Realme GT 8 Pro im Test: das derzeit beste Smartphone

Jan Johannsen

23.12.2025

Bilder: Jan Johannsen

Das Realme GT 8 Pro bietet nicht nur eine Top-Ausstattung sondern auch eine Besonderheit: Der Kamerabuckel lässt sich optisch verändern. Zudem hat Realme Ricoh als Kooperationspartner für die Kamera an Bord geholt.

Individueller Look statt einheitliches Aussehen: Beim Realme GT 8 Pro lässt sich die Kameraabdeckung austauschen. Dank 3D-Druckvorlagen stehen sogar mehr Formen zur Auswahl als dem Smartphone beiliegen. Ricoh bringt sich vor allem in der Kamera-App als Partner ein und steuert einen Aufnahmemodus mit auffälligem Look bei.

Ein Kamerabuckel ganz nach deinem Geschmack

Das Realme GT 8 Pro verfügt über einen Rahmen aus Aluminium und eine leicht raue Rückseite aus Kunstleder. Diese fühlt sich griffig an. Der Kamerabuckel fällt auf: Er ist kreisrund und erhebt sich 3,8 Millimeter über das 8,4 Millimeter dünne Gehäuse. Die zwei Schrauben im Kamerabuckel lassen sich mit dem kleinen Schraubenzieher aus dem Lieferumfang des Smartphones lösen.

Zu meinem Testgerät habe ich leider nur ein Wechselelement erhalten. Den verkauften Smartphones sollen jedoch zwei Stück beiliegen. Zusammen mit den 3D-Druck-Webseiten Bambu Lab und MakerWorld hat der Hersteller einen Wettbewerb ausgerufen. Dabei sind zahlreiche Designs herausgekommen, die frei zum Nachdrucken verfügbar sind. Der Wechsel der Abdeckung gestaltet sich mit den zwei Schrauben denkbar einfach.

Auf der Vorderseite schaust du beim GT 8 Pro auf ein 6,79 Zoll großes AMOLED-Display mit einer hohen Auflösung von 3136 × 1440 Pixeln. Die maximale Bildwiederholrate fällt mit 144 Hertz ebenfalls hoch aus. Die typische Helligkeit von 1000 Nits genügt für die Nutzung im Freien bei Sonnenschein. Sollte die Sonne mal direkt auf das Display scheinen, sind 2000 Nits im «High Brightness Mode» möglich. Die Spitzenhelligkeit bei HDR-Inhalten beträgt sogar 7000 Nits, spielt im Alltag aber keine Rolle.

Zum Schutz des Displays setzt Realme auf Gorilla Glass 7i. Das Schutzglas wurde eher für Mittelklasse-Smartphones entwickelt und ist nicht ganz so robust wie teurere Materialien des Herstellers. Seine Härte wird mit einer 4 auf der Mohs-Skala angegeben. Somit ist es mit einem Taschenmesser leicht ritzbar. Das gesamte Smartphone ist nach IP68/IP69 wasser- und staubdicht sowie vor heißem Strahlwasser geschützt. Die austauschbare Abdeckung der Kamera hat darauf keinen Einfluss.

Nur gute Kameras

Alle Kameras des Realme GT 8 Pro verfügen über eine hohe Auflösung. Auswirkungen auf die Bildqualität haben eher die unterschiedlichen Blenden und vor allem die Sensorgrößen.

Die Hauptkamera des GT 8 Pro überzeugt mich mit einer kräftigen Farbwiedergabe, die dennoch natürlich wirkt. Die Detailgenauigkeit ist hoch. Erst wenn ich die Bilder in Originalgröße auf dem PC-Bildschirm betrachte, fällt mir auf, dass es an den Rändern leichte Unschärfen gibt. Diese bleiben aber unbemerkt, wenn die Fotos in kleinerer Darstellung verwendet werden.

Mit starken Kontrasten durch die Sonne hat die Kamera keine Probleme. Sie gleicht sie elegant aus und lässt die Farben nicht verfälschen.

Die Ultraweitwinkel- und die Telekamera bewegen sich qualitativ auf einem Niveau mit der Hauptkamera. Die Farbwiedergabe ist identisch gut und die Detailgenauigkeit hoch. Kleine Mängel bei der Schärfe fallen nur bei der Betrachtung in Originalgröße auf.

Bei Dunkelheit liefern alle drei Kameras Bilder, die für Social Media oder zum Zeigen auf dem Smartphone sehr gut brauchbar sind. Das Restlicht wird gut verstärkt, ohne die Nacht zum Tag zu machen. Es sind viele Details zu erkennen und die Farben gehen durch die Beleuchtung nicht kaputt. Der Nachtmodus lohnt sich. Er sorgt vor allem dafür, dass Lichtquellen nicht überbelichtet, sondern gut erkennbar sind.

Die Frontkamera liefert bei Tageslicht ebenfalls eine sehr gute Bildqualität. Bei Dunkelheit ist diese stark vom vorhandenen Licht abhängig – auch mit aktivem Nachtmodus. Habe ich die Lichtquelle im Rücken, nimmt die Schärfe in meinem Gesicht stark ab.

Ricoh GR: die Kooperation mit einem Kamera-Hersteller

Wie schon andere Smartphone-Hersteller hat sich Realme einen Partner im Fotobereich gesucht und ist beim japanischen Kamera-Hersteller Ricoh erfolgreich gewesen. Die Zusammenarbeit schlägt sich im «Ricoh GR»-Schriftzug auf dem GT 8 Pro und in der Kamera-App nieder.

In der Kamera-App befindet sich ein «Ricoh GR»-Modus. Wähle ich ihn aus, verändert sich das Erscheinungsbild der App. Die Optionen sind andere und aus dem kreisrunden Auslöser wird ein gelbes Rechteck mit abgerundeten Kanten.

Zudem wechselt die Kamera vom 4:3- ins 3:2-Format. Noch auffälliger ist die Änderung der Farbwiedergabe. Oder anders gesagt: Die Zusammenarbeit ist vor allem ein starker Filter mit düsterem Retro-Charme. Die Farben wirken blasser und kühler als mit der Automatik.

Im «Ricoh GR»-Modus stehen mir zudem vier Filter zur Auswahl, die verschiedene analoge Filmtypen imitieren sollen.

Ein neuer Spitzenreiter in Sachen Leistungsfähigkeit

Wie schon das OnePlus 15 ist das Realme GT 8 Pro mit dem Snapdragon 8 Elite Gen 5 ausgestattet. Das ist der aktuell leistungsfähigste Chipsatz Qualcomm und erreicht im Test neue Bestwerte. Dabei stehen ihm zwölf Gigabyte Arbeitsspeicher zur Seite – es gibt aber auch eine teurere Variante mit 16 Gigabyte.

Der Vergleich mit dem Vorgänger-Chipsatz im Galaxy S25 Ultra und Xiaomi 15 Ultra fällt eindeutig aus. Der Snapdragon 8 Elite Gen 5 hat deutlich an Rechenkraft zugelegt. Im Alltag wirst du das GT 8 Pro nicht an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit bringen.

Akkulaufzeit für einen ganzen Tag ohne Schlaf

Realme stattet das GT 8 Pro mit einem üppigen 7000-mAh-Akku aus. Dieser hält bei halber Displayhelligkeit im PCMark-Akku-Test 24:50 Stunden durch. Das sind 20 Minuten mehr als das OnePlus 15 und damit ein neuer Spitzenwert. Je nach Nutzungsverhalten klappt es, das Smartphone nur noch alle zwei Tage aufzuladen.

Ein Netzteil gehört nicht zum Lieferumfang. Mit dem richtigen Ladegerät nimmt das GT 8 Pro bis zu 120 Watt entgegen. Dann ist die Batterie in etwa 45 Minuten voll geladen. Das gilt für den in diesem Jahr vorgestellten Standard UFCS 2.0 (Universal Fast Charging Standard), den unter anderem auch Honor, Huawei, Oppo und Vivo nutzen. Drahtlos lädt das Smartphone von Realme mit bis zu 50 Watt – voll geladen in etwa 80 Minuten – und gibt wiederum bis zu 10 Watt drahtlos an andere Geräte ab.

Realme UI mit Ideen, die nicht alle Android-Smartphones haben

Ab Werk läuft Android 16 auf dem Realme GT 8 Pro. Es soll vier Android-Updates erhalten. Analog zu den bisherigen Versprechen des Herstellers dürfte es dann fünf Jahre lang Sicherheitsupdates geben.

Die Benutzeroberfläche des Herstellers heißt Realme UI 7 und bietet nicht nur ein eigenes Design. Live-Benachrichtigungen sind Realmes Variante von Apples Dynamic Island. Dabei erscheinen dezente Informationen in einem Feld rund um die Frontkamera, das sich nach Antippen erweitert. Derzeit funktioniert es für die Google-App, Google Maps, und Google Wallet sowie Musikwiedergabe, Bildschirmaufzeichnung, Hotspot und Spieltimerdienst.

In den Einstellungen lassen sich zudem ein Fahrradmodus und Luftgesten finden. Der Fahrradmodus zeigt Google Maps, die Telefon-App und die Musiksteuerung gemeinsam auf einem Bildschirm an. Quasi Android Auto für Zweiräder. Mit den Luftgesten kann ich Anrufe annehmen oder ablegen und durch ausgewählte Apps – Facebook, Instagram, Tiktok und Youtube – scrollen, indem ich meine Hand vor der Frontkamera nach oben oder unten schwenke.

KI darf natürlich auch nicht fehlen. Gemini ist als KI-Assistent vorinstalliert. Zusätzlich gibt es mit «Mind Space» einen Ort zur Sammlung von Notizen und Screenshots, die die KI aufbereitet und durchsucht. In den Einstellungen kann ich zudem noch Kurzzusammenfassungen von Benachrichtigungen und einen KI-Planer aktivieren, der nach Doppeltippen auf die Rückseite des Smartphones Termine oder Aufgaben erkennt. Dazu kommen noch Übersetzungsfunktionen und Schreibhilfen. Der «AI Smart Loop» ist ein Kontextmenü, das erscheint, wenn ich eine Datei mit dem Finger auf dem Touchscreen festhalte. An der Seite des Bildschirms zeigt die KI dann Apps an, mit denen ich die Datei nutzen kann.

Beim Fotografieren kannst du ebenfalls Entscheidungen an die KI abgeben. Sie wählt dann für dich einen Bildausschnitt aus, der gängigen Regeln der Bildgestaltung entspricht – egal wie schief du die Kamera hältst.

Fazit

Das derzeit beste Smartphone auf dem Markt

Realme setzt mit dem GT 8 Pro neue Standards, die andere Hersteller erst einmal übertreffen müssen. Sowohl bei der Akkulaufzeit als auch der Leistungsfähigkeit erreicht es neue Bestwerte und lässt das OnePlus 15 hinter sich. Ich bin gespannt, wie sich die kommenden Smartphones hier einreihen.

Mit den Wechselelementen für den Kamerabuckel gibt Realme dir eine neue Möglichkeit in die Hand, das Smartphone individuell anzupassen. Der Austausch ist schnell erledigt und mit einem 3D-Drucker hast du ungeahnte Gestaltungsmöglichkeiten.

Die Kameras liefern allesamt eine gute Bildqualität. Einzig bei der Betrachtung in Originalgröße fallen leichte Mängel bei der Schärfe auf. Diese sind für die typische Nutzung von Smartphone-Fotos aber nicht relevant. Die Kooperation mit Ricoh dürfte dagegen nur auf Begeisterung stoßen, wenn dir die Ästhetik der Filter gefällt.

Bei der Software erwartet dich viel KI. Ich finde vor allem den Fahrradmodus spannend. Die vier Android-Updates sind das Minimum an Aktualisierungen. Sicherheitsupdates gibt es immerhin länger.

Insgesamt sind die Unterschiede zwischen dem Realme GT 8 Pro und dem OnePlus 15 sehr gering. Müsste ich mich in diesem Moment zwischen den beiden Smartphones entscheiden, würde ich eher nach Gefühl für das Design oder Sympathie für einen der Hersteller gehen – oder den niedrigeren Preis nehmen.

Pro

• sehr lange Akkulaufzeit
• jede Menge Leistung
• alle Kameras mit guter Bildqualität
• Wechselelemente sorgen für individuellen Look

Contra

• Kooperation mit Ricoh nur interessant, wenn man die Bildästhetik mag
• nur vier Android-Updates

Smartphone

EUR865,03

realme GT8 PRO 12/256GB 5G

256 GB, Blue, Urban Blue, 6.79", Dual SIM, 5G

3

Jan Johannsen

Senior Editor

Jan.Johannsen@galaxus.de

Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Digitec und Galaxus. mehr

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