
Produkttest
Keine Antenne, dafür Bohne im Ohr: Die Samsung Buds Live im Review
von Livia Gamper
So früh wie noch nie im Jahr hat Samsung sein neues Flaggschiff-Smartphone vorgestellt. Beim virtuellen «Unpacked»-Event hat der koreanische Hersteller das Galaxy S21 in drei Modellvarianten enthüllt und auch neue Kopfhörer und kleine Helfer zum wiederfinden von Gegenständen aus dem Hut gezaubert.
Zusammengefasst ist das Galaxy S21 Plus die größere Version des Galaxy S21 mit der gleichen Ausstattung. Das Galaxy S21 Ultra ist noch etwas größer und bietet beim Display, bei der Kamera und beim Arbeitsspeicher mehr.
Den großen Kamerabuckel haben alle S21-Modelle auf der Rückseite, die aber nicht überall identisch ist. Beim Galaxy S21 Ultra und S21 Plus besteht sie aus Gorilla Glas und beim günstigsten S21 aus Polycarbonat – ähnlich wie beim
Galaxy S20 FE.
Ebenfalls fällt direkt auf, dass das S21 Ultra vier Kameras auf der Rückseite hat und die beiden anderen Modelle nur drei. Konkret handelt es sich beim S21 Ultra um eine Hauptkamera mit einer Weitwinkellinse und einem Sensor mit einer Auflösung von 108 Megapixeln. Die Ultraweitwinkelkamera mit einem Blickfeld von 120 Grad hat eine Auflösung von 12 Megapixeln. Dazu kommen noch zwei Telelinsen mit je 10 Megapixeln sowie einem dreifachem und einem zehnfachen Zoom. Digital kannst du beim Ultra sogar 100-fach vergrößern. «Space Zoom» nennt Samsung die Technologie. Qualitativ hält sich das Ergebnis aber in Grenzen. Bis zu einem 20-fachen Zoom sieht es aber noch ordentlich aus und deswegen greift hier ein sogenannter «Zoom Lock».
Beim S21 und S21 Plus musst du dich mit einer Ultraweitwinkelkamera und einer Weitwinkelkamera, die je 12 Megapixel haben sowie einer Telelinse mit 64 Megapixeln zufrieden geben. Auf der Vorderseite nimmst du mit ihnen Selfies mit 10 Megapixeln auf, beim Ultra sind es 40 Megapixel. Die Qualitätsunterschiede der Kameras kann ich momentan noch nicht einschätzen.
Beim Display gibt es ebenfalls Unterschiede. Das Galaxy S21 Ultra ist mit 6,8 Zoll das größte der neuen Smartphones. Mit 3400×1440 Pixeln hat es auch die höchste Auflösung und kann bei dieser eine Bildwiederholrate von 120 Hertz aufrecht erhalten. Das Galaxy S21 und S21 Plus sind nicht nur kleiner – 6,2 und 6,7 Zoll, sondern haben mit 2400×1080 Pixeln auf die niedrigere Auflösung. Sie reicht aber immer noch problemlos für eine gestochen scharfe Darstellung.
In allen drei Modellen verbaut Samsung seinen neuen Chipsatz Exynos 2100, stellt ihm aber unterschiedlich viel Arbeitsspeicher an die Seite: 12 Gigabyte beim S21 Ultra und 8 Gigabyte beim S21 und S21 Plus. Gemeinsam haben die drei Smartphones auch den Fingerabdrucksensor im Display sowie das wasser- und staubdicht nach IP68. 5G können sie auch alle drei.
Apple ist mal wieder Trendsetter: Bei den neuen Galaxy-Smartphones findest du kein Ladegerät nicht mehr in Packung. Samsung spart so nach eigenen Angaben bis zu 30 Tonnen Elektromüll ein. Falls du kein passendes Netzteil mit USB-C-Kabel zuhause hast, kannst du es dir bei Samsung für etwa 35 Euro kaufen.
Das Galaxy S21 Ultra ist zudem mit dem S Pen kompatibel. Die verschiedenen Gesten des Stiftes kannst du zur Steuerung benutzen. Damit verdichten sich die Gerüchte, dass die Note-Serie eingestellt wird.
Einen sogenannten Ultrabreitbandchip (UWB) steht dir nur im S21 Plus und S21 Ultra zur Verfügung. Noch gibt es dafür wenige Anwendungsmöglichkeiten, aber wenn Samsung Kooperationspartner findet, könntest du damit dein Auto aufschließen. Samsung hat angekündigt unter anderem mit Audi, BMW und Ford zusammenzuarbeiten. Mit seinem SmartTag+ – siehe unten – schafft Samsung aber auch eigene Anwendungsmöglichkeiten.
Der reguläre Verkauf des Galaxy S21 soll am 29. Januar beginnen. Die unverbindlichen Preisempfehlungen der drei Varianten starten bei 849, 1049 und 1249 Euro. Aufpreise werden fällig, wenn du mehr Speicherplatz haben willst.
Die Galaxy Buds Pro sind die Premium-Version der Galaxy Buds Pro und damit quasi die Konkurrenz zu den AirPods Pro. Samsung nutzt in ihnen die aktive Geräuschunterdrückung, die in den Galaxy Buds Live zum ersten Mal zum Einsatz kam.
In den True-Wireless-Kopfhörern stecken ein 11-Millimeter-Tieftöner und ein 6,5-Millimeter-Hochtöner, von denen Samsung dir ein «dynamisches, ausgewogenes Klangerlebnis» verspricht. Um Nebengeräusche herauszufiltern, wenn du die Buds Pro für ein Telefonat benutzt, haben die Kopfhörer drei Mikrofone und eine sogenannte «Voice Pickup Unit» an Bord. Durch eine mit Netzgewebe überspannte Kammer sowie möglichst wenig Angriffsfläche – die Buds Pro stehen kaum aus dem Ohr heraus – sollen sogar Telefonate bei stürmischem Wetter möglich sein.
Die aktive Geräuschunterdrückung soll bis zu 99 Prozent der Hintergrundgeräusche reduzieren können. Du kannst ihre Intensität aber auch verringern, wenn du trotz Galaxy Buds Pro im Ohr noch etwas von deiner Umgebung hören willst.
Samsung gibt für die Galaxy Buds Pro eine Akkulaufzeit von acht Stunden an, die sich bei Nutzung der aktiven Geräuschunterdrückung auf fünf Stunden reduziert. Das Ladecase soll die Laufzeit um 20 beziehungsweise 13 Stunden verlängern.
Die Galaxy Buds Pro sollen ab dem 29. Januar regulär erhältlich sein. Samsung gibt eine unverbindliche Preisempfehlung von 229 Euro an.
Die Firma Tile bietet schon lange sogenannte Bluetooth-Tags an, die du über dein Smartphone orten kannst. So findest du nicht nur die Tags, sondern auch die Gegenstände wieder, an denen sie befestigt sind. Jahrelang war Tile als Anbieter solcher Produkte quasi alleine. Aber schon länger kursieren Gerüchte, dass Apple ähnliche kleine Helfer plane. Aber bevor in Cupertino die AirTags vorstellt, ist Samsung mit dem SmartTag zuvor gekommen.
35 Euro soll ein SmartTag kosten und dank eines SmartThings-Find-Netzwerks von Samsung kannst du sie sogar wieder finden, wenn sie außerhalb deiner Bluetooth-Reichweite sein sollten. Die SmartTags können dich aber auch bereits benachrichtigen, wenn du dich zu weit von ihnen entfernst. Solltest du nur dein SmartTag zur Hand haben und dein Smartphone suchen, kannst du es klingeln lassen. Außerdem kannst du die SmartTags in die Steuerung deines Smarthome einbinden.
Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Galaxus.de.