gar drei Versuche.

Das AMOLED-Display lässt sich auch als Always-On-Display nutzen, sprich, so dass es an ist, auch wenn das Phone gesperrt ist. Du kannst zwischen sechzehn Designs mit Datums- und Uhranzeige wählen. Benachrichtigungen werden auch meistens angezeigt – das ist aber so eine Sache mit Miui – dem System, auf dem das 9T Pro läuft.

Die Software: Ein Katzenjammer

Mir kommt kein anderes Phone in den Sinn, das so günstig wie das 9T Pro ist und ein Snapdragon 855 Prozessor verbaut hat. Der spricht für sich:
Das 9T Pro ist schnell. Sehr schnell. Qualcomms neuster Achtkernprozessor sorgt dafür, dass nichts ruckelt.

Aber Xiaomi hat über Android 9 ihre Miui-Oberfläche geschmissen. Genauer Miui 10. Tönt wie Katzengejammer und ist auch so. Wer einmal ein Phone mit Miui drauf hatte, liebt diese Plattform oder hasst sie. Ich gehöre zu Zweiteren. Miui ist für mich der grösste Negativpunkt am 9T Pro. Ich finde die Benutzeroberfläche unübersichtlich, nervig und hässlich. Deshalb habe ich das Phone mit dem Nova-Launcher genutzt – so war wenigstens der Home-Bildschirm ansehbar.

Das einzige coole an Miui wäre vielleicht der Dark Mode, den du einstellen kannst und der mit den meisten Apps funktioniert. Ich habe ihn aber nicht lange genutzt, da die Schrift in einem grau war, das ich bei zu wenig hell eingestelltem Display kaum lesen kann.

Dafür lässt sich das 9T Pro mit Gestensteuerung nutzen – sprich ohne Steuerungstasten, nur mit Wischen. Das funktioniert gut, nur bei einigen Apps funktioniert der Vollbildmodus noch nicht ganz korrekt und zeigt freestyle irgendwas Falsches an.

Kameras: Mittelmässig

Xiaomi verbaut im Mi 9T Pro eine dreifache Kamera: 48 Megapixel Weitwinkel, 8 Megapixel Zoom und 13 Megapixel Ultraweitwinkel sind dabei. Der 48-Megapixel-Sensor nimmt standardmässig aber mit 12 Megapixel auf, wie auch Honor arbeitet Xiaomi mit Pixel Binning, sprich der Zusammenfassung von Pixeln, das für bessere Bilder sorgen soll.

In der Praxis, bei gutem Tageslicht, funktioniert das super. Details kommen schön zur Geltung, die Bilder sind scharf, die Farben gefallen mir.

Das Superweitwinkelobjektiv macht mit dem kleineren Sensor qualitativ nicht ganz so schöne Aufnahmen. Dafür kriegst du mit dem grossen Winkel alles mögliche aufs Bild.

Das Teleobjektiv ist eigentlich nicht wirklich Tele, denn es ist nur eine zweifache Vergrösserung. Die Schärfe fand ich zwar in Ordnung, aber die Bilder wirken im Vergleich zu Shots mit den anderen Linsen durchwegs verwaschen und ausgeblichen.

Auch mit dabei ist ein Portraitmodus mit Bokeh-Effekt. Der Modus ist aber recht unberechenbar, die Trennung zwischen Vorder- und Hintergrund ist zum Teil recht unsauber und sieht dann komisch aus – AI sei dank. Mit einigen Versuchen kriegst du aber auch schöne Portraits.

Die ausfahrbare Frontkamera hat 20 Megapixel. Selfies kommen meistens gut raus, wenn du die typische Weichzeichnung der China-Phones ausschaltest. Willst du so aussehen, wie du wirklich aussiehst, musst du sie zuerst alle Beauty-Regler nach unten stellen.

Und was kann der Rest?

Auf Stereosound hat Xiaomi verzichtet – aber wer mit dem Handy Musik hört, ist sowieso selber schuld. Auch eine IP-Zertifizierung gibt’s nicht, das ist schade. Die ausfahrbare Kamera ist hingegen so geschützt, dass sie einfährt, sobald das Phone fällt.

Fazit: Ein Gesamtpaket, das passt

Die ausfahrbare Kamera am Mi 9T Pro ist das Highlight des Phones. Nicht nur, weil sie einfach cool ist, sondern auch, weil sie das Phone notchlos macht. Es ist zwar Miui auf dem Phone – dafür kriegst du aber die Kombination von schnellem Prozessor und Kopfhörerjack. Die kannst du bei den neuen Handys sonst lange suchen. Dazu kommt die Notch-Freiheit mit schickem OLED-Display.

Für den guten Preis ist Kritik beim 9T Pro auf sehr hohem Niveau. Das Phone hat fast alles und kann vieles – Marketing-Heinis würden sagen: Ein Flaggschiffkiller. Einverstanden. Trotz Miui.

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Experimentieren und Neues entdecken gehört zu meinen Leidenschaften. Manchmal läuft dabei etwas nicht wie es soll und im schlimmsten Fall geht etwas kaputt. Ansonsten bin ich seriensüchtig und kann deshalb nicht mehr auf Netflix verzichten. Im Sommer findet man mich aber draussen an der Sonne – am See oder an einem Musikfestival. 


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