Winzige Kamera mit winziger Leistung: Rollei Mini-Digitalkamera
6.12.2025
Das ist die kleinste funktionierende Kamera, die ich je benutzt habe. Sie wirkt so niedlich, dass ich ihr auch die miesesten Bilder verzeihe.
Diese Kamera wiegt 18 Gramm und ihre Längsseite ist kürzer als ein Kaba-Schlüssel. Ich finde es cool, dass sie überhaupt funktioniert. Normalerweise sind solche Objekte reine Attrappen; mit diesem Ding hier lassen sich Fotos, Videos und Audio-Aufnahmen machen.
Die Rollei Mini-Digitalkamera gibt es in drei Farben, wobei zum Testzeitpunkt nur Schwarz lieferbar war. Bei diesem Produkt scheint es sich um das gleiche Gerät zu handeln, allenfalls mit einer anderen Firmware (nicht getestet). Dort ist eine microSD-Karte mit dabei, hier nicht.
Bei der Grösse und dem Preis darf man natürlich nicht allzu viel erwarten. Der Sensor ist mit 1/4 Zoll ebenso winzig wie die Kamera; das Gleiche gilt für den Bildschirm. Er ist sogar noch etwas kleiner, als er aufgrund der Kameradimensionen sein müsste. Der Bildschirm weist wie die Fotos (und Videos) das 16:9-Format auf.
Das Objektiv ist einfach ein Loch ohne Zoom und hat angeblich eine Blende von f/2,4. Auf der Unterseite befindet sich ein Slot für eine microSD-Karte und ein USB-C-Anschluss, auf der Vorderseite eine kleine LED-Leuchte als Ersatz für einen richtigen Blitz.
Die Bildqualität ist unterirdisch, da gibt es nichts zu beschönigen. Die Auflösung beträgt 1920 × 1080 Pixel, also rund zwei Megapixel. Das wäre an sich schon nicht viel, aber die Hardware schafft nicht einmal das. Stattdessen wird ein noch tiefer aufgelöstes Bild auf Full HD hochgerechnet.
Für Videos gilt das Gleiche. Neben der Bild- ist auch die Tonqualität nichts für Menschen mit Ansprüchen. Der Lautsprecher der Kamera ist zudem ein Leisesprecher; man hört kaum etwas.
Die Kamera hat nur vier Tasten. Die Taste M wechselt zwischen Foto, Video und Wiedergabe und ist gleichzeitig der Ein-Aus-Schalter, wenn du sie lange gedrückt hältst. Der Auslöser daneben dient im Wiedergabemodus dazu, Videos oder Tonaufnahmen abzuspielen oder eine Aufnahme zu löschen – mit langem Drücken. Auf der Seite befinden sich zwei Pfeiltasten zum Navigieren durch die Wiedergabe. Bei der Aufnahme dienen diese zum Ein- und Ausschalten des Tons und zum Einstellen von Farbfiltern (Schwarzweiss, Sepia und diverse Farben). Unter dem Strich ist die Bedienung trotz der wenigen Tasten einfach und sinnvoll.
Zum Lieferumfang gehören neben der üblichen Handschlaufe und dem Kabel (USB-C auf USB-A) auch ein Schlüsselanhänger und ein Tragegurt für um den Hals. Was bei einer so winzigen Kamera lustig aussieht. Ebenfalls cool: ein USB-C-Adapter. Da die Kamera so klein und leicht ist, lässt sie sich tatsächlich frei schwebend an einen Ladeadapter anstecken.
Für Kameras ungewöhnlich: Der Akku lässt sich nicht auswechseln. Laut Rollei liegt seine Kapazität bei 200 mAh. Das ist extrem wenig, aber die Kamera verbraucht auch kaum Strom und da man mit ihr nicht intensiv fotografiert, reicht es.
Fazit
Winzig und witzig, aber mit schlechter Bildqualität
Die Mini-Digicam von Rollei sieht cool aus, lässt sich einigermassen gut bedienen und bietet witziges Zubehör – das alles zum Spottpreis. Die Bildqualität ist sub-porcal (unter jeder Sau). Dadurch ist das Gerät zwar ein lustiger Gag, aber nicht mehr. Nach dem ersten Ausprobieren dürfte es auf einem Gestell niedlichst verstauben oder zwischen zwei Sofapolstern verloren gehen.
Fairerweise muss man sagen: Auch wesentlich grössere Kameras weisen meist eine sehr schlechte Bildqualität auf, wenn sie unter 100 Franken kosten. Bei der Mini-Kamera hast du immerhin noch den Jöö-Faktor.
Pro
- niedliche Abmessungen
- akzeptable Bedienung
- witziges Zubehör
Contra
- miese Bildqualität
- Akku nicht austauschbar
David Lee
Senior Editor
David.Lee@digitecgalaxus.chDurch Interesse an IT und Schreiben bin ich schon früh (2000) im Tech-Journalismus gelandet. Mich interessiert, wie man Technik benutzen kann, ohne selbst benutzt zu werden. Meine Freizeit ver(sch)wende ich am liebsten fürs Musikmachen, wo ich mässiges Talent mit übermässiger Begeisterung kompensiere.
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