

Rollei Compactline Pocket: zu billig
Taugt eine Kamera für unter 30 Franken oder Euro etwas? Nicht wirklich. Zwei Dinge an diesem Gerät sind jedoch erstaunlich gut.
«16X Powerful Zoom» steht vorne auf dem Gerät. Gezoomt wird jedoch nur digital, das Objektiv hat eine feste Brennweite. Das ist das grösste Problem dieser Kamera: Durch Heranzoomen verringert sich die Auflösung.
Die Sache verschlimmert sich noch dadurch, dass die Bilder schon ohne Zoom nicht besonders scharf werden. Sobald du mit dem Gerät stark zoomst, ist auf dem Bild kaum noch etwas zu erkennen.


Das ist schade, denn die Farben der Bilder sind für einen Billigknipser richtig gut. Egal, ob bei Tages- oder Kunstlicht, die Kamera erfasst die Farbtemperatur richtig und gleicht das Bild entsprechend ab. Das ist bei vielen Billigkameras nicht so, da gibt es Pink-, Grün- oder Blaustiche noch und nöcher.
Mühsame Bildübertragung
Bei der Bildübertragung hat diese Kamera das gleiche Problem wie die Agfaphoto DC8200. Per USB-Kabel lassen sich keine Bilder übertragen, der Anschluss dient nur zum Laden des Akkus. Und wie bei Agfaphoto ist auch hier das Fach für die Speicherkarte zu weit im Gehäuse versenkt – ich schaffe es nur mit Hilfe eines schmalen Gegenstands, die Karte ein- und auszuhängen.
Entspiegelter Bildschirm, mieser Blitz
Der Bildschirm ist zwar klein, zeigt im Sonnenlicht aber ein aussergewöhnlich gutes Bild. Er hat eine matte Oberfläche und spiegelt nicht. Damit hat dieses Gerät anderen Kameras etwas voraus, die buchstäblich hundertmal mehr kosten.

Ein Lowlight im wahrsten Sinn des Wortes ist der Blitz. Eigentlich ist es gar kein Blitz, sondern eine Leuchte, eine eher schwache noch dazu. Porträts verwackeln so selbst mit eingeschaltetem «Blitz».
Fazit
Zu viel passt nicht
Pro
- supergünstig
- Bildschirm spiegelt nicht
- gute Farbgebung (Weissabgleich)
Contra
- schlechte reale Auflösung
- nur Digitalzoom
- Bilder nicht per USB übertragbar
- fummeliges SD-Kartenfach
- kein richtiger Blitz

Durch Interesse an IT und Schreiben bin ich schon früh (2000) im Tech-Journalismus gelandet. Mich interessiert, wie man Technik benutzen kann, ohne selbst benutzt zu werden. Meine Freizeit ver(sch)wende ich am liebsten fürs Musikmachen, wo ich mässiges Talent mit übermässiger Begeisterung kompensiere.
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