Reduktion von Treibhausemissionen: Apple sieht sich auf gutem Weg
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Reduktion von Treibhausemissionen: Apple sieht sich auf gutem Weg

Gegenüber dem Stand von 2015 stösst Apple heute nur noch weniger als die Hälfte an Treibhausgasen aus. Das sei ein «wichtiger Meilenstein», um bis 2030 in der gesamten Wertschöpfungskette «klimaneutral» zu werden.

Die Zahl zum Rückgang der Treibhausgasemissionen stammt aus dem jetzt veröffentlichten «Fortschrittsbericht zum Umweltschutz 2024». Hier gibt es den Report auch in einer über 100-seitigen PDF-Version.

Wie es Lisa Jackson, Vice President of Environment, Policy, and Social Initiatives bei Apple, im Vorwort zum Report heisst, sei dieser Erfolg auch den 320 Zulieferern und Partner zu verdanken, die sich dazu verpflichtet haben, bei der Produktion auf erneuerbare Energien zu setzen. Apple-Produkte seien zudem heute mit mehr recyceltem Materialien hergestellt als jemals zuvor. Konkret stammten 56 Prozent des Kobalts in Apple-Batterien aus recycelten Quellen, mehr als doppelt so viel wie im Jahr zuvor. Das MacBook Air mit dem M3-Chip sei das erste Apple-Produkt, das zu 50 Prozent aus recycelten Materialien hergestellt worden ist.

Beim wegen seiner Gewinnung in der Kritik stehenden Rohstoff Lithium hat Apple inzwischen einen Anteil von 24 Prozent erreicht, der von zertifizierten Recyclinganbietern stammt. Lithium ist ein wichtiger Stoff bei der Herstellung von Akkus und Batterien.

Wenigstens ein kleiner Teil dürfte dabei von den Apple-eigenen Recycling-Robotern Daisy und Dave kommen. Diese könnten, so ist dem Bericht zu entnehmen, aktuell 29 verschiedene iPhone-Modelle so zerlegen, dass das Unternehmen den grössten Teil des ursprünglich verwendeten Materials wiederverwenden oder zumindest fachgerecht entsorgen kann.

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Für mehr Nachhaltigkeit soll auch sorgen, dass Besitzerinnen und Besitzer eines Apple-Geräts dieses entweder reparieren lassen können – oder einen Schaden sogar selbst beheben können. Seit Dezember 2023 gibt es diese Möglichkeit für 40 Apple-Produkte in 33 Ländern, darunter auch die Schweiz.

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Saldo ist immer noch negativ

Apples Umweltbericht fokussiert – natürlich – auf die positiven Aspekte. Und in der Tat gehört der Konzern aus Cupertino selbst für Greenpeace in der Branche eher zu den Vorbildern. Trotzdem ist nicht alles Gold, was hier so schön grün beschrieben wird. Apple verkauft beispielsweise pro Jahr knapp eine viertel Million iPhones, was etwa 50’000 Tonnen zukünftigem Elektroschrott entspricht. Das ist in etwa die Menge an Material, das Apple aktuell pro Jahr recycelt. Da ist dann aber noch kein Gramm der Millionen Macbooks, iPads und anderen Gadgets enthalten. Im Klartext: Apple überlässt die Verwertung des von ihnen verantworteten Elektroschrotts immer noch zu sehr grossen Teilen anderen.

Und bei einem Gewinn im Bereich von 100 Milliarden US-Dollar pro Jahr läge vermutlich doch noch die ein oder andere Massnahme drin, welche der Erde helfen würde. Denn, wie nicht zuletzt Tim Cook, CEO von Apple, zuletzt in einem Interview im Herbst 2023 sagte:

Es gibt wohl keine größere Krise als den Klimawandel.

Auf den Vorwurf, Apple betreibe «Greenwashing», erwiderte Cook im selben Interview damals, dass die Umweltpolitik seines Konzerns sei keine Marketing-Massnahme. Cook sagte: «Ich halte Greenwashing für verwerflich. Wenn Sie sich ansehen, was wir tun, dann ist das harte Arbeit.»

Titelbild: Martin Jungfer

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Journalist seit 1997. Stationen in Franken, am Bodensee, in Obwalden und Nidwalden sowie in Zürich. Familienvater seit 2014. Experte für redaktionelle Organisation und Motivation. Thematische Schwerpunkte bei Nachhaltigkeit, Werkzeugen fürs Homeoffice, schönen Sachen im Haushalt, kreativen Spielzeugen und Sportartikeln. 


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